Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715.vielmehr sind wir Schuldener JEsu Christi / und ihm für seine um unser Gerechtigkeit willen ausgestandene schmertzliche Creutzigunge schuldig / daß wir unser Fleisch creutzigen / samt den Lüsten und Begierden; nicht mehr uns selbst leben / sondern Christo / der für uns gestorben und auferstanden ist. Sind nun unsere geistliche Feinde listig und von geschwinden Räncken / so sollen wir seyn fürsichtig / und desto fleißiger wachen über unsere Seele; aber da jene unsere Gegenseitige auch sind Mächtige und Gewaltige / so sollen wir deßwegen unerschrocken / unverzagtes und gutes Muhts seyn. Allmacht gehet über Macht. Es ist ein hertzhaffter Zuspruch / mit welchem vormahls der Moses das zaghafftige Israel muhtig zu machen beflissen war / in diesen behertzten Worten Exod. 14, 13.: Fürchtet euch nicht / stehet fest / und sehet zu / was für ein Heyl der HERR heute an euch thun wird! Meine Allerliebsten / ihr habt den höllischen Pharao mit seinen Egyptern / ich will sagen / mit der gottlosen Welt und eurem eigenen Fleische wider euch / wie dorten der blutdürstige Pharao das Volck Israel verfolgete. Allein / fürchtet euch nicht / seyd nur getrost und unverzagt / stehet fest / und sehet zu / was für ein Heyl der HErr heute / und in eurem gantzen Leben an euch thun wird. Fürchtet euch nicht / lasset Hand und Muht nicht sincken / denn der ist mehr / die bey uns sind / denn derer / die bey ihnen sind 2. Reg. 6, 16.. Der in euch / ist grösser / denn der in der Welt ist 1. Joh. 4, 4.. Satans Macht ist wenig und geringe / wenn ich sie halte gegen die Krafft / so ein Christe aus GOtt hat. Der Teuffel kan ohne GOttes Verhängnisse und Zulassunge nicht schaden. Er konte an Hiobs Person und Leibe keine Hand / ohne des treuen Menschen-Hüters allweise Nachsehung legen Hiob 1. und 2.. Auch nicht an unsern Gütern und Habseligkeiten / welches aus vorigem und der von den Teufeln gebetenen Erlaubniß Matth. 8, 31. sattsam erhellet. Weil nun Satan nichts ausrichten und bewerckstelligen kan / als wozu ihm GOtt aus heiligen Ursachen Urlaub und Vergünstigung ertheilet / so fürchtet euch nicht. Ja / weil GOtt unsern geistlichen Feinden nicht mehr einräumet / als er siehet / daß uns erträglich und zuträglich / so habet einen Helden- vielmehr sind wir Schuldener JEsu Christi / und ihm für seine um unser Gerechtigkeit willen ausgestandene schmertzliche Creutzigunge schuldig / daß wir unser Fleisch creutzigen / samt den Lüsten und Begierden; nicht mehr uns selbst leben / sondern Christo / der für uns gestorben und auferstanden ist. Sind nun unsere geistliche Feinde listig und von geschwinden Räncken / so sollen wir seyn fürsichtig / und desto fleißiger wachen über unsere Seele; aber da jene unsere Gegenseitige auch sind Mächtige und Gewaltige / so sollen wir deßwegen unerschrocken / unverzagtes und gutes Muhts seyn. Allmacht gehet über Macht. Es ist ein hertzhaffter Zuspruch / mit welchem vormahls der Moses das zaghafftige Israel muhtig zu machen beflissen war / in diesen behertzten Worten Exod. 14, 13.: Fürchtet euch nicht / stehet fest / und sehet zu / was für ein Heyl der HERR heute an euch thun wird! Meine Allerliebsten / ihr habt den höllischen Pharao mit seinen Egyptern / ich will sagen / mit der gottlosen Welt und eurem eigenen Fleische wider euch / wie dorten der blutdürstige Pharao das Volck Israel verfolgete. Allein / fürchtet euch nicht / seyd nur getrost und unverzagt / stehet fest / und sehet zu / was für ein Heyl der HErr heute / und in eurem gantzen Leben an euch thun wird. Fürchtet euch nicht / lasset Hand und Muht nicht sincken / denn der ist mehr / die bey uns sind / denn derer / die bey ihnen sind 2. Reg. 6, 16.. Der in euch / ist grösser / denn der in der Welt ist 1. Joh. 4, 4.. Satans Macht ist wenig und geringe / wenn ich sie halte gegen die Krafft / so ein Christe aus GOtt hat. Der Teuffel kan ohne GOttes Verhängnisse und Zulassunge nicht schaden. Er konte an Hiobs Person und Leibe keine Hand / ohne des treuen Menschen-Hüters allweise Nachsehung legen Hiob 1. und 2.. Auch nicht an unsern Gütern und Habseligkeiten / welches aus vorigem und der von den Teufeln gebetenen Erlaubniß Matth. 8, 31. sattsam erhellet. Weil nun Satan nichts ausrichten und bewerckstelligen kan / als wozu ihm GOtt aus heiligen Ursachen Urlaub und Vergünstigung ertheilet / so fürchtet euch nicht. Ja / weil GOtt unsern geistlichen Feinden nicht mehr einräumet / als er siehet / daß uns erträglich und zuträglich / so habet einen Helden- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0039" n="37"/> vielmehr sind wir Schuldener JEsu Christi / und ihm für seine um unser Gerechtigkeit willen ausgestandene schmertzliche Creutzigunge schuldig / daß wir unser Fleisch creutzigen / samt den Lüsten und Begierden; nicht mehr uns selbst leben / sondern Christo / der für uns gestorben und auferstanden ist.</p> <p>Sind nun unsere geistliche Feinde listig und von geschwinden Räncken / so sollen wir seyn fürsichtig / und desto fleißiger wachen über unsere Seele; aber da jene unsere Gegenseitige auch sind Mächtige und Gewaltige / so sollen wir deßwegen unerschrocken / unverzagtes und gutes Muhts seyn. Allmacht gehet über Macht.</p> <p>Es ist ein hertzhaffter Zuspruch / mit welchem vormahls der Moses das zaghafftige Israel muhtig zu machen beflissen war / in diesen behertzten Worten <note place="left">Exod. 14, 13.</note>: Fürchtet euch nicht / stehet fest / und sehet zu / was für ein Heyl der HERR heute an euch thun wird! Meine Allerliebsten / ihr habt den höllischen Pharao mit seinen Egyptern / ich will sagen / mit der gottlosen Welt und eurem eigenen Fleische wider euch / wie dorten der blutdürstige Pharao das Volck Israel verfolgete. Allein / fürchtet euch nicht / seyd nur getrost und unverzagt / stehet fest / und sehet zu / was für ein Heyl der HErr heute / und in eurem gantzen Leben an euch thun wird. Fürchtet euch nicht / lasset Hand und Muht nicht sincken / denn der ist mehr / die bey uns sind / denn derer / die bey ihnen sind <note place="left">2. Reg. 6, 16.</note>. Der in euch / ist grösser / denn der in der Welt ist <note place="left">1. 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vielmehr sind wir Schuldener JEsu Christi / und ihm für seine um unser Gerechtigkeit willen ausgestandene schmertzliche Creutzigunge schuldig / daß wir unser Fleisch creutzigen / samt den Lüsten und Begierden; nicht mehr uns selbst leben / sondern Christo / der für uns gestorben und auferstanden ist.
Sind nun unsere geistliche Feinde listig und von geschwinden Räncken / so sollen wir seyn fürsichtig / und desto fleißiger wachen über unsere Seele; aber da jene unsere Gegenseitige auch sind Mächtige und Gewaltige / so sollen wir deßwegen unerschrocken / unverzagtes und gutes Muhts seyn. Allmacht gehet über Macht.
Es ist ein hertzhaffter Zuspruch / mit welchem vormahls der Moses das zaghafftige Israel muhtig zu machen beflissen war / in diesen behertzten Worten : Fürchtet euch nicht / stehet fest / und sehet zu / was für ein Heyl der HERR heute an euch thun wird! Meine Allerliebsten / ihr habt den höllischen Pharao mit seinen Egyptern / ich will sagen / mit der gottlosen Welt und eurem eigenen Fleische wider euch / wie dorten der blutdürstige Pharao das Volck Israel verfolgete. Allein / fürchtet euch nicht / seyd nur getrost und unverzagt / stehet fest / und sehet zu / was für ein Heyl der HErr heute / und in eurem gantzen Leben an euch thun wird. Fürchtet euch nicht / lasset Hand und Muht nicht sincken / denn der ist mehr / die bey uns sind / denn derer / die bey ihnen sind . Der in euch / ist grösser / denn der in der Welt ist .
Exod. 14, 13.
2. Reg. 6, 16.
1. Joh. 4, 4. Satans Macht ist wenig und geringe / wenn ich sie halte gegen die Krafft / so ein Christe aus GOtt hat. Der Teuffel kan ohne GOttes Verhängnisse und Zulassunge nicht schaden. Er konte an Hiobs Person und Leibe keine Hand / ohne des treuen Menschen-Hüters allweise Nachsehung legen . Auch nicht an unsern Gütern und Habseligkeiten / welches aus vorigem und der von den Teufeln gebetenen Erlaubniß sattsam erhellet. Weil nun Satan nichts ausrichten und bewerckstelligen kan / als wozu ihm GOtt aus heiligen Ursachen Urlaub und Vergünstigung ertheilet / so fürchtet euch nicht. Ja / weil GOtt unsern geistlichen Feinden nicht mehr einräumet / als er siehet / daß uns erträglich und zuträglich / so habet einen Helden-
Hiob 1. und 2.
Matth. 8, 31.
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Zitationshilfe: | Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beneke_militiam_1715/39>, abgerufen am 16.07.2024. |