Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.

Bild:
<< vorherige Seite

Juden und alle andere, waren solche Mörder, so-
ferne sie JEsum theils zum Tode überantwortet,
oder gar selbst Hand angeleget, theils die Grau-
samkeit ihrer Obersten genehm gehalten, und
JEsum verstossen hatten. So nennet sie Ste-
phanus, Apostelg. 7, 52. an welchem JEsu,
ihr Verräther und Mörder worden seyd: Pau-
lus stimmet ihm bey 1. Thess 2, 15. Und der
Herr Graf bekennet selbst, daß damal Stepha-
nus (*) Gesetz geprediget/ und sich der Bekeh-
rungs-Methode aller übrigen Apostel nicht
bedienet habe.

§. 15.

Jm Fal nun Petrus in seiner Predig diese Lehr-
art beliebet, daß er seine Zuhörer auf alle die ze-
hen Gebote verwiesen, und ihre dagegen began-
gene Sünden aufgedekt hätte: so müste die gantze
Welt bekennen: Petrus hat ein Wort vom Ge-
setz geredet. Nun last uns die Predig aufschlagen.
Erstlich stehet mit klaaren Worten da, v. 23.
Jhr Juden
habt den grosen Propheten v. 22.
den Sohn GOttes JEsum, genommen und an-

gehef-
(*) So heist es s. 26. daß man dem H. Geist
die Wahl lassen solle/ ob GOtt seinen
Zeugen Stephani Methode an die Hand
geben wolle/
oder aller übrigen Apostel
(ihm scheinet Stephanus ein Apostel gewe-
sen zu seyn) ihre Methode/ sonderlich Pe-
tri und Philippi.

Juden und alle andere, waren ſolche Moͤrder, ſo-
ferne ſie JEſum theils zum Tode uͤberantwortet,
oder gar ſelbſt Hand angeleget, theils die Grau-
ſamkeit ihrer Oberſten genehm gehalten, und
JEſum verſtoſſen hatten. So nennet ſie Ste-
phanus, Apoſtelg. 7, 52. an welchem JEſu,
ihr Verraͤther und Moͤrder worden ſeyd: Pau-
lus ſtimmet ihm bey 1. Theſſ 2, 15. Und der
Herr Graf bekennet ſelbſt, daß damal Stepha-
nus (*) Geſetz geprediget/ und ſich der Bekeh-
rungs-Methode aller uͤbrigen Apoſtel nicht
bedienet habe.

§. 15.

Jm Fal nun Petrus in ſeiner Predig dieſe Lehr-
art beliebet, daß er ſeine Zuhoͤrer auf alle die ze-
hen Gebote verwieſen, und ihre dagegen began-
gene Suͤnden aufgedekt haͤtte: ſo muͤſte die gantze
Welt bekennen: Petrus hat ein Wort vom Ge-
ſetz geredet. Nun laſt uns die Predig aufſchlagen.
Erſtlich ſtehet mit klaaren Worten da, v. 23.
Jhr Juden
habt den groſen Propheten v. 22.
den Sohn GOttes JEſum, genommen und an-

gehef-
(*) So heiſt es ſ. 26. daß man dem H. Geiſt
die Wahl laſſen ſolle/ ob GOtt ſeinen
Zeugen Stephani Methode an die Hand
geben wolle/
oder aller uͤbrigen Apoſtel
(ihm ſcheinet Stephanus ein Apoſtel gewe-
ſen zu ſeyn) ihre Methode/ ſonderlich Pe-
tri und Philippi.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0044" n="44"/>
Juden und alle andere, waren &#x017F;olche Mo&#x0364;rder, &#x017F;o-<lb/>
ferne &#x017F;ie JE&#x017F;um theils zum Tode u&#x0364;berantwortet,<lb/>
oder gar &#x017F;elb&#x017F;t Hand angeleget, theils die Grau-<lb/>
&#x017F;amkeit ihrer Ober&#x017F;ten genehm gehalten, und<lb/>
JE&#x017F;um ver&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en hatten. So nennet &#x017F;ie Ste-<lb/>
phanus, <hi rendition="#fr">Apo&#x017F;telg.</hi> 7, 52. an welchem JE&#x017F;u,<lb/><hi rendition="#fr">ihr Verra&#x0364;ther und Mo&#x0364;rder worden &#x017F;eyd:</hi> Pau-<lb/>
lus &#x017F;timmet ihm bey 1. <hi rendition="#fr">The&#x017F;&#x017F;</hi> 2, 15. Und der<lb/>
Herr Graf bekennet &#x017F;elb&#x017F;t, daß damal Stepha-<lb/>
nus <note place="foot" n="(*)">So hei&#x017F;t es <hi rendition="#fr">&#x017F;. 26. daß man dem H. Gei&#x017F;t<lb/>
die Wahl la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;olle/ ob GOtt &#x017F;einen<lb/>
Zeugen Stephani Methode an die Hand<lb/>
geben wolle/</hi> oder aller <hi rendition="#fr">u&#x0364;brigen Apo&#x017F;tel</hi><lb/>
(ihm &#x017F;cheinet Stephanus ein Apo&#x017F;tel gewe-<lb/>
&#x017F;en zu &#x017F;eyn) <hi rendition="#fr">ihre Methode/ &#x017F;onderlich Pe-<lb/>
tri und Philippi.</hi></note> <hi rendition="#fr">Ge&#x017F;etz geprediget/</hi> und &#x017F;ich der Bekeh-<lb/>
rungs-<hi rendition="#fr">Methode aller u&#x0364;brigen Apo&#x017F;tel nicht<lb/>
bedienet habe.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 15.</head><lb/>
            <p>Jm Fal nun Petrus in &#x017F;einer Predig die&#x017F;e Lehr-<lb/>
art beliebet, daß er &#x017F;eine Zuho&#x0364;rer auf alle die ze-<lb/>
hen Gebote verwie&#x017F;en, und ihre dagegen began-<lb/>
gene Su&#x0364;nden aufgedekt ha&#x0364;tte: &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;te die gantze<lb/>
Welt bekennen: Petrus hat ein Wort vom Ge-<lb/>
&#x017F;etz geredet. Nun la&#x017F;t uns die Predig auf&#x017F;chlagen.<lb/><hi rendition="#fr">Er&#x017F;tlich</hi> &#x017F;tehet mit klaaren Worten da, <hi rendition="#fr">v. 23.<lb/>
Jhr Juden</hi> habt den gro&#x017F;en Propheten <hi rendition="#fr">v.</hi> 22.<lb/>
den Sohn GOttes JE&#x017F;um, <hi rendition="#fr">genommen und an-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">gehef-</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[44/0044] Juden und alle andere, waren ſolche Moͤrder, ſo- ferne ſie JEſum theils zum Tode uͤberantwortet, oder gar ſelbſt Hand angeleget, theils die Grau- ſamkeit ihrer Oberſten genehm gehalten, und JEſum verſtoſſen hatten. So nennet ſie Ste- phanus, Apoſtelg. 7, 52. an welchem JEſu, ihr Verraͤther und Moͤrder worden ſeyd: Pau- lus ſtimmet ihm bey 1. Theſſ 2, 15. Und der Herr Graf bekennet ſelbſt, daß damal Stepha- nus (*) Geſetz geprediget/ und ſich der Bekeh- rungs-Methode aller uͤbrigen Apoſtel nicht bedienet habe. §. 15. Jm Fal nun Petrus in ſeiner Predig dieſe Lehr- art beliebet, daß er ſeine Zuhoͤrer auf alle die ze- hen Gebote verwieſen, und ihre dagegen began- gene Suͤnden aufgedekt haͤtte: ſo muͤſte die gantze Welt bekennen: Petrus hat ein Wort vom Ge- ſetz geredet. Nun laſt uns die Predig aufſchlagen. Erſtlich ſtehet mit klaaren Worten da, v. 23. Jhr Juden habt den groſen Propheten v. 22. den Sohn GOttes JEſum, genommen und an- gehef- (*) So heiſt es ſ. 26. daß man dem H. Geiſt die Wahl laſſen ſolle/ ob GOtt ſeinen Zeugen Stephani Methode an die Hand geben wolle/ oder aller uͤbrigen Apoſtel (ihm ſcheinet Stephanus ein Apoſtel gewe- ſen zu ſeyn) ihre Methode/ ſonderlich Pe- tri und Philippi.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/44
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/44>, abgerufen am 21.11.2024.