Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Der verliebte
Herr von Räubern ermordet worden/
und ritte wiederum nach Straßburg
zurück.

Comilly Erben gaben seinem
gewesenen Diener gar gerne glauben
weil sie sich erfreueten/ daß eine so un-
vermuthete Erbschafft ihnen zu Theil
worden/ und erfuhr also kein einiger
Mensch etwas von dem vorgegange-
nen Duell, zumalen denn auch nicht gar
lange darnach ebenfalls der Diener/
welcher die 70. Cronen empfangen/ sei-
nem Herrn/ wiewohl eines natürlichen
Todes/ folgete.

Nach dem nun dieses also vergan-
gen/ beschloß Alexander sich eine we-
nige Zeit in Straßburg auffzuhalten/
um hierdurch seine traurigen Gedan-
cken wegen Lucretius Tod zu vertrei-
ben/ und weil er sonst in solcher Stadt
niemanden/ als den oberwehnten An-

to-

Der verliebte
Herr von Raͤubern ermordet worden/
und ritte wiederum nach Straßburg
zuruͤck.

Comilly Erben gaben ſeinem
geweſenen Diener gar gerne glauben
weil ſie ſich erfreueten/ daß eine ſo un-
vermuthete Erbſchafft ihnen zu Theil
worden/ und erfuhr alſo kein einiger
Menſch etwas von dem vorgegange-
nen Duell, zumalen denn auch nicht gar
lange darnach ebenfalls der Diener/
welcher die 70. Cronen empfangen/ ſei-
nem Herrn/ wiewohl eines natuͤrlichen
Todes/ folgete.

Nach dem nun dieſes alſo vergan-
gen/ beſchloß Alexander ſich eine we-
nige Zeit in Straßburg auffzuhalten/
um hierdurch ſeine traurigen Gedan-
cken wegen Lucretius Tod zu vertrei-
ben/ und weil er ſonſt in ſolcher Stadt
niemanden/ als den oberwehnten An-

to-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0116" n="94"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der verliebte</hi></fw><lb/>
Herr von Ra&#x0364;ubern ermordet worden/<lb/>
und ritte wiederum nach Straßburg<lb/>
zuru&#x0364;ck.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#aq">Comilly</hi> Erben gaben &#x017F;einem<lb/>
gewe&#x017F;enen Diener gar gerne glauben<lb/>
weil &#x017F;ie &#x017F;ich erfreueten/ daß eine &#x017F;o un-<lb/>
vermuthete Erb&#x017F;chafft ihnen zu Theil<lb/>
worden/ und erfuhr al&#x017F;o kein einiger<lb/>
Men&#x017F;ch etwas von dem vorgegange-<lb/>
nen <hi rendition="#aq">Duell,</hi> zumalen denn auch nicht gar<lb/>
lange darnach ebenfalls der Diener/<lb/>
welcher die 70. Cronen empfangen/ &#x017F;ei-<lb/>
nem Herrn/ wiewohl eines natu&#x0364;rlichen<lb/>
Todes/ folgete.</p><lb/>
        <p>Nach dem nun die&#x017F;es al&#x017F;o vergan-<lb/>
gen/ be&#x017F;chloß <hi rendition="#aq">Alexander</hi> &#x017F;ich eine we-<lb/>
nige Zeit in Straßburg auffzuhalten/<lb/>
um hierdurch &#x017F;eine traurigen Gedan-<lb/>
cken wegen Lucretius Tod zu vertrei-<lb/>
ben/ und weil er &#x017F;on&#x017F;t in &#x017F;olcher Stadt<lb/>
niemanden/ als den oberwehnten <hi rendition="#aq">An-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">to-</hi></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[94/0116] Der verliebte Herr von Raͤubern ermordet worden/ und ritte wiederum nach Straßburg zuruͤck. Comilly Erben gaben ſeinem geweſenen Diener gar gerne glauben weil ſie ſich erfreueten/ daß eine ſo un- vermuthete Erbſchafft ihnen zu Theil worden/ und erfuhr alſo kein einiger Menſch etwas von dem vorgegange- nen Duell, zumalen denn auch nicht gar lange darnach ebenfalls der Diener/ welcher die 70. Cronen empfangen/ ſei- nem Herrn/ wiewohl eines natuͤrlichen Todes/ folgete. Nach dem nun dieſes alſo vergan- gen/ beſchloß Alexander ſich eine we- nige Zeit in Straßburg auffzuhalten/ um hierdurch ſeine traurigen Gedan- cken wegen Lucretius Tod zu vertrei- ben/ und weil er ſonſt in ſolcher Stadt niemanden/ als den oberwehnten An- to-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/116
Zitationshilfe: Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/116>, abgerufen am 06.05.2024.