Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751.

Bild:
<< vorherige Seite

Theil I. Cap. I. Satz 14.
keit des Reichs Christi und die Uebergabe des
Reichs an seinen Vater vergleichen sich auf ei-
nen andern Weg miteinander: denn die streit-
bare Regierung mitten unter den Feinden,
Ps. 110, 2. (wofür der Ordinarius von einem
Kriegs-Generalat des Vaters redet,) hat
ein Ziel bey der endlichen Vertilgung der Fein-
de: 1 Cor. 15, 24. aber die friedsame Regie-
rung hat kein Ende. Luc. 1, 33. (7) Also
wird Christus das Reich dem GOtt und Va-
ter erst alsdenn überantworten, wann alle
Feinde, unter denen der Tod der lezte ist, wer-
den aufgehaben seyn: und bey der Himmel-
fahrt, da Christus sich zur Rechten GOttes
gesezt, hat Er das Reich erst völlig angetreten,
und nicht, wie der Ordinarius meinet, dem Va-
ter überantwortet. (8) Die sich also recht an
Christum halten wollen, die wenden nicht nur
sein Leiden und Sterben, sondern auch seine
Herrlichkeit, und in derselben nicht nur sein
Erscheinen vor dem Angesichte GOttes für
uns, sondern auch seine Herrschaft zu ihrem
Heil an. Ihr Heiland sitzet zur Rechten
GOttes im Himmel, nicht ruhig und müssig.
Er herrschet.

§ 111.

Nun haben wir abgehandelt, was vermö-
ge § 102 abzuhandeln war.

§ 112.

Nach des Gemeinstifters Unterweisung soll
der erste Anwurf bey einem Heiden dieser seyn:

Liebe

Theil I. Cap. I. Satz 14.
keit des Reichs Chriſti und die Uebergabe des
Reichs an ſeinen Vater vergleichen ſich auf ei-
nen andern Weg miteinander: denn die ſtreit-
bare Regierung mitten unter den Feinden,
Pſ. 110, 2. (wofuͤr der Ordinarius von einem
Kriegs-Generalat des Vaters redet,) hat
ein Ziel bey der endlichen Vertilgung der Fein-
de: 1 Cor. 15, 24. aber die friedſame Regie-
rung hat kein Ende. Luc. 1, 33. (7) Alſo
wird Chriſtus das Reich dem GOtt und Va-
ter erſt alsdenn uͤberantworten, wann alle
Feinde, unter denen der Tod der lezte iſt, wer-
den aufgehaben ſeyn: und bey der Himmel-
fahrt, da Chriſtus ſich zur Rechten GOttes
geſezt, hat Er das Reich erſt voͤllig angetreten,
und nicht, wie der Ordinarius meinet, dem Va-
ter uͤberantwortet. (8) Die ſich alſo recht an
Chriſtum halten wollen, die wenden nicht nur
ſein Leiden und Sterben, ſondern auch ſeine
Herrlichkeit, und in derſelben nicht nur ſein
Erſcheinen vor dem Angeſichte GOttes fuͤr
uns, ſondern auch ſeine Herrſchaft zu ihrem
Heil an. Ihr Heiland ſitzet zur Rechten
GOttes im Himmel, nicht ruhig und muͤſſig.
Er herrſchet.

§ 111.

Nun haben wir abgehandelt, was vermoͤ-
ge § 102 abzuhandeln war.

§ 112.

Nach des Gemeinſtifters Unterweiſung ſoll
der erſte Anwurf bey einem Heiden dieſer ſeyn:

Liebe
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="4">
            <div n="5">
              <p><pb facs="#f0132" n="112"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Theil</hi><hi rendition="#aq">I.</hi><hi rendition="#fr">Cap.</hi><hi rendition="#aq">I.</hi><hi rendition="#fr">Satz</hi> 14.</fw><lb/>
keit des Reichs Chri&#x017F;ti und die Uebergabe des<lb/>
Reichs an &#x017F;einen Vater vergleichen &#x017F;ich auf ei-<lb/>
nen andern Weg miteinander: denn die &#x017F;treit-<lb/>
bare <hi rendition="#fr">Regierung mitten unter den Feinden,</hi><lb/>
P&#x017F;. 110, 2. (wofu&#x0364;r der <hi rendition="#aq">Ordinarius</hi> von einem<lb/><hi rendition="#fr">Kriegs-Generalat des Vaters</hi> redet,) hat<lb/>
ein Ziel bey der endlichen Vertilgung der Fein-<lb/>
de: 1 Cor. 15, 24. aber die fried&#x017F;ame Regie-<lb/>
rung hat kein Ende. Luc. 1, 33. (7) Al&#x017F;o<lb/>
wird Chri&#x017F;tus das Reich dem GOtt und Va-<lb/>
ter er&#x017F;t alsdenn u&#x0364;berantworten, wann alle<lb/>
Feinde, unter denen der Tod der lezte i&#x017F;t, wer-<lb/>
den aufgehaben &#x017F;eyn: und bey der Himmel-<lb/>
fahrt, da Chri&#x017F;tus &#x017F;ich zur Rechten GOttes<lb/>
ge&#x017F;ezt, hat Er das Reich er&#x017F;t vo&#x0364;llig angetreten,<lb/>
und nicht, wie der <hi rendition="#aq">Ordinarius</hi> meinet, dem Va-<lb/>
ter u&#x0364;berantwortet. (8) Die &#x017F;ich al&#x017F;o recht an<lb/>
Chri&#x017F;tum halten wollen, die wenden nicht nur<lb/>
&#x017F;ein Leiden und Sterben, &#x017F;ondern auch &#x017F;eine<lb/>
Herrlichkeit, und in der&#x017F;elben nicht nur &#x017F;ein<lb/>
Er&#x017F;cheinen vor dem Ange&#x017F;ichte GOttes fu&#x0364;r<lb/>
uns, &#x017F;ondern auch &#x017F;eine Herr&#x017F;chaft zu ihrem<lb/>
Heil an. Ihr Heiland &#x017F;itzet zur Rechten<lb/>
GOttes im Himmel, nicht ruhig und mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig.<lb/>
Er herr&#x017F;chet.</p>
            </div><lb/>
            <div n="5">
              <head>§ 111.</head><lb/>
              <p>Nun haben wir abgehandelt, was vermo&#x0364;-<lb/>
ge § 102 abzuhandeln war.</p>
            </div><lb/>
            <div n="5">
              <head>§ 112.</head><lb/>
              <p>Nach des Gemein&#x017F;tifters Unterwei&#x017F;ung &#x017F;oll<lb/>
der er&#x017F;te Anwurf bey einem Heiden die&#x017F;er &#x017F;eyn:<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Liebe</hi></fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[112/0132] Theil I. Cap. I. Satz 14. keit des Reichs Chriſti und die Uebergabe des Reichs an ſeinen Vater vergleichen ſich auf ei- nen andern Weg miteinander: denn die ſtreit- bare Regierung mitten unter den Feinden, Pſ. 110, 2. (wofuͤr der Ordinarius von einem Kriegs-Generalat des Vaters redet,) hat ein Ziel bey der endlichen Vertilgung der Fein- de: 1 Cor. 15, 24. aber die friedſame Regie- rung hat kein Ende. Luc. 1, 33. (7) Alſo wird Chriſtus das Reich dem GOtt und Va- ter erſt alsdenn uͤberantworten, wann alle Feinde, unter denen der Tod der lezte iſt, wer- den aufgehaben ſeyn: und bey der Himmel- fahrt, da Chriſtus ſich zur Rechten GOttes geſezt, hat Er das Reich erſt voͤllig angetreten, und nicht, wie der Ordinarius meinet, dem Va- ter uͤberantwortet. (8) Die ſich alſo recht an Chriſtum halten wollen, die wenden nicht nur ſein Leiden und Sterben, ſondern auch ſeine Herrlichkeit, und in derſelben nicht nur ſein Erſcheinen vor dem Angeſichte GOttes fuͤr uns, ſondern auch ſeine Herrſchaft zu ihrem Heil an. Ihr Heiland ſitzet zur Rechten GOttes im Himmel, nicht ruhig und muͤſſig. Er herrſchet. § 111. Nun haben wir abgehandelt, was vermoͤ- ge § 102 abzuhandeln war. § 112. Nach des Gemeinſtifters Unterweiſung ſoll der erſte Anwurf bey einem Heiden dieſer ſeyn: Liebe

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bengel_abriss01_1751
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bengel_abriss01_1751/132
Zitationshilfe: Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bengel_abriss01_1751/132>, abgerufen am 24.11.2024.