Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Der Verliebte in Paris/ ließ sich Alexander bey demKönige anmelden/ mit Vorgeben/ daß er ein Schreiben vom Könige in Spa- nien Jhro Majestät in aller Unterthä- nigkeit überreichen wolle. Der König bestimmete ihm eine gewisse Zeit zur Audientz/ bey deren Herbeynahung/ begab sich Alexander nach Hoff/ wur- de vom Könige überaus freundlich em- pfangen/ und ihm Vertröstung zu künff- tiger Beförderung gegeben. Also hielte sich unser Ritter zu Pa- Jmmittelst truge sich einsten zu/ ter-
Der Verliebte in Paris/ ließ ſich Alexander bey demKoͤnige anmelden/ mit Vorgeben/ daß er ein Schreiben vom Koͤnige in Spa- nien Jhro Majeſtaͤt in aller Unterthaͤ- nigkeit uͤberreichen wolle. Der Koͤnig beſtimmete ihm eine gewiſſe Zeit zur Audientz/ bey deren Herbeynahung/ begab ſich Alexander nach Hoff/ wur- de vom Koͤnige uͤberaus freundlich em- pfangen/ und ihm Vertroͤſtung zu kuͤnff- tiger Befoͤrderung gegeben. Alſo hielte ſich unſer Ritter zu Pa- Jmmittelſt truge ſich einſten zu/ ter-
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Der Verliebte
in Paris/ ließ ſich Alexander bey dem
Koͤnige anmelden/ mit Vorgeben/ daß
er ein Schreiben vom Koͤnige in Spa-
nien Jhro Majeſtaͤt in aller Unterthaͤ-
nigkeit uͤberreichen wolle. Der Koͤnig
beſtimmete ihm eine gewiſſe Zeit zur
Audientz/ bey deren Herbeynahung/
begab ſich Alexander nach Hoff/ wur-
de vom Koͤnige uͤberaus freundlich em-
pfangen/ und ihm Vertroͤſtung zu kuͤnff-
tiger Befoͤrderung gegeben.
Alſo hielte ſich unſer Ritter zu Pa-
ris auff/ und wurde 4. Wochen nach
ſeiner Ankunfft unter die Zahl der jeni-
gen/ ſo dem Koͤnige/ wenn er ſich zur Ru-
he begiebt/ die Kleider ausziehen/ ge-
nommen.
Jmmittelſt truge ſich einſten zu/
daß Alexander ſeinen Diener Fried-
richen aus dem Logiamente nach
Hofe ſchickte/ um bey dem Koͤniglichen
Stallmeiſter etwas auszurichten/ un-
ter-
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