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Beer, Johann: Nero. Weißenfels, 1685.

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Publius. Maximus.
1.
BEgib dich nur zur Ruh'/
Und laß dem Schlafe zu/
Daß er dich mag berühren/
So wirstu spühren/
Wir bald sich drauf dein Unmuth wird verlieren.
2.
WJr sammlen durch die Nacht
Jmmittels eine Macht
Uns morgen zu bemühen/
Jns Feld zu ziehen/
Daß aller Feind muß vor dem Keyser fliehen.
Nero.
Geht/ haltet fleißig Huth/
Versorget euren Keyser.
Wofern ihr dieses thut/
So will ich eure Häuser
Und eur Geschlecht erhöhen;
Jhr solt zu Rom in höchsten Würden stehen.

Publius und Maximus gehen ab. Nero schläfft.
Portius.
1.
OKeyser/ schlaff süße
Beym lustigen Traum/
Als wenn man dich ließe
Erhangen an Baum/
Und wolten die Raben
Ein Morgen-Brod haben.
2.
MJr ists noch zu zeitig/
Zu Bette zu gehn.
Jch muß mir unstreitig
Ein Schmäusgen aussehn.
Aufs heutige Würstgen
Erregt sich ein Dürstgen.
3.
EJn Braten voll Teller
Wird heute noch mein.
Drauf trinck' ich im Keller
Ein Becherchen Wein.
Ein Räuschgen! zu Bette!
O! wer es schon hätte!
Des Keysers Schlaff-Gemäch wird verschloßen.
Andrer
Publius. Maximus.
1.
BEgib dich nur zur Ruh’/
Und laß dem Schlafe zu/
Daß er dich mag beruͤhren/
So wirſtu ſpuͤhren/
Wir bald ſich drauf dein Unmuth wird verlieren.
2.
WJr ſammlen durch die Nacht
Jmmittels eine Macht
Uns morgen zu bemuͤhen/
Jns Feld zu ziehen/
Daß aller Feind muß vor dem Keyſer fliehen.
Nero.
Geht/ haltet fleißig Huth/
Verſorget euren Keyſer.
Wofern ihr dieſes thut/
So will ich eure Haͤuſer
Und eur Geſchlecht erhoͤhen;
Jhr ſolt zu Rom in hoͤchſten Wuͤrden ſtehen.

Publius und Maximus gehen ab. Nero ſchlaͤfft.
Portius.
1.
OKeyſer/ ſchlaff ſuͤße
Beym luſtigen Traum/
Als wenn man dich ließe
Erhangen an Baum/
Und wolten die Raben
Ein Morgen-Brod haben.
2.
MJr iſts noch zu zeitig/
Zu Bette zu gehn.
Jch muß mir unſtreitig
Ein Schmaͤusgen ausſehn.
Aufs heutige Wuͤrſtgen
Erregt ſich ein Duͤrſtgen.
3.
EJn Braten voll Teller
Wird heute noch mein.
Drauf trinck’ ich im Keller
Ein Becherchen Wein.
Ein Raͤuſchgen! zu Bette!
O! wer es ſchon haͤtte!
Des Keyſers Schlaff-Gemaͤch wird verſchloßen.
Andrer
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[0040] Publius. Maximus. 1. BEgib dich nur zur Ruh’/ Und laß dem Schlafe zu/ Daß er dich mag beruͤhren/ So wirſtu ſpuͤhren/ Wir bald ſich drauf dein Unmuth wird verlieren. 2. WJr ſammlen durch die Nacht Jmmittels eine Macht Uns morgen zu bemuͤhen/ Jns Feld zu ziehen/ Daß aller Feind muß vor dem Keyſer fliehen. Nero. Geht/ haltet fleißig Huth/ Verſorget euren Keyſer. Wofern ihr dieſes thut/ So will ich eure Haͤuſer Und eur Geſchlecht erhoͤhen; Jhr ſolt zu Rom in hoͤchſten Wuͤrden ſtehen. Publius und Maximus gehen ab. Nero ſchlaͤfft. Portius. 1. OKeyſer/ ſchlaff ſuͤße Beym luſtigen Traum/ Als wenn man dich ließe Erhangen an Baum/ Und wolten die Raben Ein Morgen-Brod haben. 2. MJr iſts noch zu zeitig/ Zu Bette zu gehn. Jch muß mir unſtreitig Ein Schmaͤusgen ausſehn. Aufs heutige Wuͤrſtgen Erregt ſich ein Duͤrſtgen. 3. EJn Braten voll Teller Wird heute noch mein. Drauf trinck’ ich im Keller Ein Becherchen Wein. Ein Raͤuſchgen! zu Bette! O! wer es ſchon haͤtte! Des Keyſers Schlaff-Gemaͤch wird verſchloßen. Andrer

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Zitationshilfe: Beer, Johann: Nero. Weißenfels, 1685, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_nero_1685/40>, abgerufen am 20.04.2024.