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Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715.

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vielmehr habe ich für sie gebeten / das weist du / ich habe dich hertz-inniglich gebeten / daß du möchtest seyn der Trost Israels und ihr Nohthelffer / unter uns seyn / und uns nicht verlassen Jer. 14, 8.. Ja / was noch mehr / so weist du / und kan mich auf alle meine Zuhörer beruffen / daß ich ihnen deinen heilsamen Raht geoffenbahret habe / ihre Hertzen nemlich von der Boßheit zu waschen / damit ihnen geholffen würde / und nicht der erschreckliche Jammer-Tag hereinbrechen möchte. Und mit Behaltunge dieser Verdollmetschunge / sehen wir / wie der Prophet seinen Schild des Glaubens wider sein Fleisch und Blut / welches gern will sagen und befehlen / daß Feuer vom Himmel falle / und die Widerspenstigen verzehre / gebrauchet habe / ihm selbst gleichsam zuredend / wie JEsus seinen Jüngern Jacobus und Johannes / welche über die Samariter einen Menschen- oder Zorn-Tag haben wolten: weist du nicht / welches Geistes Kind du bist Luc. 9, 54.?

Diesen Schild des Glaubens / meine Allerliebsten / muß auch ein jeder vor allen Dingen Eph. 6, 16. ergreiffen / denn mit selbem können wir auslöschen alle feurige Pfeile des Bösewichts / folglich auch alle feurige Pfeile der bösen Welt und unsers bösen Fleisches. Ich sage mit Paulo / für allen Dingen muß dieser Schild ergriffen werden / denn der Glaube ist es allein / der uns Christum und mit Christo alle Göttliche Gnade / Krafft und Schutz zueignet / und wie sich der Glaube verbindet mit dem Allmächtigen / so hat er eine allmächtige Stärcke den Menschen zu schützen wider alle Versuchungen zum Bösen. Denn haben die Heyden sich einbilden können / daß sie hinter den Schilden / darauf ihre Götter stunden / sicher wären; wie vielmehr bist du wol bewahret und für allen gifftigen Versuchungen deiner geistlichen Feinde / hinter dem Schilde des Glaubens sicher / da du mit deinem GOtt und dem Sieges-Fürsten Christo JEsu in wahrem Glauben vereiniget bist.

Suchet demnach der Satan dich in Unglauben und Zweiffel zu stürtzen / daß du solt zweiffeln an der Gnade GOttes / an der Vergebung der Sünden / an der Beständigkeit im Glauben / an der Vorsorge GOttes / etc. so ergreiffe den Schild des Glaubens / als dein Haupt-Wehr / und widerstehe ihm fest im Glauben auf das Wort deines Gottes / welcher gesaget: So wahr als ich lebe /

vielmehr habe ich für sie gebeten / das weist du / ich habe dich hertz-inniglich gebeten / daß du möchtest seyn der Trost Israels und ihr Nohthelffer / unter uns seyn / und uns nicht verlassen Jer. 14, 8.. Ja / was noch mehr / so weist du / und kan mich auf alle meine Zuhörer beruffen / daß ich ihnen deinen heilsamen Raht geoffenbahret habe / ihre Hertzen nemlich von der Boßheit zu waschen / damit ihnen geholffen würde / und nicht der erschreckliche Jam̃er-Tag hereinbrechen möchte. Und mit Behaltunge dieser Verdollmetschunge / sehen wir / wie der Prophet seinen Schild des Glaubens wider sein Fleisch und Blut / welches gern will sagen und befehlen / daß Feuer vom Himmel falle / und die Widerspenstigen verzehre / gebrauchet habe / ihm selbst gleichsam zuredend / wie JEsus seinen Jüngern Jacobus und Johannes / welche über die Samariter einen Menschen- oder Zorn-Tag haben wolten: weist du nicht / welches Geistes Kind du bist Luc. 9, 54.?

Diesen Schild des Glaubens / meine Allerliebsten / muß auch ein jeder vor allen Dingen Eph. 6, 16. ergreiffen / denn mit selbem können wir auslöschen alle feurige Pfeile des Bösewichts / folglich auch alle feurige Pfeile der bösen Welt und unsers bösen Fleisches. Ich sage mit Paulo / für allen Dingen muß dieser Schild ergriffen werden / denn der Glaube ist es allein / der uns Christum und mit Christo alle Göttliche Gnade / Krafft und Schutz zueignet / und wie sich der Glaube verbindet mit dem Allmächtigen / so hat er eine allmächtige Stärcke den Menschen zu schützen wider alle Versuchungen zum Bösen. Denn haben die Heyden sich einbilden können / daß sie hinter den Schilden / darauf ihre Götter stunden / sicher wären; wie vielmehr bist du wol bewahret und für allen gifftigen Versuchungen deiner geistlichen Feinde / hinter dem Schilde des Glaubens sicher / da du mit deinem GOtt und dem Sieges-Fürsten Christo JEsu in wahrem Glauben vereiniget bist.

Suchet demnach der Satan dich in Unglauben und Zweiffel zu stürtzen / daß du solt zweiffeln an der Gnade GOttes / an der Vergebung der Sünden / an der Beständigkeit im Glauben / an der Vorsorge GOttes / etc. so ergreiffe den Schild des Glaubens / als dein Haupt-Wehr / und widerstehe ihm fest im Glauben auf das Wort deines Gottes / welcher gesaget: So wahr als ich lebe /

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[17/0019] vielmehr habe ich für sie gebeten / das weist du / ich habe dich hertz-inniglich gebeten / daß du möchtest seyn der Trost Israels und ihr Nohthelffer / unter uns seyn / und uns nicht verlassen . Ja / was noch mehr / so weist du / und kan mich auf alle meine Zuhörer beruffen / daß ich ihnen deinen heilsamen Raht geoffenbahret habe / ihre Hertzen nemlich von der Boßheit zu waschen / damit ihnen geholffen würde / und nicht der erschreckliche Jam̃er-Tag hereinbrechen möchte. Und mit Behaltunge dieser Verdollmetschunge / sehen wir / wie der Prophet seinen Schild des Glaubens wider sein Fleisch und Blut / welches gern will sagen und befehlen / daß Feuer vom Himmel falle / und die Widerspenstigen verzehre / gebrauchet habe / ihm selbst gleichsam zuredend / wie JEsus seinen Jüngern Jacobus und Johannes / welche über die Samariter einen Menschen- oder Zorn-Tag haben wolten: weist du nicht / welches Geistes Kind du bist ? Jer. 14, 8. Luc. 9, 54. Diesen Schild des Glaubens / meine Allerliebsten / muß auch ein jeder vor allen Dingen ergreiffen / denn mit selbem können wir auslöschen alle feurige Pfeile des Bösewichts / folglich auch alle feurige Pfeile der bösen Welt und unsers bösen Fleisches. Ich sage mit Paulo / für allen Dingen muß dieser Schild ergriffen werden / denn der Glaube ist es allein / der uns Christum und mit Christo alle Göttliche Gnade / Krafft und Schutz zueignet / und wie sich der Glaube verbindet mit dem Allmächtigen / so hat er eine allmächtige Stärcke den Menschen zu schützen wider alle Versuchungen zum Bösen. Denn haben die Heyden sich einbilden können / daß sie hinter den Schilden / darauf ihre Götter stunden / sicher wären; wie vielmehr bist du wol bewahret und für allen gifftigen Versuchungen deiner geistlichen Feinde / hinter dem Schilde des Glaubens sicher / da du mit deinem GOtt und dem Sieges-Fürsten Christo JEsu in wahrem Glauben vereiniget bist. Eph. 6, 16. Suchet demnach der Satan dich in Unglauben und Zweiffel zu stürtzen / daß du solt zweiffeln an der Gnade GOttes / an der Vergebung der Sünden / an der Beständigkeit im Glauben / an der Vorsorge GOttes / etc. so ergreiffe den Schild des Glaubens / als dein Haupt-Wehr / und widerstehe ihm fest im Glauben auf das Wort deines Gottes / welcher gesaget: So wahr als ich lebe /

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Zitationshilfe: Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beneke_militiam_1715/19>, abgerufen am 23.04.2024.