Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.

Bild:
<< vorherige Seite

auf alle Weise bestreitet und lästert (§. 13. * 35.
37.) Also ist es tükisch, betrieglich, und gegen

die
Schrift. Der eine Theil ist das Gesetz/
welches die Sünden anzeiget/ strafet
und verdammet. Der andere Theil ist
das Evangelium/ das ist/ die Verhei-
sung/ der in Christo geschenkten Gnade.
Und diese Verheisung wird manchesmal
in der gantzen Schrift wiederholet/ als
welche erstlich dem Adam gegeben wor-
den/ weiter den Patriarchen/ und her-
nach von den Propheten erläutert wor-
den ist. Zuletzt ist sie von Christo gepre-
diget und dargeboten worden unter den
Juden. Und die Apostel haben sie aus-
gebreitet in der gantzen Welt. - Und
die Exempel zeigen gleichfals diese zwei
Theile etc.
Das wird mit dem Exempel
Adams, Davids, und der Sünderin Luc.
7, 38. erwiesen. Und woher soll man den
gäng und gäben Sinn der A. C. sicherer
beweisen, als aus einem nachfolgenden of-
fentlichen Bekentnis, welches das Concor-
dienbuch
genennet wird? da heist es aber,
wie jederman bekant ist, s. 593. Wir glau-
ben/ lehren/ und bekennen/ daß das
Evangelium nicht seye eine Predig der
Busse/ welche die Sünde strafet/ son-
dern/ daß es eigentlich nichts anders

seye/
H

auf alle Weiſe beſtreitet und laͤſtert (§. 13. * 35.
37.) Alſo iſt es tuͤkiſch, betrieglich, und gegen

die
Schrift. Der eine Theil iſt das Geſetz/
welches die Suͤnden anzeiget/ ſtrafet
und verdammet. Der andere Theil iſt
das Evangelium/ das iſt/ die Verhei-
ſung/ der in Chriſto geſchenkten Gnade.
Und dieſe Verheiſung wird manchesmal
in der gantzen Schrift wiederholet/ als
welche erſtlich dem Adam gegeben wor-
den/ weiter den Patriarchen/ und her-
nach von den Propheten erlaͤutert wor-
den iſt. Zuletzt iſt ſie von Chriſto gepre-
diget und dargeboten worden unter den
Juden. Und die Apoſtel haben ſie aus-
gebreitet in der gantzen Welt. ‒ Und
die Exempel zeigen gleichfals dieſe zwei
Theile ꝛc.
Das wird mit dem Exempel
Adams, Davids, und der Suͤnderin Luc.
7, 38. erwieſen. Und woher ſoll man den
gaͤng und gaͤben Sinn der A. C. ſicherer
beweiſen, als aus einem nachfolgenden of-
fentlichen Bekentnis, welches das Concor-
dienbuch
genennet wird? da heiſt es aber,
wie jederman bekant iſt, ſ. 593. Wir glau-
ben/ lehren/ und bekennen/ daß das
Evangelium nicht ſeye eine Predig der
Buſſe/ welche die Suͤnde ſtrafet/ ſon-
dern/ daß es eigentlich nichts anders

ſeye/
H
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0113" n="113"/>
auf alle Wei&#x017F;e be&#x017F;treitet und la&#x0364;&#x017F;tert (§. 13. * 35.<lb/>
37.) Al&#x017F;o i&#x017F;t es tu&#x0364;ki&#x017F;ch, betrieglich, und gegen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/><note next="#seg2pn_23_4" xml:id="seg2pn_23_3" prev="#seg2pn_23_2" place="foot" n="(*)"><hi rendition="#fr">Schrift. Der eine Theil i&#x017F;t das Ge&#x017F;etz/<lb/>
welches die Su&#x0364;nden anzeiget/ &#x017F;trafet<lb/>
und verdammet. Der andere Theil i&#x017F;t<lb/>
das Evangelium/ das i&#x017F;t/ die Verhei-<lb/>
&#x017F;ung/ der in Chri&#x017F;to ge&#x017F;chenkten Gnade.<lb/>
Und die&#x017F;e Verhei&#x017F;ung wird manchesmal<lb/>
in der gantzen Schrift wiederholet/ als<lb/>
welche er&#x017F;tlich dem Adam gegeben wor-<lb/>
den/ weiter den Patriarchen/ und her-<lb/>
nach von den Propheten erla&#x0364;utert wor-<lb/>
den i&#x017F;t. Zuletzt i&#x017F;t &#x017F;ie von Chri&#x017F;to gepre-<lb/>
diget und dargeboten worden unter den<lb/>
Juden. Und die Apo&#x017F;tel haben &#x017F;ie aus-<lb/>
gebreitet in der gantzen Welt. &#x2012; Und<lb/>
die Exempel zeigen gleichfals die&#x017F;e zwei<lb/>
Theile &#xA75B;c.</hi> Das wird mit dem Exempel<lb/>
Adams, Davids, und der Su&#x0364;nderin Luc.<lb/>
7, 38. erwie&#x017F;en. Und woher &#x017F;oll man den<lb/><hi rendition="#fr">ga&#x0364;ng und ga&#x0364;ben Sinn der A. C.</hi> &#x017F;icherer<lb/>
bewei&#x017F;en, als aus einem nachfolgenden of-<lb/>
fentlichen Bekentnis, welches das <hi rendition="#fr">Concor-<lb/>
dienbuch</hi> genennet wird? da hei&#x017F;t es aber,<lb/>
wie jederman bekant i&#x017F;t, &#x017F;. 593. <hi rendition="#fr">Wir glau-<lb/>
ben/ lehren/ und bekennen/ daß das<lb/>
Evangelium nicht &#x017F;eye eine Predig der<lb/>
Bu&#x017F;&#x017F;e/ welche die Su&#x0364;nde &#x017F;trafet/ &#x017F;on-<lb/>
dern/ daß es eigentlich nichts anders</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">H</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">&#x017F;eye/</hi></fw></note><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[113/0113] auf alle Weiſe beſtreitet und laͤſtert (§. 13. * 35. 37.) Alſo iſt es tuͤkiſch, betrieglich, und gegen die (*) (*) Schrift. Der eine Theil iſt das Geſetz/ welches die Suͤnden anzeiget/ ſtrafet und verdammet. Der andere Theil iſt das Evangelium/ das iſt/ die Verhei- ſung/ der in Chriſto geſchenkten Gnade. Und dieſe Verheiſung wird manchesmal in der gantzen Schrift wiederholet/ als welche erſtlich dem Adam gegeben wor- den/ weiter den Patriarchen/ und her- nach von den Propheten erlaͤutert wor- den iſt. Zuletzt iſt ſie von Chriſto gepre- diget und dargeboten worden unter den Juden. Und die Apoſtel haben ſie aus- gebreitet in der gantzen Welt. ‒ Und die Exempel zeigen gleichfals dieſe zwei Theile ꝛc. Das wird mit dem Exempel Adams, Davids, und der Suͤnderin Luc. 7, 38. erwieſen. Und woher ſoll man den gaͤng und gaͤben Sinn der A. C. ſicherer beweiſen, als aus einem nachfolgenden of- fentlichen Bekentnis, welches das Concor- dienbuch genennet wird? da heiſt es aber, wie jederman bekant iſt, ſ. 593. Wir glau- ben/ lehren/ und bekennen/ daß das Evangelium nicht ſeye eine Predig der Buſſe/ welche die Suͤnde ſtrafet/ ſon- dern/ daß es eigentlich nichts anders ſeye/ H

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/113
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/113>, abgerufen am 04.05.2024.