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[Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680.

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Kurzweiliger
es nicht bäßer/ ich entledige mich von
denenselben/ als daß ich hernach drey-
sig Thaler in die Apotheke geben muß.
Du Raben-Fell! wirffest mir meine
Mängel vor/ und bist selbst das ta-
delhaftigste Raben-Stück in der gan-
zen Welt! Du warest in deinem
Wittib-Stande eine solche Erz-Hu-
re/ die fast mit iedem Stall-Knechte
zugehalten! Und du dänkest gewiß
nicht daran/ wie ich dich bey dem
Mahler erwischet? Halt mirs Maul!
oder der Teufrl wird lebendig werden!
Jch sage dirs zuvor!

Mit solchen und dergleichen Dis-
curs
en vertrieben meine Leute ihr mei-
stes Leben/ und zuweilen raufften sie
sich gar mit einander/ daß die Haare
in der Stuben herum flogen; Dann
die Frau war so giftig/ daß sie oft vor
Zorn und Unwillen dem Herrn über
Tisch das Fleisch ins Gesicht hinein
schmiße; Zu Weilen schluge sie ihm
auch eine Hand voll heißes Kraut in
die Fräße/ daß ihm daßelbe an der
Nase hangen blieben: Er hatte aber
zu seiner Gegen-Wehr zwey hölzerne

Teller

Kurzweiliger
es nicht baͤßer/ ich entledige mich von
denenſelben/ als daß ich hernach drey-
ſig Thaler in die Apotheke geben muß.
Du Raben-Fell! wirffeſt mir meine
Maͤngel vor/ und biſt ſelbſt das ta-
delhaftigſte Raben-Stuͤck in der gan-
zen Welt! Du wareſt in deinem
Wittib-Stande eine ſolche Erz-Hu-
re/ die faſt mit iedem Stall-Knechte
zugehalten! Und du daͤnkeſt gewiß
nicht daran/ wie ich dich bey dem
Mahler erwiſchet? Halt mirs Maul!
oder der Teufrl wird lebendig werden!
Jch ſage dirs zuvor!

Mit ſolchen und dergleichen Dis-
curſ
en vertrieben meine Leute ihr mei-
ſtes Leben/ und zuweilen raufften ſie
ſich gar mit einander/ daß die Haare
in der Stuben herum flogen; Dann
die Frau war ſo giftig/ daß ſie oft vor
Zorn und Unwillen dem Herꝛn uͤber
Tiſch das Fleiſch ins Geſicht hinein
ſchmiße; Zu Weilen ſchluge ſie ihm
auch eine Hand voll heißes Kraut in
die Fraͤße/ daß ihm daßelbe an der
Naſe hangen blieben: Er hatte aber
zu ſeiner Gegen-Wehr zwey hoͤlzerne

Teller
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[122/0130] Kurzweiliger es nicht baͤßer/ ich entledige mich von denenſelben/ als daß ich hernach drey- ſig Thaler in die Apotheke geben muß. Du Raben-Fell! wirffeſt mir meine Maͤngel vor/ und biſt ſelbſt das ta- delhaftigſte Raben-Stuͤck in der gan- zen Welt! Du wareſt in deinem Wittib-Stande eine ſolche Erz-Hu- re/ die faſt mit iedem Stall-Knechte zugehalten! Und du daͤnkeſt gewiß nicht daran/ wie ich dich bey dem Mahler erwiſchet? Halt mirs Maul! oder der Teufrl wird lebendig werden! Jch ſage dirs zuvor! Mit ſolchen und dergleichen Dis- curſen vertrieben meine Leute ihr mei- ſtes Leben/ und zuweilen raufften ſie ſich gar mit einander/ daß die Haare in der Stuben herum flogen; Dann die Frau war ſo giftig/ daß ſie oft vor Zorn und Unwillen dem Herꝛn uͤber Tiſch das Fleiſch ins Geſicht hinein ſchmiße; Zu Weilen ſchluge ſie ihm auch eine Hand voll heißes Kraut in die Fraͤße/ daß ihm daßelbe an der Naſe hangen blieben: Er hatte aber zu ſeiner Gegen-Wehr zwey hoͤlzerne Teller

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Zitationshilfe: [Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_lebensbeschreibung_1680/130>, abgerufen am 28.12.2024.