Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.

Bild:
<< vorherige Seite



keit als Licht haben. Andere, denen es ein
Ernst ist, ihren Weg zu prüfen, werden gegen-
theils mit Händen greifen, in welches Unheil
sie von der Fantasie eines eintzigen verwirten
und hochmüthigen Geistes gestürtzet werden,
der nachdem er sich freventlich von der Ge-
meinschaft der evangelischen Kirche, unter tau-
senderlei Schmähungen, mit Gewalt losge-
rissen, nunmehr, da er nicht weiter unterkom-
men kan, der über Ausschliesung klaget, und
Creutz von sich rühmen will, damit sein ver-
führtes Volk die Gemeinschaft mit Christo
sich einbilden möge, so oft es an Herrenhut ge-
denket. Das ist wenigstens eine starke und
sehr treuhertzig gewagte Unternehmung,
wann jemand, der eine freventliche Spal-
tung angerichtet, nachdeme er sich im-
mittelst mit dem Unrath vielfältiger Jr-
geistereien so befleckt siehet, daß er über-
all ekelhaftig werden müssen, mit eben dem
Ungestüm, und Gewaltsamkeit wieder in
diejenige Kirche hineinstürmen will, die ei-
nen solchen von Ungeziefer des Jrsaals und
der Schalkheit wimmelnden, und diese
Stunde auf keine Reinigung bedachten
Rottengeist, vor nichts anders als was er
ist, obwol mit Seufzen und Erbarmen, er-
klären muß.



keit als Licht haben. Andere, denen es ein
Ernſt iſt, ihren Weg zu pruͤfen, werden gegen-
theils mit Haͤnden greifen, in welches Unheil
ſie von der Fantaſie eines eintzigen verwirten
und hochmuͤthigen Geiſtes geſtuͤrtzet werden,
der nachdem er ſich freventlich von der Ge-
meinſchaft der evangeliſchen Kirche, unter tau-
ſenderlei Schmaͤhungen, mit Gewalt losge-
riſſen, nunmehr, da er nicht weiter unterkom-
men kan, der uͤber Ausſchlieſung klaget, und
Creutz von ſich ruͤhmen will, damit ſein ver-
fuͤhrtes Volk die Gemeinſchaft mit Chriſto
ſich einbilden moͤge, ſo oft es an Herrenhut ge-
denket. Das iſt wenigſtens eine ſtarke und
ſehr treuhertzig gewagte Unternehmung,
wann jemand, der eine freventliche Spal-
tung angerichtet, nachdeme er ſich im-
mittelſt mit dem Unrath vielfaͤltiger Jr-
geiſtereien ſo befleckt ſiehet, daß er uͤber-
all ekelhaftig werden muͤſſen, mit eben dem
Ungeſtuͤm, und Gewaltſamkeit wieder in
diejenige Kirche hineinſtuͤrmen will, die ei-
nen ſolchen von Ungeziefer des Jrſaals und
der Schalkheit wimmelnden, und dieſe
Stunde auf keine Reinigung bedachten
Rottengeiſt, vor nichts anders als was er
iſt, obwol mit Seufzen und Erbarmen, er-
klaͤren muß.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0175" n="175"/>
            <note xml:id="seg2pn_36_6" prev="#seg2pn_36_5" place="foot" n="(*)">keit als Licht haben. Andere, denen es ein<lb/>
Ern&#x017F;t i&#x017F;t, ihren Weg zu pru&#x0364;fen, werden gegen-<lb/>
theils mit Ha&#x0364;nden greifen, in welches Unheil<lb/>
&#x017F;ie von der Fanta&#x017F;ie eines eintzigen verwirten<lb/>
und hochmu&#x0364;thigen Gei&#x017F;tes ge&#x017F;tu&#x0364;rtzet werden,<lb/>
der nachdem er &#x017F;ich freventlich von der Ge-<lb/>
mein&#x017F;chaft der evangeli&#x017F;chen Kirche, unter tau-<lb/>
&#x017F;enderlei Schma&#x0364;hungen, mit Gewalt losge-<lb/>
ri&#x017F;&#x017F;en, nunmehr, da er nicht weiter unterkom-<lb/>
men kan, der u&#x0364;ber Aus&#x017F;chlie&#x017F;ung klaget, und<lb/>
Creutz von &#x017F;ich ru&#x0364;hmen will, damit &#x017F;ein ver-<lb/>
fu&#x0364;hrtes Volk die Gemein&#x017F;chaft mit Chri&#x017F;to<lb/>
&#x017F;ich einbilden mo&#x0364;ge, &#x017F;o oft es an Herrenhut ge-<lb/>
denket. Das i&#x017F;t wenig&#x017F;tens eine &#x017F;tarke und<lb/>
&#x017F;ehr treuhertzig gewagte Unternehmung,<lb/>
wann jemand, der eine freventliche Spal-<lb/>
tung angerichtet, nachdeme er &#x017F;ich im-<lb/>
mittel&#x017F;t mit dem Unrath vielfa&#x0364;ltiger Jr-<lb/>
gei&#x017F;tereien &#x017F;o befleckt &#x017F;iehet, daß er u&#x0364;ber-<lb/>
all ekelhaftig werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, mit eben dem<lb/>
Unge&#x017F;tu&#x0364;m, und Gewalt&#x017F;amkeit wieder in<lb/>
diejenige Kirche hinein&#x017F;tu&#x0364;rmen will, die ei-<lb/>
nen &#x017F;olchen von Ungeziefer des Jr&#x017F;aals und<lb/>
der Schalkheit wimmelnden, und die&#x017F;e<lb/>
Stunde auf keine Reinigung bedachten<lb/>
Rottengei&#x017F;t, vor nichts anders als was er<lb/>
i&#x017F;t, obwol mit Seufzen und Erbarmen, er-<lb/>
kla&#x0364;ren muß.</note>
          </div>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[175/0175] (*) (*) keit als Licht haben. Andere, denen es ein Ernſt iſt, ihren Weg zu pruͤfen, werden gegen- theils mit Haͤnden greifen, in welches Unheil ſie von der Fantaſie eines eintzigen verwirten und hochmuͤthigen Geiſtes geſtuͤrtzet werden, der nachdem er ſich freventlich von der Ge- meinſchaft der evangeliſchen Kirche, unter tau- ſenderlei Schmaͤhungen, mit Gewalt losge- riſſen, nunmehr, da er nicht weiter unterkom- men kan, der uͤber Ausſchlieſung klaget, und Creutz von ſich ruͤhmen will, damit ſein ver- fuͤhrtes Volk die Gemeinſchaft mit Chriſto ſich einbilden moͤge, ſo oft es an Herrenhut ge- denket. Das iſt wenigſtens eine ſtarke und ſehr treuhertzig gewagte Unternehmung, wann jemand, der eine freventliche Spal- tung angerichtet, nachdeme er ſich im- mittelſt mit dem Unrath vielfaͤltiger Jr- geiſtereien ſo befleckt ſiehet, daß er uͤber- all ekelhaftig werden muͤſſen, mit eben dem Ungeſtuͤm, und Gewaltſamkeit wieder in diejenige Kirche hineinſtuͤrmen will, die ei- nen ſolchen von Ungeziefer des Jrſaals und der Schalkheit wimmelnden, und dieſe Stunde auf keine Reinigung bedachten Rottengeiſt, vor nichts anders als was er iſt, obwol mit Seufzen und Erbarmen, er- klaͤren muß.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/175
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/175>, abgerufen am 21.11.2024.