Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.der heilige (**) Geist zuweilen gebrauche, und in gen lich, und nach Nothdurft der Seelen, ge- brauchen könne. (**) Dieses ist eine recht unverantwortliche
Lästerung, die wissentlich gegen die heili- ge Schrift begangen wird. Dann der Graf erkennet die gesetzliche Bekehrungsart/ die er absurd nennet, (sie ist aber die eintzi- ge und wahre, wie bisher erwiesen wor- den) selbst vor eine solche, deren sich der heilige Geist bedienet habe. Mithin muß auch der heilige Geist in seinen Augen ein solcher absurder Lutheraner, Grillenfän- ger/ Schwärmer/ Unterminirer der wahrtn Religion/ und Diener Mosis seyn/ wie der Herr Graf befielet. So spricht er s. 26. seine Leute wären der Hof- nung, daß man dem heiligen Geist die Wahl lassen werde/ ob er sie mit dem Beschlns der 10. Gebote (das ist die von ihm so genante absurde Art s. 32.) oder mit der Lehre von GOttes Marter/ zuerst heilsamlich schreken; ob er erst Mosis Hammer und Hörner brauchen/ oder gleich zu dem scharfen zweischneidigen Schwerdt/ dem Richter der Gedanken und Sinnen des Hertzens greifen wolle/ welches nach Pauli Erklärung/ das Be- kent- der heilige (**) Geiſt zuweilen gebrauche, und in gen lich, und nach Nothdurft der Seelen, ge- brauchen koͤnne. (**) Dieſes iſt eine recht unverantwortliche
Laͤſterung, die wiſſentlich gegen die heili- ge Schrift begangen wird. Dann der Graf erkennet die geſetzliche Bekehrungsart/ die er abſurd nennet, (ſie iſt aber die eintzi- ge und wahre, wie bisher erwieſen wor- den) ſelbſt vor eine ſolche, deren ſich der heilige Geiſt bedienet habe. Mithin muß auch der heilige Geiſt in ſeinen Augen ein ſolcher abſurder Lutheraner, Grillenfaͤn- ger/ Schwaͤrmer/ Unterminirer der wahrtn Religion/ und Diener Moſis ſeyn/ wie der Herr Graf befielet. So ſpricht er ſ. 26. ſeine Leute waͤren der Hof- nung, daß man dem heiligen Geiſt die Wahl laſſen werde/ ob er ſie mit dem Beſchlns der 10. Gebote (das iſt die von ihm ſo genante abſurde Art ſ. 32.) oder mit der Lehre von GOttes Marter/ zuerſt heilſamlich ſchreken; ob er erſt Moſis Hammer und Hoͤrner brauchen/ oder gleich zu dem ſcharfen zweiſchneidigen Schwerdt/ dem Richter der Gedanken und Sinnen des Hertzens greifen wolle/ welches nach Pauli Erklaͤrung/ das Be- kent- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0122" n="122"/> der heilige <note xml:id="seg2pn_25_1" next="#seg2pn_25_2" place="foot" n="(**)">Dieſes iſt eine recht unverantwortliche<lb/> Laͤſterung, die wiſſentlich gegen die heili-<lb/> ge Schrift begangen wird. Dann der Graf<lb/> erkennet die <hi rendition="#fr">geſetzliche Bekehrungsart/</hi><lb/> die er <hi rendition="#fr">abſurd</hi> nennet, (ſie iſt aber die eintzi-<lb/> ge und wahre, wie bisher erwieſen wor-<lb/> den) ſelbſt vor eine ſolche, <hi rendition="#fr">deren ſich der<lb/> heilige Geiſt bedienet habe.</hi> Mithin muß<lb/> auch der heilige Geiſt in ſeinen Augen ein<lb/> ſolcher <hi rendition="#fr">abſurder</hi> Lutheraner, <hi rendition="#fr">Grillenfaͤn-<lb/> ger/ Schwaͤrmer/ Unterminirer der<lb/> wahrtn Religion/</hi> und <hi rendition="#fr">Diener Moſis<lb/> ſeyn/</hi> wie der Herr Graf befielet. So<lb/> ſpricht er ſ. 26. ſeine Leute waͤren der Hof-<lb/> nung, <hi rendition="#fr">daß man dem heiligen Geiſt die<lb/> Wahl laſſen werde/ ob er ſie mit dem<lb/> Beſchlns der 10. Gebote</hi> (das iſt die von<lb/> ihm ſo genante abſurde Art ſ. 32.) <hi rendition="#fr">oder mit<lb/> der Lehre von GOttes Marter/ zuerſt<lb/> heilſamlich ſchreken; ob er erſt Moſis<lb/> Hammer und Hoͤrner brauchen/ oder<lb/> gleich zu dem ſcharfen zweiſchneidigen<lb/> Schwerdt/ dem Richter der Gedanken<lb/> und Sinnen des Hertzens greifen wolle/<lb/> welches nach Pauli Erklaͤrung/ das Be-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">kent-</hi></fw></note> Geiſt zuweilen gebrauche, und in<lb/> Stephano wuͤrklich gebrauchet habe. Dahinge-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gen</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_24_6" prev="#seg2pn_24_5" place="foot" n="(*)">lich, und nach Nothdurft der Seelen, ge-<lb/> brauchen koͤnne.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [122/0122]
der heilige (**) Geiſt zuweilen gebrauche, und in
Stephano wuͤrklich gebrauchet habe. Dahinge-
gen
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(**) Dieſes iſt eine recht unverantwortliche
Laͤſterung, die wiſſentlich gegen die heili-
ge Schrift begangen wird. Dann der Graf
erkennet die geſetzliche Bekehrungsart/
die er abſurd nennet, (ſie iſt aber die eintzi-
ge und wahre, wie bisher erwieſen wor-
den) ſelbſt vor eine ſolche, deren ſich der
heilige Geiſt bedienet habe. Mithin muß
auch der heilige Geiſt in ſeinen Augen ein
ſolcher abſurder Lutheraner, Grillenfaͤn-
ger/ Schwaͤrmer/ Unterminirer der
wahrtn Religion/ und Diener Moſis
ſeyn/ wie der Herr Graf befielet. So
ſpricht er ſ. 26. ſeine Leute waͤren der Hof-
nung, daß man dem heiligen Geiſt die
Wahl laſſen werde/ ob er ſie mit dem
Beſchlns der 10. Gebote (das iſt die von
ihm ſo genante abſurde Art ſ. 32.) oder mit
der Lehre von GOttes Marter/ zuerſt
heilſamlich ſchreken; ob er erſt Moſis
Hammer und Hoͤrner brauchen/ oder
gleich zu dem ſcharfen zweiſchneidigen
Schwerdt/ dem Richter der Gedanken
und Sinnen des Hertzens greifen wolle/
welches nach Pauli Erklaͤrung/ das Be-
kent-
(*) lich, und nach Nothdurft der Seelen, ge-
brauchen koͤnne.
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