Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

re Schönheit meritiret in
Wahrheit nicht allein von ih-
res gleichen geliebet/ sondern
auch von hohen Standes-
Personen verlanget zu wer-
den/ indem in denen allervoll-
kommensten Leibern die aller-
edlesten Seelen wohnen. Denn
die Schönheit consideriret mit
nichten den Stand/ weil selbi-
ge mehrentheils der Zweck zu
lieben/ und die Tugenden der
Geburt bey weiten vorzuzie-
hen. Die kostbaren Trinck-
Geschirr machen mit nichten
den Wein/ so darinne enthal-
ten/ kostbar/ sondern die Güte
desselben kan auch in dem ge-

ring-

re Schoͤnheit meritiret in
Wahrheit nicht allein von ih-
res gleichen geliebet/ ſondern
auch von hohen Standes-
Perſonen verlanget zu wer-
den/ indem in denen allervoll-
kommenſten Leibern die aller-
edleſten Seelen wohnen. Deñ
die Schoͤnheit conſideriret mit
nichten den Stand/ weil ſelbi-
ge mehrentheils der Zweck zu
lieben/ und die Tugenden der
Geburt bey weiten vorzuzie-
hen. Die koſtbaren Trinck-
Geſchirr machen mit nichten
den Wein/ ſo darinne enthal-
ten/ koſtbar/ ſondern die Guͤte
deſſelben kan auch in dem ge-

ring-
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0012"/>
re Scho&#x0364;nheit <hi rendition="#aq">meriti</hi>ret in<lb/>
Wahrheit nicht allein von ih-<lb/>
res gleichen geliebet/ &#x017F;ondern<lb/>
auch von hohen Standes-<lb/>
Per&#x017F;onen verlanget zu wer-<lb/>
den/ indem in denen allervoll-<lb/>
kommen&#x017F;ten Leibern die aller-<lb/>
edle&#x017F;ten Seelen wohnen. Den&#x0303;<lb/>
die Scho&#x0364;nheit <hi rendition="#aq">con&#x017F;ideri</hi>ret mit<lb/>
nichten den Stand/ weil &#x017F;elbi-<lb/>
ge mehrentheils der Zweck zu<lb/>
lieben/ und die Tugenden der<lb/>
Geburt bey weiten vorzuzie-<lb/>
hen. Die ko&#x017F;tbaren Trinck-<lb/>
Ge&#x017F;chirr machen mit nichten<lb/>
den Wein/ &#x017F;o darinne enthal-<lb/>
ten/ ko&#x017F;tbar/ &#x017F;ondern die Gu&#x0364;te<lb/>
de&#x017F;&#x017F;elben kan auch in dem ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ring-</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0012] re Schoͤnheit meritiret in Wahrheit nicht allein von ih- res gleichen geliebet/ ſondern auch von hohen Standes- Perſonen verlanget zu wer- den/ indem in denen allervoll- kommenſten Leibern die aller- edleſten Seelen wohnen. Deñ die Schoͤnheit conſideriret mit nichten den Stand/ weil ſelbi- ge mehrentheils der Zweck zu lieben/ und die Tugenden der Geburt bey weiten vorzuzie- hen. Die koſtbaren Trinck- Geſchirr machen mit nichten den Wein/ ſo darinne enthal- ten/ koſtbar/ ſondern die Guͤte deſſelben kan auch in dem ge- ring-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/12
Zitationshilfe: Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/12>, abgerufen am 28.11.2024.