Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.er Ermahnung zu seinen Christenpflichten, so wer (*) Jch berufe mich hier auf das Exempel aller Apo- J
er Ermahnung zu ſeinen Chriſtenpflichten, ſo wer (*) Jch berufe mich hier auf das Exempel aller Apo- J
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er Ermahnung zu ſeinen Chriſtenpflichten, ſo
komt das Geſetz, als die eintzige Vorſchrift ſol-
cher Pflichten, wiederum zu ſeinem Gebrauch und
iſt hoͤchſtnoͤthig, nicht aber giftig-ſchaͤdlich zu
nennen. So iſt es auch mit Warnung und
Beſtrafung. Der Troſt ſelber, flieſet zwar
bei einem Chriſten aus evangeliſchen Quellen;
es kan und muß aber bei allem Troſt auch von
Pflichten geſprochen werden. Ja der Troſt
lauft jedesmal auf eine Pflicht hinaus: du ſolſt
deinen Zuſtand vor hinreichend achten zu deiner
Wolfahrt, oder: es kan dir noch Heil wiederfah-
ren, zu welchem Ende du in deinen Umſtaͤnden
die Weisheit, Guͤte, Gerechtigkeit, Allmacht
GOttes, als Gruͤnde deiner Wolfahrt erkennen
muſt. Und, wer verſuchte und angefochtene See-
len troͤſtet, der kommt jedesmal zuletzt auf die-
ſen Grund: du muſt glauben was in dem Wort
GOttes ſtehet, und vor deinen gegenwaͤrtigen
Zuſtand gehoͤret. Das Geſetz ſpricht: du ſolſt
dem HErrn deinem GOtt, als einem wahrhaf-
tigen, unbetrieglichen GOtt, glauben, wann er
etwas zu deinem Beſten offenbaret hat. Das
lehret mich die erſte Tafel, und es gehoͤret zum
reinen wahren Gottesdienſt. Hier hat demnach
abermal das Geſetz ſein Antheil, und iſt nuͤtzlich,
nie aber giftig-ſchaͤdlich zu nennen. Summa
in dem gantzen Chriſtenthum ſind Geſetz und
Evangelium (*) unzertrennlich beiſammen: und
wer
(*) Jch berufe mich hier auf das Exempel aller
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