Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beier, Adrian: Kurtzer Bericht/ von Der Nützlichen und Fürtrefflichen Buch-Handlung/ und Deroselben Privilegien. Jena, 1690.

Bild:
<< vorherige Seite



nicht allezeit noch allerwegen dergleichen zufinden.
Und ob sichs das Predig- Ambt wolt annehmen/
könten Sie doch ausser- und über Jhre Geistliche
Profession nicht schreiten. Zu dem 2. verdieneten es
die Buchhändler allerdings/ daß unter einer wohl-
löblichen Universität Inspection, Schutz und Both-
mässigkeit stünden/ wegen droben angezogener steti-
gen und gleichsam verknüpffter Conversation unter-
einander/ wegen der mannichen guten Officien die
Sie denen Gelehrten leisten/ und entweder aus eige-
ner Curiosität allerhand gute Bücher ausforschen/
oder do es Jnnen von Literatis zuvor an Hand ge-
ben worden/ dennoch selbige offt aus fernen Landen
zu großen Nutz verschreiben. Andere Ursachen und
autoritates Doctorum zeiget D. Richter. ad Auth. Ha-
bita C. Ne fil. pro patr. part. 2. pag. m. 42. seq.

LXVI. Hätte nun gleich eine oder andere
Stadt Obrigkeit einanders herbracht/ oder eine oder
andere Academie hätte sich guthwillig dero Jurisdi-
ction
in einem oder andern Casu austrücklich bege-
ben/ wie von der zu Bononien geschrieben wird/ daß
zu Zeiten Azonis, als wegen der grossen Menge bey
zehen tausent Studenten/ Sie sich nicht getrauet/ sel-
bige im Zwang zuhalten/ die hohe Gerichte und
peinliche Fälle/ der Stadt überlassen hätte. So
wären doch dergleichen sonderbare Casus in keine
Consequenz zu lassen. Herm. Fascic. jur. publ.
cap. XXXIII. n. 110. pag. m.
654. Ob auch gleich
einerwegen eingeführt/ daß der Buchhändler Häu-
ser/ als Bürgerliche Wohnungen/ der Stadt-O.
brigkeit unterworffen/ ja so gar Jhre Personen zu

bür-
G



nicht allezeit noch allerwegen dergleichen zufinden.
Und ob ſichs das Predig- Ambt wolt annehmen/
koͤnten Sie doch auſſer- und uͤber Jhre Geiſtliche
Profeſſion nicht ſchreiten. Zu dem 2. verdieneten es
die Buchhaͤndler allerdings/ daß unter einer wohl-
loͤblichen Univerſitaͤt Inſpection, Schutz und Both-
maͤſſigkeit ſtuͤnden/ wegen droben angezogener ſteti-
gen und gleichſam verknuͤpffter Converſation unter-
einander/ wegen der mannichen guten Officien die
Sie denen Gelehrten leiſten/ und entweder aus eige-
ner Curioſitaͤt allerhand gute Buͤcher ausforſchen/
oder do es Jnnen von Literatis zuvor an Hand ge-
ben worden/ dennoch ſelbige offt aus fernen Landen
zu großen Nutz verſchreiben. Andere Urſachen und
autoritates Doctorum zeiget D. Richter. ad Auth. Ha-
bita C. Ne fil. pro patr. part. 2. pag. m. 42. ſeq.

LXVI. Haͤtte nun gleich eine oder andere
Stadt Obrigkeit einanders herbracht/ oder eine oder
andere Academie haͤtte ſich guthwillig dero Jurisdi-
ction
in einem oder andern Caſu austruͤcklich bege-
ben/ wie von der zu Bononien geſchrieben wird/ daß
zu Zeiten Azonis, als wegen der groſſen Menge bey
zehen tauſent Studenten/ Sie ſich nicht getrauet/ ſel-
bige im Zwang zuhalten/ die hohe Gerichte und
peinliche Faͤlle/ der Stadt uͤberlaſſen haͤtte. So
waͤren doch dergleichen ſonderbare Caſus in keine
Conſequenz zu laſſen. Herm. Faſcic. jur. publ.
cap. XXXIII. n. 110. pag. m.
654. Ob auch gleich
einerwegen eingefuͤhrt/ daß der Buchhaͤndler Haͤu-
ſer/ als Buͤrgerliche Wohnungen/ der Stadt-O.
bꝛigkeit unterworffen/ ja ſo gar Jhre Perſonen zu

buͤr-
G
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0053" n="49"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><lb/>
nicht allezeit noch allerwegen dergleichen zufinden.<lb/>
Und ob &#x017F;ichs das Predig- Ambt wolt annehmen/<lb/>
ko&#x0364;nten Sie doch au&#x017F;&#x017F;er- und u&#x0364;ber Jhre Gei&#x017F;tliche<lb/><hi rendition="#aq">Profe&#x017F;&#x017F;ion</hi> nicht &#x017F;chreiten. Zu dem 2. verdieneten es<lb/>
die Buchha&#x0364;ndler allerdings/ daß unter einer wohl-<lb/>
lo&#x0364;blichen <hi rendition="#aq">Univer&#x017F;i</hi>ta&#x0364;t <hi rendition="#aq">In&#x017F;pection,</hi> Schutz und Both-<lb/>
ma&#x0364;&#x017F;&#x017F;igkeit &#x017F;tu&#x0364;nden/ wegen droben angezogener &#x017F;teti-<lb/>
gen und gleich&#x017F;am verknu&#x0364;pffter <hi rendition="#aq">Conver&#x017F;ation</hi> unter-<lb/>
einander/ wegen der mannichen guten <hi rendition="#aq">Offici</hi>en die<lb/>
Sie denen Gelehrten lei&#x017F;ten/ und entweder aus eige-<lb/>
ner <hi rendition="#aq">Curio&#x017F;i</hi>ta&#x0364;t allerhand gute Bu&#x0364;cher ausfor&#x017F;chen/<lb/>
oder do es Jnnen von <hi rendition="#aq">Literatis</hi> zuvor an Hand ge-<lb/>
ben worden/ dennoch &#x017F;elbige offt aus fernen Landen<lb/>
zu großen Nutz ver&#x017F;chreiben. Andere Ur&#x017F;achen und<lb/><hi rendition="#aq">autoritates Doctorum</hi> zeiget <hi rendition="#aq">D. Richter. ad Auth. Ha-<lb/>
bita C. Ne fil. pro patr. part. 2. pag. m. 42. &#x017F;eq.</hi></p><lb/>
        <p><hi rendition="#aq">LXVI.</hi> Ha&#x0364;tte nun gleich eine oder andere<lb/>
Stadt Obrigkeit einanders herbracht/ oder eine oder<lb/>
andere <hi rendition="#aq">Academie</hi> ha&#x0364;tte &#x017F;ich guthwillig dero <hi rendition="#aq">Jurisdi-<lb/>
ction</hi> in einem oder andern <hi rendition="#aq">Ca&#x017F;u</hi> austru&#x0364;cklich bege-<lb/>
ben/ wie von der zu <hi rendition="#aq">Bononi</hi>en ge&#x017F;chrieben wird/ daß<lb/>
zu Zeiten <hi rendition="#aq">Azonis,</hi> als wegen der gro&#x017F;&#x017F;en Menge bey<lb/>
zehen tau&#x017F;ent Studenten/ Sie &#x017F;ich nicht getrauet/ &#x017F;el-<lb/>
bige im Zwang zuhalten/ die hohe Gerichte und<lb/>
peinliche Fa&#x0364;lle/ der Stadt u&#x0364;berla&#x017F;&#x017F;en ha&#x0364;tte. So<lb/>
wa&#x0364;ren doch dergleichen &#x017F;onderbare <hi rendition="#aq">Ca&#x017F;us</hi> in keine<lb/><hi rendition="#aq">Con&#x017F;equenz</hi> zu la&#x017F;&#x017F;en. <hi rendition="#aq">Herm. Fa&#x017F;cic. jur. publ.<lb/>
cap. XXXIII. n. 110. pag. m.</hi> 654. Ob auch gleich<lb/>
einerwegen eingefu&#x0364;hrt/ daß der Buchha&#x0364;ndler Ha&#x0364;u-<lb/>
&#x017F;er/ als Bu&#x0364;rgerliche Wohnungen/ der Stadt-O.<lb/>
b&#xA75B;igkeit unterworffen/ ja &#x017F;o gar Jhre Per&#x017F;onen zu<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G</fw><fw place="bottom" type="catch">bu&#x0364;r-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[49/0053] nicht allezeit noch allerwegen dergleichen zufinden. Und ob ſichs das Predig- Ambt wolt annehmen/ koͤnten Sie doch auſſer- und uͤber Jhre Geiſtliche Profeſſion nicht ſchreiten. Zu dem 2. verdieneten es die Buchhaͤndler allerdings/ daß unter einer wohl- loͤblichen Univerſitaͤt Inſpection, Schutz und Both- maͤſſigkeit ſtuͤnden/ wegen droben angezogener ſteti- gen und gleichſam verknuͤpffter Converſation unter- einander/ wegen der mannichen guten Officien die Sie denen Gelehrten leiſten/ und entweder aus eige- ner Curioſitaͤt allerhand gute Buͤcher ausforſchen/ oder do es Jnnen von Literatis zuvor an Hand ge- ben worden/ dennoch ſelbige offt aus fernen Landen zu großen Nutz verſchreiben. Andere Urſachen und autoritates Doctorum zeiget D. Richter. ad Auth. Ha- bita C. Ne fil. pro patr. part. 2. pag. m. 42. ſeq. LXVI. Haͤtte nun gleich eine oder andere Stadt Obrigkeit einanders herbracht/ oder eine oder andere Academie haͤtte ſich guthwillig dero Jurisdi- ction in einem oder andern Caſu austruͤcklich bege- ben/ wie von der zu Bononien geſchrieben wird/ daß zu Zeiten Azonis, als wegen der groſſen Menge bey zehen tauſent Studenten/ Sie ſich nicht getrauet/ ſel- bige im Zwang zuhalten/ die hohe Gerichte und peinliche Faͤlle/ der Stadt uͤberlaſſen haͤtte. So waͤren doch dergleichen ſonderbare Caſus in keine Conſequenz zu laſſen. Herm. Faſcic. jur. publ. cap. XXXIII. n. 110. pag. m. 654. Ob auch gleich einerwegen eingefuͤhrt/ daß der Buchhaͤndler Haͤu- ſer/ als Buͤrgerliche Wohnungen/ der Stadt-O. bꝛigkeit unterworffen/ ja ſo gar Jhre Perſonen zu buͤr- G

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beier_buchhandel_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beier_buchhandel_1690/53
Zitationshilfe: Beier, Adrian: Kurtzer Bericht/ von Der Nützlichen und Fürtrefflichen Buch-Handlung/ und Deroselben Privilegien. Jena, 1690, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beier_buchhandel_1690/53>, abgerufen am 24.11.2024.