Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.Erster Abschnitt. die Fäden bey dem Kreuzen mehr öfnen, undwodurch die Einschlagfäden dichter an einan- der gebracht werden können. 3. Seit einiger Zeit spuhlet man, in einigen Ge- genden, den Einschlag auf eine große kegel- förmige Spuhle, die in dem Kasten des Schüt- zens auf einem Stifte horizontal befestigt wird, von deren Spitze sich der Faden, ohne daß die Spuhle umläuft, beym Durchwerfen, herabzieht, und, durch einen im Kasten an- gebrachten Haken, aus einer Seitenöfnung desselben geleitet wird. Man gewinnet durch diese Einrichtung, die man z. B. in Bran- denburg nutzet, an der Zeit, weil man nicht so oft neue Wefelspuhlen einzusetzen braucht, aber hier, wo man den Einschlag naß verwe- bet, will sie sich nicht anwenden lassen, weil der nasse Faden sich nicht leicht genug von der Spuhle herunter zieht. §. 17. Beym Weben erhalten bessere Tücher mehr 1. Zwiste, Fadenbrüche, wenn die zer- rissenen Fäden nicht gleich wieder zusammen- geknüpft, oder mit dem Nachlenkegarn er- gänzet werden. 2. Dop-
Erſter Abſchnitt. die Faͤden bey dem Kreuzen mehr oͤfnen, undwodurch die Einſchlagfaͤden dichter an einan- der gebracht werden koͤnnen. 3. Seit einiger Zeit ſpuhlet man, in einigen Ge- genden, den Einſchlag auf eine große kegel- foͤrmige Spuhle, die in dem Kaſten des Schuͤt- zens auf einem Stifte horizontal befeſtigt wird, von deren Spitze ſich der Faden, ohne daß die Spuhle umlaͤuft, beym Durchwerfen, herabzieht, und, durch einen im Kaſten an- gebrachten Haken, aus einer Seitenoͤfnung deſſelben geleitet wird. Man gewinnet durch dieſe Einrichtung, die man z. B. in Bran- denburg nutzet, an der Zeit, weil man nicht ſo oft neue Wefelſpuhlen einzuſetzen braucht, aber hier, wo man den Einſchlag naß verwe- bet, will ſie ſich nicht anwenden laſſen, weil der naſſe Faden ſich nicht leicht genug von der Spuhle herunter zieht. §. 17. Beym Weben erhalten beſſere Tuͤcher mehr 1. Zwiſte, Fadenbruͤche, wenn die zer- riſſenen Faͤden nicht gleich wieder zuſammen- geknuͤpft, oder mit dem Nachlenkegarn er- gaͤnzet werden. 2. Dop-
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Erſter Abſchnitt.
die Faͤden bey dem Kreuzen mehr oͤfnen, und
wodurch die Einſchlagfaͤden dichter an einan-
der gebracht werden koͤnnen.
3. Seit einiger Zeit ſpuhlet man, in einigen Ge-
genden, den Einſchlag auf eine große kegel-
foͤrmige Spuhle, die in dem Kaſten des Schuͤt-
zens auf einem Stifte horizontal befeſtigt
wird, von deren Spitze ſich der Faden, ohne
daß die Spuhle umlaͤuft, beym Durchwerfen,
herabzieht, und, durch einen im Kaſten an-
gebrachten Haken, aus einer Seitenoͤfnung
deſſelben geleitet wird. Man gewinnet durch
dieſe Einrichtung, die man z. B. in Bran-
denburg nutzet, an der Zeit, weil man nicht
ſo oft neue Wefelſpuhlen einzuſetzen braucht,
aber hier, wo man den Einſchlag naß verwe-
bet, will ſie ſich nicht anwenden laſſen, weil
der naſſe Faden ſich nicht leicht genug von der
Spuhle herunter zieht.
§. 17.
Beym Weben erhalten beſſere Tuͤcher mehr
Schlaͤge mit der Lade, theils bey offener,
theils bey geſchloſſener Kette; geringere erhal-
ten weniger, ſo wie es die Schauordnung
vorſchreibt. Fehler der Weber, welche das
Schaugericht zu beſtrafen pflegt, ſind folgende:
1. Zwiſte, Fadenbruͤche, wenn die zer-
riſſenen Faͤden nicht gleich wieder zuſammen-
geknuͤpft, oder mit dem Nachlenkegarn er-
gaͤnzet werden.
2. Dop-
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