Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit haltung/ (öconomie) mit seiner person ange-fangen. derselbe Schöpfer mensch wurde/ und
das ewige gut sich in unser armes fleisch und blut verkleidete/ und der die fulle der Gottheit in sich hatte/ der der inbegrif der theologie/ die hauptsumme der gan- zen lehre von unserer seeligkeit war/ JE- lus Christus/ sich als mensch präsenti- rete/ GOtt offenbaret wurde im fleisch/ da gieng eine andere haushaltung, (öco- nomie/) mit seiner person an/ und er wol- te unter seinen kindern/ künftig nicht als GOtt tractiret seyn/ sondern als ihres gleichen/ als ihr fleisch und blut. Bis die Christin beim Christ wird seyn/ solte sie GOtt ihr fleisch und bein nennen. Was der Herr Graf mit diesen worten sagen wolle, ist wohl zu merken. Dann daß die person des Sohnes GOttes in der fülle der zeit, die menschliche natur ange- nommen habe, das meinet der Graf nicht, wann er spricht, es seye mit der person des Sohnes/ eine neue öconomie ange- gangen. Dann daß dieses würklich gesche- hen seye, ist bei allen Christen ausgemacht. Sondern die gräfliche öconomie bestehet dar- innen, daß der Sohn GOttes von seinen brüdern, oder von den herrnhutern, gar nicht mehr als GOtt wolle tractiret seyn; und Herrnhuterey in ihrer Schalkheit haltung/ (oͤconomie) mit ſeiner perſon ange-fangen. derſelbe Schoͤpfer menſch wurde/ und
das ewige gut ſich in unſer armes fleiſch und blut verkleidete/ und der die fulle der Gottheit in ſich hatte/ der der inbegrif der theologie/ die hauptſumme der gan- zen lehre von unſerer ſeeligkeit war/ JE- lus Chriſtus/ ſich als menſch praͤſenti- rete/ GOtt offenbaret wurde im fleiſch/ da gieng eine andere haushaltung, (oͤco- nomie/) mit ſeiner perſon an/ und er wol- te unter ſeinen kindern/ kuͤnftig nicht als GOtt tractiret ſeyn/ ſondern als ihres gleichen/ als ihr fleiſch und blut. Bis die Chriſtin beim Chriſt wird ſeyn/ ſolte ſie GOtt ihr fleiſch und bein nennen. Was der Herr Graf mit dieſen worten ſagen wolle, iſt wohl zu merken. Dann daß die perſon des Sohnes GOttes in der fuͤlle der zeit, die menſchliche natur ange- nommen habe, das meinet der Graf nicht, wann er ſpricht, es ſeye mit der perſon des Sohnes/ eine neue oͤconomie ange- gangen. Dann daß dieſes wuͤrklich geſche- hen ſeye, iſt bei allen Chriſten ausgemacht. Sondern die graͤfliche oͤconomie beſtehet dar- innen, daß der Sohn GOttes von ſeinen bruͤdern, oder von den herrnhutern, gar nicht mehr als GOtt wolle tractiret ſeyn; und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p> <pb facs="#f0182" n="172"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">haltung/ (oͤconomie) mit ſeiner perſon ange-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">fangen.</hi> </fw><lb/> <note next="#seg2pn_25_3" xml:id="seg2pn_25_2" prev="#seg2pn_25_1" place="foot" n="(*)"><hi rendition="#fr">derſelbe Schoͤpfer menſch wurde/ und<lb/> das ewige gut ſich in unſer armes fleiſch<lb/> und blut verkleidete/ und der die fulle der<lb/> Gottheit in ſich hatte/ der der inbegrif<lb/> der theologie/ die hauptſumme der gan-<lb/> zen lehre von unſerer ſeeligkeit war/ JE-<lb/> lus Chriſtus/ ſich als menſch praͤſenti-<lb/> rete/ GOtt offenbaret wurde im fleiſch/<lb/> da gieng eine andere haushaltung, (oͤco-<lb/> nomie/) mit ſeiner perſon an/ und er wol-<lb/> te unter ſeinen kindern/ kuͤnftig nicht als<lb/> GOtt tractiret ſeyn/ ſondern als ihres<lb/> gleichen/ als ihr fleiſch und blut. Bis<lb/> die Chriſtin beim Chriſt wird ſeyn/ ſolte<lb/> ſie GOtt ihr fleiſch und bein nennen.</hi><lb/> Was der Herr Graf mit dieſen worten<lb/> ſagen wolle, iſt wohl zu merken. Dann<lb/> daß die perſon des Sohnes GOttes in der<lb/> fuͤlle der zeit, die menſchliche natur ange-<lb/> nommen habe, das meinet der Graf nicht,<lb/> wann er ſpricht, es <hi rendition="#fr">ſeye mit der perſon<lb/> des Sohnes/ eine neue oͤconomie ange-<lb/> gangen.</hi> Dann daß dieſes wuͤrklich geſche-<lb/> hen ſeye, iſt bei allen Chriſten ausgemacht.<lb/> Sondern die graͤfliche oͤconomie beſtehet dar-<lb/> innen, daß der Sohn GOttes von ſeinen<lb/> bruͤdern, oder von den herrnhutern, <hi rendition="#fr">gar<lb/> nicht mehr als GOtt wolle tractiret ſeyn;</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw></note><lb/> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [172/0182]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
haltung/ (oͤconomie) mit ſeiner perſon ange-
fangen.
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(*) derſelbe Schoͤpfer menſch wurde/ und
das ewige gut ſich in unſer armes fleiſch
und blut verkleidete/ und der die fulle der
Gottheit in ſich hatte/ der der inbegrif
der theologie/ die hauptſumme der gan-
zen lehre von unſerer ſeeligkeit war/ JE-
lus Chriſtus/ ſich als menſch praͤſenti-
rete/ GOtt offenbaret wurde im fleiſch/
da gieng eine andere haushaltung, (oͤco-
nomie/) mit ſeiner perſon an/ und er wol-
te unter ſeinen kindern/ kuͤnftig nicht als
GOtt tractiret ſeyn/ ſondern als ihres
gleichen/ als ihr fleiſch und blut. Bis
die Chriſtin beim Chriſt wird ſeyn/ ſolte
ſie GOtt ihr fleiſch und bein nennen.
Was der Herr Graf mit dieſen worten
ſagen wolle, iſt wohl zu merken. Dann
daß die perſon des Sohnes GOttes in der
fuͤlle der zeit, die menſchliche natur ange-
nommen habe, das meinet der Graf nicht,
wann er ſpricht, es ſeye mit der perſon
des Sohnes/ eine neue oͤconomie ange-
gangen. Dann daß dieſes wuͤrklich geſche-
hen ſeye, iſt bei allen Chriſten ausgemacht.
Sondern die graͤfliche oͤconomie beſtehet dar-
innen, daß der Sohn GOttes von ſeinen
bruͤdern, oder von den herrnhutern, gar
nicht mehr als GOtt wolle tractiret ſeyn;
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