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Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751.

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Von Philadelphia u. s. w.
er auch gewesen war, erkläret haben wollen,
nemlich von dem Vater unsers HErrn JEsu
Christi.

§ 199.

Daß Babylon die Grosse, deren Fall
der zweyte Engel verkündiget, die Stadt Rom
sey, ist so klar, daß auch viele Jesuiten und an-
dere Catholiquen es erkennen und beweisen.
Was sagt hingegen der Ordinarius? Die
Christlichen Religionen, meine Geschwi-
ster! (von den andern haben wir nicht zu
reden) wir können auch noch
praeciser sagen,
die Evangelische Religionen (denn in den
andern befinden wir uns nicht, mit den
andern concurriren wir nicht) sind vielleicht
eher Göttlicher als menschlicher Invention.
Daß sie keine Invention vom bösen Feinde
sind, das ist gewiß; daß das Babel, das
manche neue Lehrer darinnen gesucht ha-
ben, nicht darinnen steckt, das ist auch ge-
wiß u. s. w.
Homilien über die Wunden-Li-
taney p. 152. Wo soll man denn Babel suchen?

§ 200.

Der dritte Engel warnet vor der Anbe-
tung des Thiers,
unter einer Drohung,
welche in der heiligen Schrift die allerschreck-
lichste ist. Aber in der ganzen protestantischen
Kirche ist schwerlich jemand, der vor solcher An-
betung weniger Scheu hätte, als der Ordi-
narius.
Hie thut erst sein Brief, den er zu

Dres-

Von Philadelphia u. ſ. w.
er auch geweſen war, erklaͤret haben wollen,
nemlich von dem Vater unſers HErrn JEſu
Chriſti.

§ 199.

Daß Babylon die Groſſe, deren Fall
der zweyte Engel verkuͤndiget, die Stadt Rom
ſey, iſt ſo klar, daß auch viele Jeſuiten und an-
dere Catholiquen es erkennen und beweiſen.
Was ſagt hingegen der Ordinarius? Die
Chriſtlichen Religionen, meine Geſchwi-
ſter! (von den andern haben wir nicht zu
reden) wir koͤnnen auch noch
præciſer ſagen,
die Evangeliſche Religionen (denn in den
andern befinden wir uns nicht, mit den
andern concurriren wir nicht) ſind vielleicht
eher Goͤttlicher als menſchlicher Invention.
Daß ſie keine Invention vom boͤſen Feinde
ſind, das iſt gewiß; daß das Babel, das
manche neue Lehrer darinnen geſucht ha-
ben, nicht darinnen ſteckt, das iſt auch ge-
wiß u. ſ. w.
Homilien uͤber die Wunden-Li-
taney p. 152. Wo ſoll man denn Babel ſuchen?

§ 200.

Der dritte Engel warnet vor der Anbe-
tung des Thiers,
unter einer Drohung,
welche in der heiligen Schrift die allerſchreck-
lichſte iſt. Aber in der ganzen proteſtantiſchen
Kirche iſt ſchwerlich jemand, der vor ſolcher An-
betung weniger Scheu haͤtte, als der Ordi-
narius.
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Dres-
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[235/0255] Von Philadelphia u. ſ. w. er auch geweſen war, erklaͤret haben wollen, nemlich von dem Vater unſers HErrn JEſu Chriſti. § 199. Daß Babylon die Groſſe, deren Fall der zweyte Engel verkuͤndiget, die Stadt Rom ſey, iſt ſo klar, daß auch viele Jeſuiten und an- dere Catholiquen es erkennen und beweiſen. Was ſagt hingegen der Ordinarius? Die Chriſtlichen Religionen, meine Geſchwi- ſter! (von den andern haben wir nicht zu reden) wir koͤnnen auch noch præciſer ſagen, die Evangeliſche Religionen (denn in den andern befinden wir uns nicht, mit den andern concurriren wir nicht) ſind vielleicht eher Goͤttlicher als menſchlicher Invention. Daß ſie keine Invention vom boͤſen Feinde ſind, das iſt gewiß; daß das Babel, das manche neue Lehrer darinnen geſucht ha- ben, nicht darinnen ſteckt, das iſt auch ge- wiß u. ſ. w. Homilien uͤber die Wunden-Li- taney p. 152. Wo ſoll man denn Babel ſuchen? § 200. Der dritte Engel warnet vor der Anbe- tung des Thiers, unter einer Drohung, welche in der heiligen Schrift die allerſchreck- lichſte iſt. Aber in der ganzen proteſtantiſchen Kirche iſt ſchwerlich jemand, der vor ſolcher An- betung weniger Scheu haͤtte, als der Ordi- narius. Hie thut erſt ſein Brief, den er zu Dres-

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Zitationshilfe: Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bengel_abriss01_1751/255>, abgerufen am 23.11.2024.