Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Der verliebte
gegangen/ als Mons. Comilly/ von wel-
chem zuvor Meldung geschehen/ durch
seine zu Pariß bestellte Spionen hier-
von Nachricht erlangte.

Nun meynete er nicht anders/ als
habe Lucretien Herr Vater ihm neu-
lich deswegen den Korg gegeben/ weil er
Alexandern vor einen anständigern
Eydam erachtet/ ließ derowegen in ge-
schwinder Eil sein Pferd satteln und rit-
te in 4. Stunden nach Pariß/ sintemal
der Ort/ da er sich seithero auffgehalten/
nicht mehr als 3. Meilen darvon/ nahm
im Gasthofe/ allwo er einkehrte/ Feder
und Dinte zur Hand/ und schrieb an
Alexandern folgenden Ausforde-
rungs-Brieff: (ohngeacht ihm wohl be-
wust/ wie scharff der König das duelliren
verbothen.)

Comilly an Alexandern:

"Mit was vor Zorn ich vernom-

men/

Der verliebte
gegangen/ als Monſ. Comilly/ von wel-
chem zuvor Meldung geſchehen/ durch
ſeine zu Pariß beſtellte Spionen hier-
von Nachricht erlangte.

Nun meynete er nicht anders/ als
habe Lucretien Herr Vater ihm neu-
lich deswegen den Korg gegeben/ weil er
Alexandern vor einen anſtaͤndigern
Eydam erachtet/ ließ derowegen in ge-
ſchwinder Eil ſein Pferd ſatteln und rit-
te in 4. Stunden nach Pariß/ ſintemal
der Ort/ da er ſich ſeithero auffgehalten/
nicht mehr als 3. Meilen darvon/ nahm
im Gaſthofe/ allwo er einkehrte/ Feder
und Dinte zur Hand/ und ſchrieb an
Alexandern folgenden Ausforde-
rungs-Brieff: (ohngeacht ihm wohl be-
wuſt/ wie ſcharff der Koͤnig das duelliren
verbothen.)

Comilly an Alexandern:

„Mit was vor Zorn ich vernom-

men/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0090" n="68"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der verliebte</hi></fw><lb/>
gegangen/ als <hi rendition="#aq">Mon&#x017F;.</hi> Comilly/ von wel-<lb/>
chem zuvor Meldung ge&#x017F;chehen/ durch<lb/>
&#x017F;eine zu Pariß be&#x017F;tellte Spionen hier-<lb/>
von Nachricht erlangte.</p><lb/>
        <p>Nun meynete er nicht anders/ als<lb/>
habe Lucretien Herr Vater ihm neu-<lb/>
lich deswegen den Korg gegeben/ weil er<lb/><hi rendition="#aq">Alexandern</hi> vor einen an&#x017F;ta&#x0364;ndigern<lb/>
Eydam erachtet/ ließ derowegen in ge-<lb/>
&#x017F;chwinder Eil &#x017F;ein Pferd &#x017F;atteln und rit-<lb/>
te in 4. Stunden nach Pariß/ &#x017F;intemal<lb/>
der Ort/ da er &#x017F;ich &#x017F;eithero auffgehalten/<lb/>
nicht mehr als 3. Meilen darvon/ nahm<lb/>
im Ga&#x017F;thofe/ allwo er einkehrte/ Feder<lb/>
und Dinte zur Hand/ und &#x017F;chrieb an<lb/><hi rendition="#aq">Alexandern</hi> folgenden Ausforde-<lb/>
rungs-Brieff: (ohngeacht ihm wohl be-<lb/>
wu&#x017F;t/ wie &#x017F;charff der Ko&#x0364;nig das duelliren<lb/>
verbothen.)</p><lb/>
        <p> <hi rendition="#c">Comilly an <hi rendition="#aq">Alexandern:</hi></hi> </p><lb/>
        <p>&#x201E;Mit was vor Zorn ich vernom-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">men/</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[68/0090] Der verliebte gegangen/ als Monſ. Comilly/ von wel- chem zuvor Meldung geſchehen/ durch ſeine zu Pariß beſtellte Spionen hier- von Nachricht erlangte. Nun meynete er nicht anders/ als habe Lucretien Herr Vater ihm neu- lich deswegen den Korg gegeben/ weil er Alexandern vor einen anſtaͤndigern Eydam erachtet/ ließ derowegen in ge- ſchwinder Eil ſein Pferd ſatteln und rit- te in 4. Stunden nach Pariß/ ſintemal der Ort/ da er ſich ſeithero auffgehalten/ nicht mehr als 3. Meilen darvon/ nahm im Gaſthofe/ allwo er einkehrte/ Feder und Dinte zur Hand/ und ſchrieb an Alexandern folgenden Ausforde- rungs-Brieff: (ohngeacht ihm wohl be- wuſt/ wie ſcharff der Koͤnig das duelliren verbothen.) Comilly an Alexandern: „Mit was vor Zorn ich vernom- men/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/90
Zitationshilfe: Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/90>, abgerufen am 06.05.2024.