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Beer, Johann: Nero. Weißenfels, 1685.

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Publius. Maximus.
Wir wißen nicht/
Was für Verrätherey
Vorhanden sey/
Und was du itzt erfährest vor Bericht.
Nero.
Es will das Reich
Hier und an andern Enden
Jtzund zugleich
Sich mir entwenden.
Da seynd die Absag-Schreiben/
Die mir die Gall' aufreiben.
Was will ich nun
Jn diesen Schrecken thun?
Kein Mensch ist in der Welt/
Der mich beschützen kan/
Weil iederman
Zum Feinden fällt.
Maximus.
Des Himmels Macht wend' alles Unglück abe/
Und drücke diese nieder/
So deiner Hand zuwieder/
Das Nero stets Triumph und Siege habe!
Publius.
Wenn alles dich verläßt/
So hält bey dir noch fest
Dein Haupt-Mann und die Schaaren/
So deinen Leib bewahren.
Nero.
Was wilst doch du und du
Mir helffen können?
Jhr seyd zu schwach dazu/

Sa! raset meine Sinnen!
Wers treulich mit mir meint/
Der folge mir von hinnen/
Sonst würget mich der Feind.
Fort! laßt ein Schiff bereiten/
Daß ich bey Zeiten
Kan aus der Noth entrinnen.
Wenn auf der trucknen Erde
Jch nicht geduldet werde/
So will ich dem Neptun,
Und
Publius. Maximus.
Wir wißen nicht/
Was fuͤr Verraͤtherey
Vorhanden ſey/
Und was du itzt erfaͤhreſt vor Bericht.
Nero.
Es will das Reich
Hier und an andern Enden
Jtzund zugleich
Sich mir entwenden.
Da ſeynd die Abſag-Schreiben/
Die mir die Gall’ aufreiben.
Was will ich nun
Jn dieſen Schrecken thun?
Kein Menſch iſt in der Welt/
Der mich beſchuͤtzen kan/
Weil iederman
Zum Feinden faͤllt.
Maximus.
Des Himmels Macht wend’ alles Ungluͤck abe/
Und druͤcke dieſe nieder/
So deiner Hand zuwieder/
Das Nero ſtets Triumph und Siege habe!
Publius.
Wenn alles dich verlaͤßt/
So haͤlt bey dir noch feſt
Dein Haupt-Mann und die Schaaren/
So deinen Leib bewahren.
Nero.
Was wilſt doch du und du
Mir helffen koͤnnen?
Jhr ſeyd zu ſchwach dazu/

Sa! raſet meine Sinnen!
Wers treulich mit mir meint/
Der folge mir von hinnen/
Sonſt wuͤrget mich der Feind.
Fort! laßt ein Schiff bereiten/
Daß ich bey Zeiten
Kan aus der Noth entrinnen.
Wenn auf der trucknen Erde
Jch nicht geduldet werde/
So will ich dem Neptun,
Und
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[0036] Publius. Maximus. Wir wißen nicht/ Was fuͤr Verraͤtherey Vorhanden ſey/ Und was du itzt erfaͤhreſt vor Bericht. Nero. Es will das Reich Hier und an andern Enden Jtzund zugleich Sich mir entwenden. Da ſeynd die Abſag-Schreiben/ Die mir die Gall’ aufreiben. Was will ich nun Jn dieſen Schrecken thun? Kein Menſch iſt in der Welt/ Der mich beſchuͤtzen kan/ Weil iederman Zum Feinden faͤllt. Maximus. Des Himmels Macht wend’ alles Ungluͤck abe/ Und druͤcke dieſe nieder/ So deiner Hand zuwieder/ Das Nero ſtets Triumph und Siege habe! Publius. Wenn alles dich verlaͤßt/ So haͤlt bey dir noch feſt Dein Haupt-Mann und die Schaaren/ So deinen Leib bewahren. Nero. Was wilſt doch du und du Mir helffen koͤnnen? Jhr ſeyd zu ſchwach dazu/ Sa! raſet meine Sinnen! Wers treulich mit mir meint/ Der folge mir von hinnen/ Sonſt wuͤrget mich der Feind. Fort! laßt ein Schiff bereiten/ Daß ich bey Zeiten Kan aus der Noth entrinnen. Wenn auf der trucknen Erde Jch nicht geduldet werde/ So will ich dem Neptun, Und

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Zitationshilfe: Beer, Johann: Nero. Weißenfels, 1685, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_nero_1685/36>, abgerufen am 25.04.2024.