Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Der verliebte ietzund aber ward sein Gemüth/ durchKrafft eines einigen Wörtleins (Ja/) aller Sorgen befreyet. Aber meynestu/ indem du ietzt von Nun
Der verliebte ietzund aber ward ſein Gemuͤth/ durchKrafft eines einigen Woͤrtleins (Ja/) aller Sorgen befreyet. Aber meyneſtu/ indem du ietzt von Nun
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Der verliebte
ietzund aber ward ſein Gemuͤth/ durch
Krafft eines einigen Woͤrtleins (Ja/)
aller Sorgen befreyet.
Aber meyneſtu/ indem du ietzt von
deiner Liebſten angenehmſten Munde
die ſchoͤnſten Roſen abbricheſt/ daß du
den geſchwinden Lauff des Gluͤck-
Rades auffhalten koͤnneſt? Weiſt du
nicht daß auch bey den klareſten Son-
nenſchein die lieblichen Sirenen mit ih-
rer durchdringenden Stimme den bald
kommmenden Sturm verkuͤndigen?
Jch vermelde dir hiermit/ daß die Per-
ſon/ an welcher du ſeithero im Lieben
erſaͤttiget/ wird in kurtzer Zeit der Wuͤr-
mer unerſaͤttlichen Magen fuͤllen muͤſ-
ſen. Wie geſaget/ Alexander hielte
ſich nunmehro vor den Aller-gluͤckſe-
ligſten Menſchen auff dem Erdboden/
und meynete nicht/ daß das Ende ſei-
ner Gluͤckſeligkeit ſchon vor der Thuͤre
waͤre.
Nun
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Zitationshilfe: | Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/46>, abgerufen am 07.07.2024. |