Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.ne wahre Kirche halte/ nach apostoli-
schem Sinn. Was sich die Herrnhaagische Brüder hier- bei vor einen Begrif machen müssen, von ihrem Lutherischen Pfarrer, das kan ich nicht sagen. Vielleicht wissen sie nicht, daß der Herr Graf sich dafür ausgiebt. Oder sie halten es an ihm vor ein Noth- werk, und erneuern gegen die Hottentot- ten und Barbaren, (die man Protestan- ten nennet) das alte Gesetz: Man muß die Ketzer betriegen! Aber das ist so wenig Lutherisch, als das andere. Doch von dieser Frage ist unnöthig etwas weiter zu gedenken. Jch habe nur die neue und meines Wissens noch von niemand an- geführte Stellen beibringen wollen. Recht- schaffene, um die Evangelische Warheit verdiente Männer, die ich, auch ohne sie zu nennen, hochschätze, haben es mit mehreren Urkunden dargethan. Jch erinnere nur dieses ehe ich beschliese. Das neue Bekent- nisbuch des Herrn Grafen, ist mit völliger Genehmhaltung seiner Gemeine herausge- geben, und kan als eine Religions Urkun- de derselben, angesehen werden. Dann ihr Bischof Müller, ein ehemaliger Luthe- raner, dem sie, wie verlautet, viel Ein- sicht zutrauen, hat alles mit seines Namens Unterschrift gebilliget, und die Erlaubnis zum ne wahre Kirche halte/ nach apoſtoli-
ſchem Sinn. Was ſich die Herrnhaagiſche Bruͤder hier- bei vor einen Begrif machen muͤſſen, von ihrem Lutheriſchen Pfarrer, das kan ich nicht ſagen. Vielleicht wiſſen ſie nicht, daß der Herr Graf ſich dafuͤr ausgiebt. Oder ſie halten es an ihm vor ein Noth- werk, und erneuern gegen die Hottentot- ten und Barbaren, (die man Proteſtan- ten nennet) das alte Geſetz: Man muß die Ketzer betriegen! Aber das iſt ſo wenig Lutheriſch, als das andere. Doch von dieſer Frage iſt unnoͤthig etwas weiter zu gedenken. Jch habe nur die neue und meines Wiſſens noch von niemand an- gefuͤhrte Stellen beibringen wollen. Recht- ſchaffene, um die Evangeliſche Warheit verdiente Maͤnner, die ich, auch ohne ſie zu nennen, hochſchaͤtze, haben es mit mehreren Urkunden dargethan. Jch erinnere nur dieſes ehe ich beſchlieſe. Das neue Bekent- nisbuch des Herrn Grafen, iſt mit voͤlliger Genehmhaltung ſeiner Gemeine herausge- geben, und kan als eine Religions Urkun- de derſelben, angeſehen werden. Dann ihr Biſchof Muͤller, ein ehemaliger Luthe- raner, dem ſie, wie verlautet, viel Ein- ſicht zutrauen, hat alles mit ſeines Namens Unterſchrift gebilliget, und die Erlaubnis zum <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0173" n="173"/> <note next="#seg2pn_36_5" xml:id="seg2pn_36_4" prev="#seg2pn_36_3" place="foot" n="(*)"><hi rendition="#fr">ne wahre Kirche halte/ nach apoſtoli-<lb/> ſchem Sinn.</hi><lb/> Was ſich die Herrnhaagiſche Bruͤder hier-<lb/> bei vor einen Begrif machen muͤſſen, von<lb/> ihrem Lutheriſchen Pfarrer, das kan ich<lb/> nicht ſagen. Vielleicht wiſſen ſie nicht,<lb/> daß der Herr Graf ſich dafuͤr ausgiebt.<lb/> Oder ſie halten es an ihm vor ein Noth-<lb/> werk, und erneuern gegen die Hottentot-<lb/> ten und Barbaren, (die man Proteſtan-<lb/> ten nennet) das alte Geſetz: <hi rendition="#fr">Man muß die<lb/> Ketzer betriegen!</hi> Aber das iſt ſo wenig<lb/> Lutheriſch, als das andere.<lb/> Doch von dieſer Frage iſt unnoͤthig etwas<lb/> weiter zu gedenken. Jch habe nur die neue<lb/> und meines Wiſſens noch von niemand an-<lb/> gefuͤhrte Stellen beibringen wollen. Recht-<lb/> ſchaffene, um die Evangeliſche Warheit<lb/> verdiente Maͤnner, die ich, auch ohne ſie zu<lb/> nennen, hochſchaͤtze, haben es mit mehreren<lb/> Urkunden dargethan. Jch erinnere nur<lb/> dieſes ehe ich beſchlieſe. Das neue Bekent-<lb/> nisbuch des Herrn Grafen, iſt mit voͤlliger<lb/> Genehmhaltung ſeiner Gemeine herausge-<lb/> geben, und kan als eine Religions Urkun-<lb/> de derſelben, angeſehen werden. Dann<lb/> ihr Biſchof Muͤller, ein ehemaliger Luthe-<lb/> raner, dem ſie, wie verlautet, viel Ein-<lb/> ſicht zutrauen, hat alles mit ſeines Namens<lb/> Unterſchrift gebilliget, und die Erlaubnis<lb/> <fw place="bottom" type="catch">zum</fw></note><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [173/0173]
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(*) ne wahre Kirche halte/ nach apoſtoli-
ſchem Sinn.
Was ſich die Herrnhaagiſche Bruͤder hier-
bei vor einen Begrif machen muͤſſen, von
ihrem Lutheriſchen Pfarrer, das kan ich
nicht ſagen. Vielleicht wiſſen ſie nicht,
daß der Herr Graf ſich dafuͤr ausgiebt.
Oder ſie halten es an ihm vor ein Noth-
werk, und erneuern gegen die Hottentot-
ten und Barbaren, (die man Proteſtan-
ten nennet) das alte Geſetz: Man muß die
Ketzer betriegen! Aber das iſt ſo wenig
Lutheriſch, als das andere.
Doch von dieſer Frage iſt unnoͤthig etwas
weiter zu gedenken. Jch habe nur die neue
und meines Wiſſens noch von niemand an-
gefuͤhrte Stellen beibringen wollen. Recht-
ſchaffene, um die Evangeliſche Warheit
verdiente Maͤnner, die ich, auch ohne ſie zu
nennen, hochſchaͤtze, haben es mit mehreren
Urkunden dargethan. Jch erinnere nur
dieſes ehe ich beſchlieſe. Das neue Bekent-
nisbuch des Herrn Grafen, iſt mit voͤlliger
Genehmhaltung ſeiner Gemeine herausge-
geben, und kan als eine Religions Urkun-
de derſelben, angeſehen werden. Dann
ihr Biſchof Muͤller, ein ehemaliger Luthe-
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