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[Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680.

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Kurzweiliger
und wer sie solte liegen gehöret ha-
ben/ der hätte gestehen müßen/ daß
sie nicht so bald vor den Hintern ge-
griffen/ als sie schon eine ganze Hand
voll eingesaltzener und recht gewürzter
auf die Bahn gebracht/ welche ihr
so glücklich abgegangen/ wie ein ge-
ladener Wagen Berg-unter. Jch kan
schwören/ daß ich sie die Zeit meines Le-
bens nicht den geringsten Threnen ver-
gießen sehen/ so sehr ich sie auch aus-
gefilzet und ausgehudelt habe; aber
das Lachen war ihr so eigenthümlich/
wie dem Mühler das Stehlen. Jh-
re Handlungen anbetreffend/ hab ich
all mein Tag kein unflätigeres Thier
gesehen/ dann sie ließe große Rülps
über dem Essen/ und sonsten noch
was/ das ich nicht gern nennen mag/
iedoch wann Jemand fremdes zuge-
gen war/ stellete sie sich so Engel-rein/
wie sie ihr Leben-lang nie kein Was-
ser betrübt hätte. Es hielt sich ein
Jäger bey mir auf/ welcher seine
meiste Zeit mit Vogel-fangen zubrach-
te/ zu welchem Vogel-Fang er gar
viel Leim-Ruten brauchte. Eins-

mals

Kurzweiliger
und wer ſie ſolte liegen gehoͤret ha-
ben/ der haͤtte geſtehen muͤßen/ daß
ſie nicht ſo bald vor den Hintern ge-
griffen/ als ſie ſchon eine ganze Hand
voll eingeſaltzener und recht gewuͤrzter
auf die Bahn gebracht/ welche ihr
ſo gluͤcklich abgegangen/ wie ein ge-
ladener Wagen Berg-unter. Jch kan
ſchwoͤren/ daß ich ſie die Zeit meines Le-
bens nicht den geringſten Threnen ver-
gießen ſehen/ ſo ſehr ich ſie auch aus-
gefilzet und ausgehudelt habe; aber
das Lachen war ihr ſo eigenthuͤmlich/
wie dem Muͤhler das Stehlen. Jh-
re Handlungen anbetreffend/ hab ich
all mein Tag kein unflaͤtigeres Thier
geſehen/ dann ſie ließe große Ruͤlps
uͤber dem Eſſen/ und ſonſten noch
was/ das ich nicht gern nennen mag/
iedoch wann Jemand fremdes zuge-
gen war/ ſtellete ſie ſich ſo Engel-rein/
wie ſie ihr Leben-lang nie kein Waſ-
ſer betruͤbt haͤtte. Es hielt ſich ein
Jaͤger bey mir auf/ welcher ſeine
meiſte Zeit mit Vogel-fangen zubrach-
te/ zu welchem Vogel-Fang er gar
viel Leim-Ruten brauchte. Eins-

mals
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[40/0048] Kurzweiliger und wer ſie ſolte liegen gehoͤret ha- ben/ der haͤtte geſtehen muͤßen/ daß ſie nicht ſo bald vor den Hintern ge- griffen/ als ſie ſchon eine ganze Hand voll eingeſaltzener und recht gewuͤrzter auf die Bahn gebracht/ welche ihr ſo gluͤcklich abgegangen/ wie ein ge- ladener Wagen Berg-unter. Jch kan ſchwoͤren/ daß ich ſie die Zeit meines Le- bens nicht den geringſten Threnen ver- gießen ſehen/ ſo ſehr ich ſie auch aus- gefilzet und ausgehudelt habe; aber das Lachen war ihr ſo eigenthuͤmlich/ wie dem Muͤhler das Stehlen. Jh- re Handlungen anbetreffend/ hab ich all mein Tag kein unflaͤtigeres Thier geſehen/ dann ſie ließe große Ruͤlps uͤber dem Eſſen/ und ſonſten noch was/ das ich nicht gern nennen mag/ iedoch wann Jemand fremdes zuge- gen war/ ſtellete ſie ſich ſo Engel-rein/ wie ſie ihr Leben-lang nie kein Waſ- ſer betruͤbt haͤtte. Es hielt ſich ein Jaͤger bey mir auf/ welcher ſeine meiſte Zeit mit Vogel-fangen zubrach- te/ zu welchem Vogel-Fang er gar viel Leim-Ruten brauchte. Eins- mals

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Zitationshilfe: [Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_lebensbeschreibung_1680/48>, abgerufen am 27.11.2024.