Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.

Bild:
<< vorherige Seite

che Reformation vor gefährlicher halte/ dann
er;
der stellet sich offentlich als einen solchen dar,
deme kein Mensch ein Wort glauben kan. (§.
18.) Beides aber hat der Herr Graf gethan,
wie ich aus seinen Schriften beweisen will, also
ist der Schlus von selbsten gemacht.

§. 50.

Daß der Sohn GOttes der Schöpfer und
Erhalter gleichwie der gantzen Welt, also auch
der Menschen ist, das weis die gantze Chri-
stenheit, weil es der Heilige Geist in der Schrift
deutlich lehret. Daß ihm deshalben der Name
eines Vaters gebühre, weil er allen Dingen das
Leben und Wesen gegeben hat, und noch im-
merfort durch seine Kraft alles träget, das ist
ein Bekentnis aller Christen. Daß er aber des-
halben unser directer Vater seye, also und der-
gestalt, daß die erste Person kein directer oder
unmittelbarer Vater, sondern ein Großvater
und Schwiegervater heisen müsse, das ist ein (*)

Wahn-
darzu hergeben/ der ihnen gegeben ist -
- der Heiland aber hat den ersten Men-
schen belebt/ gezeugt - - also ist er un-
ser Vater von Rechtswegen. Er hat
uns gemacht/ und nicht wir selbst Ps.
100, 3. den Leib/ die Seel etc.
(*) Dieweil aber nur eine und eben dieselbe
Macht, Weisheit und Güte in dem Va-
ter, Sohn und Heiligen Geist, ihres un-
zer-

che Reformation vor gefaͤhrlicher halte/ dann
er;
der ſtellet ſich offentlich als einen ſolchen dar,
deme kein Menſch ein Wort glauben kan. (§.
18.) Beides aber hat der Herr Graf gethan,
wie ich aus ſeinen Schriften beweiſen will, alſo
iſt der Schlus von ſelbſten gemacht.

§. 50.

Daß der Sohn GOttes der Schoͤpfer und
Erhalter gleichwie der gantzen Welt, alſo auch
der Menſchen iſt, das weis die gantze Chri-
ſtenheit, weil es der Heilige Geiſt in der Schrift
deutlich lehret. Daß ihm deshalben der Name
eines Vaters gebuͤhre, weil er allen Dingen das
Leben und Weſen gegeben hat, und noch im-
merfort durch ſeine Kraft alles traͤget, das iſt
ein Bekentnis aller Chriſten. Daß er aber des-
halben unſer directer Vater ſeye, alſo und der-
geſtalt, daß die erſte Perſon kein directer oder
unmittelbarer Vater, ſondern ein Großvater
und Schwiegervater heiſen muͤſſe, das iſt ein (*)

Wahn-
darzu hergeben/ der ihnen gegeben iſt ‒
‒ der Heiland aber hat den erſten Men-
ſchen belebt/ gezeugt ‒ ‒ alſo iſt er un-
ſer Vater von Rechtswegen. Er hat
uns gemacht/ und nicht wir ſelbſt Pſ.
100, 3. den Leib/ die Seel ꝛc.
(*) Dieweil aber nur eine und eben dieſelbe
Macht, Weisheit und Guͤte in dem Va-
ter, Sohn und Heiligen Geiſt, ihres un-
zer-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0144" n="144"/><hi rendition="#fr">che Reformation vor gefa&#x0364;hrlicher halte/ dann<lb/>
er;</hi> der &#x017F;tellet &#x017F;ich offentlich als einen &#x017F;olchen dar,<lb/>
deme kein Men&#x017F;ch ein Wort glauben kan. (§.<lb/>
18.) Beides aber hat der Herr Graf gethan,<lb/>
wie ich aus &#x017F;einen Schriften bewei&#x017F;en will, al&#x017F;o<lb/>
i&#x017F;t der Schlus von &#x017F;elb&#x017F;ten gemacht.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 50.</head><lb/>
            <p>Daß der Sohn GOttes der <hi rendition="#fr">Scho&#x0364;pfer</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">Erhalter</hi> gleichwie der gantzen Welt, al&#x017F;o auch<lb/>
der Men&#x017F;chen i&#x017F;t, das weis die gantze Chri-<lb/>
&#x017F;tenheit, weil es der Heilige Gei&#x017F;t in der Schrift<lb/>
deutlich lehret. Daß ihm deshalben der Name<lb/>
eines <hi rendition="#fr">Vaters</hi> gebu&#x0364;hre, weil er allen Dingen das<lb/>
Leben und We&#x017F;en gegeben hat, und noch im-<lb/>
merfort durch &#x017F;eine Kraft alles tra&#x0364;get, das i&#x017F;t<lb/>
ein Bekentnis aller Chri&#x017F;ten. Daß er aber des-<lb/>
halben un&#x017F;er <hi rendition="#fr">directer Vater</hi> &#x017F;eye, al&#x017F;o und der-<lb/>
ge&#x017F;talt, daß die er&#x017F;te Per&#x017F;on kein directer oder<lb/>
unmittelbarer Vater, &#x017F;ondern ein <hi rendition="#fr">Großvater</hi><lb/>
und <hi rendition="#fr">Schwiegervater</hi> hei&#x017F;en mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, das i&#x017F;t ein <note xml:id="seg2pn_30_1" next="#seg2pn_30_2" place="foot" n="(*)">Dieweil aber <hi rendition="#fr">nur eine und</hi> eben die&#x017F;elbe<lb/>
Macht, Weisheit und Gu&#x0364;te in dem Va-<lb/>
ter, Sohn und Heiligen Gei&#x017F;t, ihres un-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zer-</fw></note><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Wahn-</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_29_5" prev="#seg2pn_29_4" place="foot" n="(*)"><hi rendition="#fr">darzu hergeben/ der ihnen gegeben i&#x017F;t &#x2012;<lb/>
&#x2012; der Heiland aber hat den er&#x017F;ten Men-<lb/>
&#x017F;chen belebt/ gezeugt &#x2012; &#x2012; al&#x017F;o i&#x017F;t er un-<lb/>
&#x017F;er Vater von Rechtswegen. Er hat<lb/>
uns gemacht/ und nicht wir &#x017F;elb&#x017F;t P&#x017F;.<lb/>
100, 3. den Leib/ die Seel &#xA75B;c.</hi></note><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[144/0144] che Reformation vor gefaͤhrlicher halte/ dann er; der ſtellet ſich offentlich als einen ſolchen dar, deme kein Menſch ein Wort glauben kan. (§. 18.) Beides aber hat der Herr Graf gethan, wie ich aus ſeinen Schriften beweiſen will, alſo iſt der Schlus von ſelbſten gemacht. §. 50. Daß der Sohn GOttes der Schoͤpfer und Erhalter gleichwie der gantzen Welt, alſo auch der Menſchen iſt, das weis die gantze Chri- ſtenheit, weil es der Heilige Geiſt in der Schrift deutlich lehret. Daß ihm deshalben der Name eines Vaters gebuͤhre, weil er allen Dingen das Leben und Weſen gegeben hat, und noch im- merfort durch ſeine Kraft alles traͤget, das iſt ein Bekentnis aller Chriſten. Daß er aber des- halben unſer directer Vater ſeye, alſo und der- geſtalt, daß die erſte Perſon kein directer oder unmittelbarer Vater, ſondern ein Großvater und Schwiegervater heiſen muͤſſe, das iſt ein (*) Wahn- (*) (*) Dieweil aber nur eine und eben dieſelbe Macht, Weisheit und Guͤte in dem Va- ter, Sohn und Heiligen Geiſt, ihres un- zer- (*) darzu hergeben/ der ihnen gegeben iſt ‒ ‒ der Heiland aber hat den erſten Men- ſchen belebt/ gezeugt ‒ ‒ alſo iſt er un- ſer Vater von Rechtswegen. Er hat uns gemacht/ und nicht wir ſelbſt Pſ. 100, 3. den Leib/ die Seel ꝛc.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/144
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/144>, abgerufen am 23.11.2024.