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Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.

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Der verliebte
Geiste so sehr getribuliret/ daß ich mich
offt nicht einmal mit Gottes Wort
von selbigen loß machen kan. Offt
kömmt das Gespenste zu mir vor das
Bette/ in Gestalt eines Ziegenbocks/
und wil mich mit seinen Hörnern aus
dem Bette stossen. Offt erscheinet es
mir in Gestalt eines alten Weibes/ ei-
nes München/ und dergleichen/ und
wenn es mir nur vor dem Bette erschei-
net/ daß ich es recht eigendlich sehen
kan/ so spricht doch meine Frau/ sie könne
nichts wahrnehmen/ da wir doch mit
einander in einem Bette liegen. Bitte
ich also die hochansehnliche Versamm-
lung wolle so wohl thun/ und mir ohnge-
fehr sagen/ wie es doch komme/ daß im-
mer ein Mensch eher als der ander ein
Gespenst siehet. Jch bin zwar ein Sonn-
tags-Kind/ von welchen ohne dem die
Rede ist/ daß solche immer die Gespen-
ste am ersten sehen.

Herr

Der verliebte
Geiſte ſo ſehr getribuliret/ daß ich mich
offt nicht einmal mit Gottes Wort
von ſelbigen loß machen kan. Offt
koͤmmt das Geſpenſte zu mir vor das
Bette/ in Geſtalt eines Ziegenbocks/
und wil mich mit ſeinen Hoͤrnern aus
dem Bette ſtoſſen. Offt erſcheinet es
mir in Geſtalt eines alten Weibes/ ei-
nes Muͤnchen/ und dergleichen/ und
wenn es mir nur vor dem Bette erſchei-
net/ daß ich es recht eigendlich ſehen
kan/ ſo ſpricht doch meine Frau/ ſie koͤnne
nichts wahrnehmen/ da wir doch mit
einander in einem Bette liegen. Bitte
ich alſo die hochanſehnliche Verſamm-
lung wolle ſo wohl thun/ und mir ohnge-
fehr ſagen/ wie es doch komme/ daß im-
mer ein Menſch eher als der ander ein
Geſpenſt ſiehet. Jch bin zwaꝛ ein Sonn-
tags-Kind/ von welchen ohne dem die
Rede iſt/ daß ſolche immer die Geſpen-
ſte am erſten ſehen.

Herr
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[240/0262] Der verliebte Geiſte ſo ſehr getribuliret/ daß ich mich offt nicht einmal mit Gottes Wort von ſelbigen loß machen kan. Offt koͤmmt das Geſpenſte zu mir vor das Bette/ in Geſtalt eines Ziegenbocks/ und wil mich mit ſeinen Hoͤrnern aus dem Bette ſtoſſen. Offt erſcheinet es mir in Geſtalt eines alten Weibes/ ei- nes Muͤnchen/ und dergleichen/ und wenn es mir nur vor dem Bette erſchei- net/ daß ich es recht eigendlich ſehen kan/ ſo ſpricht doch meine Frau/ ſie koͤnne nichts wahrnehmen/ da wir doch mit einander in einem Bette liegen. Bitte ich alſo die hochanſehnliche Verſamm- lung wolle ſo wohl thun/ und mir ohnge- fehr ſagen/ wie es doch komme/ daß im- mer ein Menſch eher als der ander ein Geſpenſt ſiehet. Jch bin zwaꝛ ein Sonn- tags-Kind/ von welchen ohne dem die Rede iſt/ daß ſolche immer die Geſpen- ſte am erſten ſehen. Herr

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Zitationshilfe: Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/262>, abgerufen am 22.11.2024.