Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Der verliebte Becker Petrus von hinten zu/ einensolchen Streich versetzet/ welcher ein großes Stück von der lincken Seite des Kopffes biß auff die Kühnbacken nebst dem gantzen Ohre hinweg nahm/ doch entrunne er endlich mühsam gnug und reterirte sich in Alexanders Lo- giament. Hier Kam Friedrichen sehr wohl Nun wollen wir uns wiederum ter
Der verliebte Becker Petrus von hinten zu/ einenſolchen Streich verſetzet/ welcher ein großes Stuͤck von der lincken Seite des Kopffes biß auff die Kuͤhnbacken nebſt dem gantzen Ohre hinweg nahm/ doch entrunne er endlich muͤhſam gnug und reterirte ſich in Alexanders Lo- giament. Hier Kam Friedrichen ſehr wohl Nun wollen wir uns wiederum ter
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Der verliebte
Becker Petrus von hinten zu/ einen
ſolchen Streich verſetzet/ welcher ein
großes Stuͤck von der lincken Seite
des Kopffes biß auff die Kuͤhnbacken
nebſt dem gantzen Ohre hinweg nahm/
doch entrunne er endlich muͤhſam gnug
und reterirte ſich in Alexanders Lo-
giament.
Hier Kam Friedrichen ſehr wohl
zu ſtatten/ daß ihm ſein Herr vormahls
ein ſtuͤck koſtbare Wund-Salbe/ (wel-
che er allezeit bey ſich zu fuͤhren pflegte)
verehret/ derowegen ſchmierete er ſich
ſtracks ein Pflaſter/ legte ſolches auff den
Schaden/ und ſetzte eine alte vermutzte
Purbaͤumerne Paruqve (welche ihn
ebenfalls Alexander geſchencket) auf/
damit man nicht etwa den Verluſt des
Ohres abnehmen koͤnte.
Nun wollen wir uns wiederum
in des Beckers Haus wenden/ allda
hatte der boßhafftige Vater ſeine Toch-
ter
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Zitationshilfe: | Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/56>, abgerufen am 07.07.2024. |