Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715.Die Welt oder gottlose Welt-Kinder / als des Teuffels Schuppen / streiten wider die gläubige Kinder GOttes / entweder mit süssen Worten / oder mit harten Dräuungen. Bald kommt ein listiger Laban / bald ein zorniger Esau; Zur Rechten ist ein schmeichelnder Joab / zur Lincken ein falscher Judas. Die Welt / spricht D. Heinrich Müller in seiner 116. Erquick-Stunde. / locket dich durch ihre Kinder mit verführischen Worten / durch ärgerliche Exempel / durch ihre Güter / Ehre und Wollüste. Wo sie mit ihrem Locken nichts erhalten mag / fänget sie an dich zu schrecken mit Dräu- und Schmäh-Worten / mit Noht und Trübsal. Endlich / so ist Fleisch und Blut der gefährlichste Feind / weil wir diesen im Busen tragen. Dieser in deinem Fleisch und Blute sich aufhaltende Feind / die Sünde / ficht dich immer an / und fordert deine Glieder zu ihrem Gehorsam / oder wirfft zum wenigsten bald diß / bald jenes in den Weg / und hindert durch seine Trägheit die fertige Willigkeit des Geistes. Wider diese deine geistliche Feinde must du nun üben eine gute Ritterschafft / streiten einen guten Streit / oder kämpfsen recht 2. Timoth. 2, 5. [fremdsprachliches Material] legitime.. Sucht der Satan / als ein ausbündiger Methodicus und arglistiger Tausend-Künstler / durch seine heimliche Schliche und Rencke / durch allerley Schalckheit und Griffe dich zu verschlingen / übe wider ihn eine gute Ritterschafft / widerstehe ihm fest im Glauben 1. Pet. 5, 9.. Locket dich die Welt mit süssen Worten und herrlichen Verheissungen / traue ihr nicht / und übe eine gute Ritterschafft / habe nicht lieb was in der Welt ist / nemlich Fleisches Lust / Augen-Lust und hoffärtiges Leben 1. Joh. 2, 16.. Dräuet selbe mit harten Worten / fürchte dich nicht / dann alles was von GOtt gebohren ist / überwindet die Welt / und unser Glaube ist der Sieg / der die Welt überwunden hat 1. Joh. 5, 4.. Laß es dir gleich viel seyn / die Welt mag lieben oder hassen / loben oder lästern / hertzen oder schmertzen. Wollen die fleischlichen Lüste deine Seele einnehmen und beherrschen / übe eine gute Ritterschafft / enthalte dich von fleischlichen Lüsten / welche wider die Seele streiten 1. Pet. 2, 11. / wandele im Geist / so wirst du die Lüste des Fleisches nicht vollenbringen Gal. 5, 16. / creutzige dein Fleisch samt den Lüsten und Begierden Gal. 5, 24.. Die Welt oder gottlose Welt-Kinder / als des Teuffels Schuppen / streiten wider die gläubige Kinder GOttes / entweder mit süssen Worten / oder mit harten Dräuungen. Bald kommt ein listiger Laban / bald ein zorniger Esau; Zur Rechten ist ein schmeichelnder Joab / zur Lincken ein falscher Judas. Die Welt / spricht D. Heinrich Müller in seiner 116. Erquick-Stunde. / locket dich durch ihre Kinder mit verführischen Worten / durch ärgerliche Exempel / durch ihre Güter / Ehre und Wollüste. Wo sie mit ihrem Locken nichts erhalten mag / fänget sie an dich zu schrecken mit Dräu- und Schmäh-Worten / mit Noht und Trübsal. Endlich / so ist Fleisch und Blut der gefährlichste Feind / weil wir diesen im Busen tragen. Dieser in deinem Fleisch und Blute sich aufhaltende Feind / die Sünde / ficht dich immer an / und fordert deine Glieder zu ihrem Gehorsam / oder wirfft zum wenigsten bald diß / bald jenes in den Weg / und hindert durch seine Trägheit die fertige Willigkeit des Geistes. Wider diese deine geistliche Feinde must du nun üben eine gute Ritterschafft / streiten einen guten Streit / oder kämpfsen recht 2. Timoth. 2, 5. [fremdsprachliches Material] legitimè.. Sucht der Satan / als ein ausbündiger Methodicus und arglistiger Tausend-Künstler / durch seine heimliche Schliche und Rencke / durch allerley Schalckheit und Griffe dich zu verschlingen / übe wider ihn eine gute Ritterschafft / widerstehe ihm fest im Glauben 1. Pet. 5, 9.. Locket dich die Welt mit süssen Worten und herrlichen Verheissungen / traue ihr nicht / und übe eine gute Ritterschafft / habe nicht lieb was in der Welt ist / nemlich Fleisches Lust / Augen-Lust und hoffärtiges Leben 1. Joh. 2, 16.. Dräuet selbe mit harten Worten / fürchte dich nicht / dann alles was von GOtt gebohren ist / überwindet die Welt / und unser Glaube ist der Sieg / der die Welt überwunden hat 1. Joh. 5, 4.. Laß es dir gleich viel seyn / die Welt mag lieben oder hassen / loben oder lästern / hertzen oder schmertzen. Wollen die fleischlichen Lüste deine Seele einnehmen und beherrschen / übe eine gute Ritterschafft / enthalte dich von fleischlichen Lüsten / welche wider die Seele streiten 1. Pet. 2, 11. / wandele im Geist / so wirst du die Lüste des Fleisches nicht vollenbringen Gal. 5, 16. / creutzige dein Fleisch samt den Lüsten und Begierden Gal. 5, 24.. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0009" n="7"/> <p>Die Welt oder gottlose Welt-Kinder / als des Teuffels Schuppen / streiten wider die gläubige Kinder GOttes / entweder mit süssen Worten / oder mit harten Dräuungen. Bald kommt ein listiger Laban / bald ein zorniger Esau; Zur Rechten ist ein schmeichelnder Joab / zur Lincken ein falscher Judas. Die Welt / spricht D. Heinrich Müller <note place="left">in seiner 116. Erquick-Stunde.</note> / locket dich durch ihre Kinder mit verführischen Worten / durch ärgerliche Exempel / durch ihre Güter / Ehre und Wollüste. Wo sie mit ihrem Locken nichts erhalten mag / fänget sie an dich zu schrecken mit Dräu- und Schmäh-Worten / mit Noht und Trübsal. Endlich / so ist Fleisch und Blut der gefährlichste Feind / weil wir diesen im Busen tragen. Dieser in deinem Fleisch und Blute sich aufhaltende Feind / die Sünde / ficht dich immer an / und fordert deine Glieder zu ihrem Gehorsam / oder wirfft zum wenigsten bald diß / bald jenes in den Weg / und hindert durch seine Trägheit die fertige Willigkeit des Geistes.</p> <p>Wider diese deine geistliche Feinde must du nun üben eine gute Ritterschafft / streiten einen guten Streit / oder kämpfsen recht <note place="left">2. Timoth. 2, 5. <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> legitimè.</note>. Sucht der Satan / als ein ausbündiger Methodicus und arglistiger Tausend-Künstler / durch seine heimliche Schliche und Rencke / durch allerley Schalckheit und Griffe dich zu verschlingen / übe wider ihn eine gute Ritterschafft / widerstehe ihm fest im Glauben <note place="left">1. Pet. 5, 9.</note>. 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Die Welt oder gottlose Welt-Kinder / als des Teuffels Schuppen / streiten wider die gläubige Kinder GOttes / entweder mit süssen Worten / oder mit harten Dräuungen. Bald kommt ein listiger Laban / bald ein zorniger Esau; Zur Rechten ist ein schmeichelnder Joab / zur Lincken ein falscher Judas. Die Welt / spricht D. Heinrich Müller / locket dich durch ihre Kinder mit verführischen Worten / durch ärgerliche Exempel / durch ihre Güter / Ehre und Wollüste. Wo sie mit ihrem Locken nichts erhalten mag / fänget sie an dich zu schrecken mit Dräu- und Schmäh-Worten / mit Noht und Trübsal. Endlich / so ist Fleisch und Blut der gefährlichste Feind / weil wir diesen im Busen tragen. Dieser in deinem Fleisch und Blute sich aufhaltende Feind / die Sünde / ficht dich immer an / und fordert deine Glieder zu ihrem Gehorsam / oder wirfft zum wenigsten bald diß / bald jenes in den Weg / und hindert durch seine Trägheit die fertige Willigkeit des Geistes.
in seiner 116. Erquick-Stunde. Wider diese deine geistliche Feinde must du nun üben eine gute Ritterschafft / streiten einen guten Streit / oder kämpfsen recht . Sucht der Satan / als ein ausbündiger Methodicus und arglistiger Tausend-Künstler / durch seine heimliche Schliche und Rencke / durch allerley Schalckheit und Griffe dich zu verschlingen / übe wider ihn eine gute Ritterschafft / widerstehe ihm fest im Glauben . Locket dich die Welt mit süssen Worten und herrlichen Verheissungen / traue ihr nicht / und übe eine gute Ritterschafft / habe nicht lieb was in der Welt ist / nemlich Fleisches Lust / Augen-Lust und hoffärtiges Leben . Dräuet selbe mit harten Worten / fürchte dich nicht / dann alles was von GOtt gebohren ist / überwindet die Welt / und unser Glaube ist der Sieg / der die Welt überwunden hat . Laß es dir gleich viel seyn / die Welt mag lieben oder hassen / loben oder lästern / hertzen oder schmertzen. Wollen die fleischlichen Lüste deine Seele einnehmen und beherrschen / übe eine gute Ritterschafft / enthalte dich von fleischlichen Lüsten / welche wider die Seele streiten / wandele im Geist / so wirst du die Lüste des Fleisches nicht vollenbringen / creutzige dein Fleisch samt den Lüsten und Begierden .
2. Timoth. 2, 5. _ legitimè.
1. Pet. 5, 9.
1. Joh. 2, 16.
1. Joh. 5, 4.
1. Pet. 2, 11.
Gal. 5, 16.
Gal. 5, 24.
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Zitationshilfe: | Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beneke_militiam_1715/9>, abgerufen am 16.07.2024. |