Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Der verliebte lich mit seinem Diener zur Ruhe/ kunteaber nicht einschlaffen/ denn es schiene/ als ob ihn gleichsam das vorstehende Un- glück ahnete. Die Mitternacht war kaum her Unterdessen erwachte Friedriche- Herr
Der verliebte lich mit ſeinem Diener zur Ruhe/ kunteaber nicht einſchlaffen/ denn es ſchiene/ als ob ihn gleichſam das vorſtehende Un- gluͤck ahnete. Die Mitternacht war kaum her Unterdeſſen erwachte Friedriche- Herr
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Der verliebte
lich mit ſeinem Diener zur Ruhe/ kunte
aber nicht einſchlaffen/ denn es ſchiene/
als ob ihn gleichſam das vorſtehende Un-
gluͤck ahnete.
Die Mitternacht war kaum her
ankommen/ als die Thuͤre der Kam-
mer/ allwo Alexander mit ſeinem
Diener auff der Streu lage/ ſich ohn-
verſehens eroͤffnete. Alexander, wel-
cher etwas ſchlummerte/ wurde durch
das Knarren der Thuͤre alsbald erwe-
cket/ und als er ſahe daß 3. Kerl mit blo-
ſem Gewehr gantz leiſe hinein traten/
ſprang er vom Lager auff/ nahm ſeinen
Sebel (welchen er ſtets unter dem
Haupte liegen hatte) in die Hand und
begruͤſſete den vorderſten mit einem
Lungenhieb dergeſtalt/ daß alsbald das
Eingeweide aus dieſem verfluchten Lei-
be heraus fiel.
Unterdeſſen erwachte Friedriche-
benfalls/ und wurde gewahr/ daß ſein
Herr
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Zitationshilfe: | Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/62>, abgerufen am 07.07.2024. |