Der 29 Satz. Die Deutung der 144 Tausende, Off. 14, 1. auf die neumährische Ge- meine, ist ungegründet.
§ 193.
Das Lied num. 2177 fängt also an: Hun- dert vier und vierzig tausend! o ihr, die vom Blute sausend euch ums Lämmchen rum erfreuet, und bey seinem Mahl gedey- het, Unter euch bin ich noch blöde u. s. w. da man wol siehet, daß eine Schaar in dieser, und nicht in jener Welt angeredet wird.
§ 194.
Der Ordinarius sagt, er wisse sich in die Com- position des Buches nicht zu finden: wie kan er denn ohne solche nöthige Hülfe wissen, in welche Zeit das Gesichte von den 144 Tausenden samt andern vorhergehenden und nachfolgenden ge- höre? Ferner beziehet sich das Gesichte auf die zwölf Stämme der Kinder Israel: vergl. Cap. 7, 4-8. da die zwölf Stämme nicht so schwer zu erörtern sind, als die weitläuffige Nota in der zweyten Edition der Uebersetzungs- Probe vorgibt. Endlich handelt es von voll- endeten Gerechten, und nicht von solchen, die noch im Glauben wallen.
§ 195.
P 4
Von Philadelphia u. ſ. w.
Der 29 Satz. Die Deutung der 144 Tauſende, Off. 14, 1. auf die neumaͤhriſche Ge- meine, iſt ungegruͤndet.
§ 193.
Das Lied num. 2177 faͤngt alſo an: Hun- dert vier und vierzig tauſend! o ihr, die vom Blute ſauſend euch ums Laͤm̃chen rum erfreuet, und bey ſeinem Mahl gedey- het, Unter euch bin ich noch bloͤde u. ſ. w. da man wol ſiehet, daß eine Schaar in dieſer, und nicht in jener Welt angeredet wird.
§ 194.
Der Ordinarius ſagt, er wiſſe ſich in die Com- poſition des Buches nicht zu finden: wie kan er denn ohne ſolche noͤthige Huͤlfe wiſſen, in welche Zeit das Geſichte von den 144 Tauſenden ſamt andern vorhergehenden und nachfolgenden ge- hoͤre? Ferner beziehet ſich das Geſichte auf die zwoͤlf Staͤmme der Kinder Iſrael: vergl. Cap. 7, 4-8. da die zwoͤlf Staͤmme nicht ſo ſchwer zu eroͤrtern ſind, als die weitlaͤuffige Nota in der zweyten Edition der Ueberſetzungs- Probe vorgibt. Endlich handelt es von voll- endeten Gerechten, und nicht von ſolchen, die noch im Glauben wallen.
§ 195.
P 4
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Von Philadelphia u. ſ. w.
Der 29 Satz.
Die Deutung der 144 Tauſende,
Off. 14, 1. auf die neumaͤhriſche Ge-
meine, iſt ungegruͤndet.
§ 193.
Das Lied num. 2177 faͤngt alſo an: Hun-
dert vier und vierzig tauſend! o ihr,
die vom Blute ſauſend euch ums Laͤm̃chen
rum erfreuet, und bey ſeinem Mahl gedey-
het, Unter euch bin ich noch bloͤde u. ſ. w.
da man wol ſiehet, daß eine Schaar in dieſer,
und nicht in jener Welt angeredet wird.
§ 194.
Der Ordinarius ſagt, er wiſſe ſich in die Com-
poſition des Buches nicht zu finden: wie kan er
denn ohne ſolche noͤthige Huͤlfe wiſſen, in welche
Zeit das Geſichte von den 144 Tauſenden ſamt
andern vorhergehenden und nachfolgenden ge-
hoͤre? Ferner beziehet ſich das Geſichte auf die
zwoͤlf Staͤmme der Kinder Iſrael: vergl.
Cap. 7, 4-8. da die zwoͤlf Staͤmme nicht ſo
ſchwer zu eroͤrtern ſind, als die weitlaͤuffige
Nota in der zweyten Edition der Ueberſetzungs-
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Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bengel_abriss01_1751/251>, abgerufen am 16.07.2024.
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