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Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.

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Himmelfahrt handelt. Dann er müste sonst sa-
gen, was er denket, daß nemlich Petrus auch
in dieser Predig Kurtzweil treibe mit einer so
grossen Menge Seelen.

§. 13.

Nun komme ich an den andern Satz des Hrn.
Grafen, da er behauptet: Jn der Predig Pe-
tri seye kein Wort vom Gesetz zu finden/
(§.
9.) Es ist sehr zu bedauren, daß in einem
Hauptgeschäfte des christlichen Glaubens, nem-
lich im Bekehrungswerk, die Frechheit dieses
Mannes so schändlich ausschweifen kan. Man
redet hier von keinem Verstoß in der Schrifter-
klärung: dergleichen jedoch der Herr Graf an
den Religionsleuten sehr zorniglich (*) ahndet.

Doch
(*) So prediget der Herr Graf bei seinen
Brüdern, wann er gerne der allergröste
Exeget seyn will, den jemals die Welt ge-
sehen hat, in der Gemeinrede zu Herrnhag
vom 22. Nov. 1744. s. 4. 5. Es haben
sich die Erklärer der Schrift/ durch ih-
re gantz unvernünftige Leichtsinnigkeit
in Ansehung der Schriftorte/ so gantz
ausser allem Respect gesetzt/ daß man
sich schon von vielen Jahren her in al-
len Religionen kein Bedenken mehr
macht/ die exegetischen Jrthümer für
keine Jrthümer zu halten/ so daß einem
erlaubt ist/ wenn man die symbolischen

Bücher

Himmelfahrt handelt. Dann er muͤſte ſonſt ſa-
gen, was er denket, daß nemlich Petrus auch
in dieſer Predig Kurtzweil treibe mit einer ſo
groſſen Menge Seelen.

§. 13.

Nun komme ich an den andern Satz des Hrn.
Grafen, da er behauptet: Jn der Predig Pe-
tri ſeye kein Wort vom Geſetz zu finden/
(§.
9.) Es iſt ſehr zu bedauren, daß in einem
Hauptgeſchaͤfte des chriſtlichen Glaubens, nem-
lich im Bekehrungswerk, die Frechheit dieſes
Mannes ſo ſchaͤndlich ausſchweifen kan. Man
redet hier von keinem Verſtoß in der Schrifter-
klaͤrung: dergleichen jedoch der Herr Graf an
den Religionsleuten ſehr zorniglich (*) ahndet.

Doch
(*) So prediget der Herr Graf bei ſeinen
Bruͤdern, wann er gerne der allergroͤſte
Exeget ſeyn will, den jemals die Welt ge-
ſehen hat, in der Gemeinrede zu Herrnhag
vom 22. Nov. 1744. ſ. 4. 5. Es haben
ſich die Erklaͤrer der Schrift/ durch ih-
re gantz unvernuͤnftige Leichtſinnigkeit
in Anſehung der Schriftorte/ ſo gantz
auſſer allem Reſpect geſetzt/ daß man
ſich ſchon von vielen Jahren her in al-
len Religionen kein Bedenken mehr
macht/ die exegetiſchen Jrthuͤmer fuͤr
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[40/0040] Himmelfahrt handelt. Dann er muͤſte ſonſt ſa- gen, was er denket, daß nemlich Petrus auch in dieſer Predig Kurtzweil treibe mit einer ſo groſſen Menge Seelen. §. 13. Nun komme ich an den andern Satz des Hrn. Grafen, da er behauptet: Jn der Predig Pe- tri ſeye kein Wort vom Geſetz zu finden/ (§. 9.) Es iſt ſehr zu bedauren, daß in einem Hauptgeſchaͤfte des chriſtlichen Glaubens, nem- lich im Bekehrungswerk, die Frechheit dieſes Mannes ſo ſchaͤndlich ausſchweifen kan. Man redet hier von keinem Verſtoß in der Schrifter- klaͤrung: dergleichen jedoch der Herr Graf an den Religionsleuten ſehr zorniglich (*) ahndet. Doch (*) So prediget der Herr Graf bei ſeinen Bruͤdern, wann er gerne der allergroͤſte Exeget ſeyn will, den jemals die Welt ge- ſehen hat, in der Gemeinrede zu Herrnhag vom 22. Nov. 1744. ſ. 4. 5. Es haben ſich die Erklaͤrer der Schrift/ durch ih- re gantz unvernuͤnftige Leichtſinnigkeit in Anſehung der Schriftorte/ ſo gantz auſſer allem Reſpect geſetzt/ daß man ſich ſchon von vielen Jahren her in al- len Religionen kein Bedenken mehr macht/ die exegetiſchen Jrthuͤmer fuͤr keine Jrthuͤmer zu halten/ ſo daß einem erlaubt iſt/ wenn man die ſymboliſchen Buͤcher

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/40>, abgerufen am 24.11.2024.