Behrens, Georg Henning: Hercynia Curiosa, oder Curiöser Hartz-Wald. Nordhausen, 1703.Das V Capitel von den curieusen Stein-Felsen dem Bericht nach/ davon lahm werden. Die Ursache ist das scharffeVitriolische Wasser der gedachten Abzucht/ als welches aus dem tieffen/ vor dem breiten Thor bey Goslar ausgehenden/ Rammels- bergischen Stollen kömmet/ und die Ocker so lange gleichsam ver- giftet/ biß wieder andere süsse Wasser darzu kommen/ und solchen Fluß wieder erfrischen und versüssen/ da es alsdenn wieder Fische darinnen giebet. Das V Capitel von denen Curieusen Stein-Felsen und Stein-Brü- chen an und auf dem Hartz. I. Von einem Stein-Felsen bey dem Closter Jlefeld/ das Nadel-Oehr genannt. EJne gute Meile von hier/ über dem Closter Jlefeld/ ist zur lin- dem
Das V Capitel von den curieuſen Stein-Felſen dem Bericht nach/ davon lahm werden. Die Urſache iſt das ſcharffeVitrioliſche Waſſer der gedachten Abzucht/ als welches aus dem tieffen/ vor dem breiten Thor bey Goslar ausgehenden/ Rammels- bergiſchen Stollen koͤmmet/ und die Ocker ſo lange gleichſam ver- giftet/ biß wieder andere ſuͤſſe Waſſer darzu kommen/ und ſolchen Fluß wieder erfriſchen und verſuͤſſen/ da es alsdenn wieder Fiſche darinnen giebet. Das V Capitel von denen Curieuſen Stein-Felſen und Stein-Bruͤ- chen an und auf dem Hartz. I. Von einem Stein-Felſen bey dem Cloſter Jlefeld/ das Nadel-Oehr genannt. EJne gute Meile von hier/ uͤber dem Cloſter Jlefeld/ iſt zur lin- dem
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0138" n="126"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das</hi><hi rendition="#aq">V</hi><hi rendition="#b">Capitel von den</hi><hi rendition="#aq">curieuſ</hi><hi rendition="#b">en Stein-Felſen</hi></fw><lb/> dem Bericht nach/ davon lahm werden. Die Urſache iſt das ſcharffe<lb/><hi rendition="#aq">Vitriol</hi>iſche Waſſer der gedachten Abzucht/ als welches aus dem<lb/> tieffen/ vor dem breiten Thor bey Goslar ausgehenden/ Rammels-<lb/> bergiſchen Stollen koͤmmet/ und die Ocker ſo lange gleichſam ver-<lb/> giftet/ biß wieder andere ſuͤſſe Waſſer darzu kommen/ und ſolchen<lb/><hi rendition="#c">Fluß wieder erfriſchen und verſuͤſſen/ da es alsdenn wieder<lb/> Fiſche darinnen giebet.</hi></p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">V</hi> Capitel<lb/> von denen<lb/><hi rendition="#aq">Curieuſ</hi>en Stein-Felſen und Stein-Bruͤ-<lb/> chen an und auf dem Hartz.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi><lb/> Von einem Stein-Felſen bey dem Cloſter<lb/> Jlefeld/ das Nadel-Oehr genannt.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>Jne gute Meile von hier/ uͤber dem Cloſter Jlefeld/ iſt zur lin-<lb/> cken Hand/ gleich bey dem Hartz-Fahr-Wege/ an einen ho-<lb/> hen Berg ein nicht gar hoher doch ſtarcker Stein-Fels ange-<lb/> wachſen/ welcher in ſeiner Mitte eine enge und ſchmale durchgehende<lb/> Hoͤle hat/ und das Nadel-Oehr genennet wird/ weilen das Loch et-<lb/> lichermaſſen mit der Geſtalt eines Nadel-Oehrs ſich vergleichet.<lb/> Durch dieſes Loch muͤſſen die Knechte/ ſo wohl aus Nordſauſen als<lb/> andern umliegenden Oertern/ wenn ſie zum erſtenmahl hinter Jle-<lb/> feld in den Hartz/ um daher Brenn-Holtz auf Wågen abzuholen/<lb/> fahren/ und an dieſen Ort gelangen/ mit groſſer Muͤhe/ der Enge<lb/> wegen/ dreymahl kriechen/ und werden noch darzu von ihren dabey<lb/> ſtehenden Cameraden/ nicht allein bey dem Ein-ſondern auch bey<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [126/0138]
Das V Capitel von den curieuſen Stein-Felſen
dem Bericht nach/ davon lahm werden. Die Urſache iſt das ſcharffe
Vitrioliſche Waſſer der gedachten Abzucht/ als welches aus dem
tieffen/ vor dem breiten Thor bey Goslar ausgehenden/ Rammels-
bergiſchen Stollen koͤmmet/ und die Ocker ſo lange gleichſam ver-
giftet/ biß wieder andere ſuͤſſe Waſſer darzu kommen/ und ſolchen
Fluß wieder erfriſchen und verſuͤſſen/ da es alsdenn wieder
Fiſche darinnen giebet.
Das V Capitel
von denen
Curieuſen Stein-Felſen und Stein-Bruͤ-
chen an und auf dem Hartz.
I.
Von einem Stein-Felſen bey dem Cloſter
Jlefeld/ das Nadel-Oehr genannt.
EJne gute Meile von hier/ uͤber dem Cloſter Jlefeld/ iſt zur lin-
cken Hand/ gleich bey dem Hartz-Fahr-Wege/ an einen ho-
hen Berg ein nicht gar hoher doch ſtarcker Stein-Fels ange-
wachſen/ welcher in ſeiner Mitte eine enge und ſchmale durchgehende
Hoͤle hat/ und das Nadel-Oehr genennet wird/ weilen das Loch et-
lichermaſſen mit der Geſtalt eines Nadel-Oehrs ſich vergleichet.
Durch dieſes Loch muͤſſen die Knechte/ ſo wohl aus Nordſauſen als
andern umliegenden Oertern/ wenn ſie zum erſtenmahl hinter Jle-
feld in den Hartz/ um daher Brenn-Holtz auf Wågen abzuholen/
fahren/ und an dieſen Ort gelangen/ mit groſſer Muͤhe/ der Enge
wegen/ dreymahl kriechen/ und werden noch darzu von ihren dabey
ſtehenden Cameraden/ nicht allein bey dem Ein-ſondern auch bey
dem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |