[Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680.Kurzweiliger ten/ daß er keine fernere Ursach fin-den würde/ sie zu verstoßen. Aber ich sagte/ daß die Pforte zu ihrer Ei- nigkeit nunmehro zugeschloßen seye/ weil er auch schon eine andere Frau am Halse hatte/ würde sich die Gele- genheit schwehrlich mehr geben/ ihre Scharte auszuwetzen/ so sehr sie auch darnach ringen und streiten würde. Sie gabe sich endlich zu frieden/ Als nun die Zeit meiner Hochzeit etwas
Kurzweiliger ten/ daß er keine fernere Urſach fin-den wuͤrde/ ſie zu verſtoßen. Aber ich ſagte/ daß die Pforte zu ihrer Ei- nigkeit nunmehro zugeſchloßen ſeye/ weil er auch ſchon eine andere Frau am Halſe hatte/ wuͤrde ſich die Gele- genheit ſchwehrlich mehr geben/ ihre Scharte auszuwetzen/ ſo ſehr ſie auch darnach ringen und ſtreiten wuͤrde. Sie gabe ſich endlich zu frieden/ Als nun die Zeit meiner Hochzeit etwas
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Kurzweiliger
ten/ daß er keine fernere Urſach fin-
den wuͤrde/ ſie zu verſtoßen. Aber
ich ſagte/ daß die Pforte zu ihrer Ei-
nigkeit nunmehro zugeſchloßen ſeye/
weil er auch ſchon eine andere Frau
am Halſe hatte/ wuͤrde ſich die Gele-
genheit ſchwehrlich mehr geben/ ihre
Scharte auszuwetzen/ ſo ſehr ſie
auch darnach ringen und ſtreiten
wuͤrde.
Sie gabe ſich endlich zu frieden/
und achtete nun nicht mehr ſo
groß den Verluſt ihrer Forun, und
damit ichs kurz mache: Sie konnten
ihren Ubelſtand baͤßer ertragen/ als
jene Magd des Corporalen ſeinen
Ranzen.
Als nun die Zeit meiner Hochzeit
erſchienen/ wurde trefflich darauf zu-
bereitet/ der obbenamte Kuppler ließ
in keine Wege etwas ermangeln/ ſon-
dern ſetzte den Kuͤch- und Keller-Zed-
dul mit eigner Hand zu Papyr/ und
lehrete mich recht tieff in den Saͤckel
greiffen/ welches ich ſonſt nicht zu
thun gewohnet war/ dann die War-
heit zu geſtehen/ ſo war ich allweg
etwas
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