Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Der verliebte derum antreffen solte. Mein Pferd kun-te vor Mattigkeit auch nicht weiter ge- hen/ derowegen wurde ich gezwungen/ meine Pferde anzubinden/ und mich unter einen Baum zu legen. Sonst sind in diesem Wald gar sehr viel Wölf- fe und Bähre/ welche zum öfftern rei- sende Leute anzufallen pflegen. Jch ver- ließ mich auff meinen wachsamen Hund zoge die Pistohlen aus denen Hulfftern/ legte solche neben mir/ nahm meinen Hut unter dem Kopff/ und fieng also an einzuschlaffen. Der Rittmeister/ welcher über der Der Graf versetzte: Es hatte unterdessen mein Die- ner
Der verliebte derum antreffen ſolte. Mein Pferd kun-te vor Mattigkeit auch nicht weiter ge- hen/ derowegen wurde ich gezwungen/ meine Pferde anzubinden/ und mich unter einen Baum zu legen. Sonſt ſind in dieſem Wald gar ſehr viel Woͤlf- fe und Baͤhre/ welche zum oͤfftern rei- ſende Leute anzufallen pflegen. Jch ver- ließ mich auff meinen wachſamen Hund zoge die Piſtohlen aus denen Hulfftern/ legte ſolche neben mir/ nahm meinen Hut unter dem Kopff/ und fieng alſo an einzuſchlaffen. Der Rittmeiſter/ welcher uͤber der Der Graf verſetzte: Es hatte unterdeſſen mein Die- ner
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0340" n="318"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der verliebte</hi></fw><lb/> derum antreffen ſolte. Mein Pferd kun-<lb/> te vor Mattigkeit auch nicht weiter ge-<lb/> hen/ derowegen wurde ich gezwungen/<lb/> meine Pferde anzubinden/ und mich<lb/> unter einen Baum zu legen. Sonſt<lb/> ſind in dieſem Wald gar ſehr viel Woͤlf-<lb/> fe und Baͤhre/ welche zum oͤfftern rei-<lb/> ſende Leute anzufallen pflegen. Jch ver-<lb/> ließ mich auff meinen wachſamen Hund<lb/> zoge die Piſtohlen aus denen Hulfftern/<lb/> legte ſolche neben mir/ nahm meinen<lb/> Hut unter dem Kopff/ und fieng alſo an<lb/> einzuſchlaffen.</p><lb/> <p>Der Rittmeiſter/ welcher uͤber der<lb/> gantzen Mahlzeit noch kein eintzig Wort<lb/> geredet/ und mehr auff das Eſſen als<lb/> Diſcurſe acht gehabt/ fragte doch endlich<lb/> den Grafen/ nachdem er ſeinen zornigen<lb/> Magen gefuͤllet/ wie es unterdeſſen ſei-<lb/> nem Diener ergangen ſey.</p><lb/> <p>Der Graf verſetzte:</p><lb/> <p>Es hatte unterdeſſen mein Die-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ner</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [318/0340]
Der verliebte
derum antreffen ſolte. Mein Pferd kun-
te vor Mattigkeit auch nicht weiter ge-
hen/ derowegen wurde ich gezwungen/
meine Pferde anzubinden/ und mich
unter einen Baum zu legen. Sonſt
ſind in dieſem Wald gar ſehr viel Woͤlf-
fe und Baͤhre/ welche zum oͤfftern rei-
ſende Leute anzufallen pflegen. Jch ver-
ließ mich auff meinen wachſamen Hund
zoge die Piſtohlen aus denen Hulfftern/
legte ſolche neben mir/ nahm meinen
Hut unter dem Kopff/ und fieng alſo an
einzuſchlaffen.
Der Rittmeiſter/ welcher uͤber der
gantzen Mahlzeit noch kein eintzig Wort
geredet/ und mehr auff das Eſſen als
Diſcurſe acht gehabt/ fragte doch endlich
den Grafen/ nachdem er ſeinen zornigen
Magen gefuͤllet/ wie es unterdeſſen ſei-
nem Diener ergangen ſey.
Der Graf verſetzte:
Es hatte unterdeſſen mein Die-
ner
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/340 |
Zitationshilfe: | Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/340>, abgerufen am 07.07.2024. |