Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Erster Abschnitt.

gere Seconde, und die noch geringere Tierce
genannt. So sind die Benennungen: Prime
Segovie, Prime de l'Escurial, Prime Leonisse
oder de Leon zu verstehn. Auf den Ballen
werden diese drey Arten mit den Buchstaben:
R, F und S bezeichnet.

2. Deutschland erhält jetzt alle spanische und por-
tugiesische Wolle allein über Amsterdam. Die
Lämmerwolle wird nach Zentnern, alle übrige
aber nach Pfunden verkauft. Ein Zentner ist
in Spanien, ausgenommen zu Sevilla und
Cadiz, 100 Pfund. Diese sind in Amster-
dam, Paris und Strasburg 93 Pfund 28 Loth.
Siebenzehn Aroben ungewaschener Wolle ge-
ben gemeiniglich acht Aroben gewaschene,
und so viel ist auch meistens das Gewicht ei-
nes Ballens. Die drey Arten der Wolle ver-
kaufen die Spanier nicht einzeln, wie die Fran-
zosen, sondern bey 15 Ballen sollen billig 12
Ballen der besten, 2 Ballen der mittlern, und
1 Ballen der schlechtesten seyn. Die Thara
ist dabey in Amsterdam verschieden, und der
Käufer muß darauf besonders handeln, doch
kan man sie zu 14 bis 15 Proc. rechnen. Beym
Verkaufe wird 21 Monate Rabat, und der
Rabat jährlich für 8 Proc. also für 21 Mona-
te für 14 Proc. gerechnet.

3. Preise, wofür die Spanische Wolle in Am-
sterdam im Jahre 1775 verkauft worden. Ein
Holländischer Banco-Thaler hat 50 Stüver.
Hundert solcher Thaler machen, nach dem
Conventionsfuß oder 20 Güldenfuß (worin 1
Louisd'or = 5 Rthl.), 143 Thaler. Nach dem
Hannöverischen Licentgelde ist ein Holländischer
Bancothaler ungefähr 1 Thal. 3 Mgr. 4 Pf.

Namen

Erſter Abſchnitt.

gere Seconde, und die noch geringere Tierce
genannt. So ſind die Benennungen: Prime
Segovie, Prime de l’Escurial, Prime Leoniſſe
oder de Leon zu verſtehn. Auf den Ballen
werden dieſe drey Arten mit den Buchſtaben:
R, F und S bezeichnet.

2. Deutſchland erhaͤlt jetzt alle ſpaniſche und por-
tugieſiſche Wolle allein uͤber Amſterdam. Die
Laͤmmerwolle wird nach Zentnern, alle uͤbrige
aber nach Pfunden verkauft. Ein Zentner iſt
in Spanien, ausgenommen zu Sevilla und
Cadiz, 100 Pfund. Dieſe ſind in Amſter-
dam, Paris und Strasburg 93 Pfund 28 Loth.
Siebenzehn Aroben ungewaſchener Wolle ge-
ben gemeiniglich acht Aroben gewaſchene,
und ſo viel iſt auch meiſtens das Gewicht ei-
nes Ballens. Die drey Arten der Wolle ver-
kaufen die Spanier nicht einzeln, wie die Fran-
zoſen, ſondern bey 15 Ballen ſollen billig 12
Ballen der beſten, 2 Ballen der mittlern, und
1 Ballen der ſchlechteſten ſeyn. Die Thara
iſt dabey in Amſterdam verſchieden, und der
Kaͤufer muß darauf beſonders handeln, doch
kan man ſie zu 14 bis 15 Proc. rechnen. Beym
Verkaufe wird 21 Monate Rabat, und der
Rabat jaͤhrlich fuͤr 8 Proc. alſo fuͤr 21 Mona-
te fuͤr 14 Proc. gerechnet.

3. Preiſe, wofuͤr die Spaniſche Wolle in Am-
ſterdam im Jahre 1775 verkauft worden. Ein
Hollaͤndiſcher Banco-Thaler hat 50 Stuͤver.
Hundert ſolcher Thaler machen, nach dem
Conventionsfuß oder 20 Guͤldenfuß (worin 1
Louisd’or = 5 Rthl.), 143 Thaler. Nach dem
Hannoͤveriſchen Licentgelde iſt ein Hollaͤndiſcher
Bancothaler ungefaͤhr 1 Thal. 3 Mgr. 4 Pf.

Namen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <list>
            <item><pb facs="#f0062" n="2"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Er&#x017F;ter Ab&#x017F;chnitt.</hi></fw><lb/>
gere <hi rendition="#aq">Seconde,</hi> und die noch geringere <hi rendition="#aq">Tierce</hi><lb/>
genannt. So &#x017F;ind die Benennungen: <hi rendition="#aq">Prime<lb/>
Segovie, Prime de l&#x2019;Escurial, Prime Leoni&#x017F;&#x017F;e</hi><lb/>
oder <hi rendition="#aq">de Leon</hi> zu ver&#x017F;tehn. Auf den Ballen<lb/>
werden die&#x017F;e drey Arten mit den Buch&#x017F;taben:<lb/><hi rendition="#aq">R, F</hi> und <hi rendition="#aq">S</hi> bezeichnet.</item><lb/>
            <item>2. Deut&#x017F;chland erha&#x0364;lt jetzt alle &#x017F;pani&#x017F;che und por-<lb/>
tugie&#x017F;i&#x017F;che Wolle allein u&#x0364;ber Am&#x017F;terdam. Die<lb/>
La&#x0364;mmerwolle wird nach Zentnern, alle u&#x0364;brige<lb/>
aber nach Pfunden verkauft. Ein <hi rendition="#fr">Zentner</hi> i&#x017F;t<lb/>
in Spanien, ausgenommen zu Sevilla und<lb/>
Cadiz, 100 Pfund. Die&#x017F;e &#x017F;ind in Am&#x017F;ter-<lb/>
dam, Paris und Strasburg 93 Pfund 28 Loth.<lb/>
Siebenzehn <hi rendition="#fr">Aroben</hi> ungewa&#x017F;chener Wolle ge-<lb/>
ben gemeiniglich acht Aroben gewa&#x017F;chene,<lb/>
und &#x017F;o viel i&#x017F;t auch mei&#x017F;tens das Gewicht ei-<lb/>
nes Ballens. Die drey Arten der Wolle ver-<lb/>
kaufen die Spanier nicht einzeln, wie die Fran-<lb/>
zo&#x017F;en, &#x017F;ondern bey 15 Ballen &#x017F;ollen billig 12<lb/>
Ballen der be&#x017F;ten, 2 Ballen der mittlern, und<lb/>
1 Ballen der &#x017F;chlechte&#x017F;ten &#x017F;eyn. Die Thara<lb/>
i&#x017F;t dabey in Am&#x017F;terdam ver&#x017F;chieden, und der<lb/>
Ka&#x0364;ufer muß darauf be&#x017F;onders handeln, doch<lb/>
kan man &#x017F;ie zu 14 bis 15 Proc. rechnen. Beym<lb/>
Verkaufe wird 21 Monate Rabat, und der<lb/>
Rabat ja&#x0364;hrlich fu&#x0364;r 8 Proc. al&#x017F;o fu&#x0364;r 21 Mona-<lb/>
te fu&#x0364;r 14 Proc. gerechnet.</item><lb/>
            <item>3. Prei&#x017F;e, wofu&#x0364;r die Spani&#x017F;che Wolle in Am-<lb/>
&#x017F;terdam im Jahre 1775 verkauft worden. Ein<lb/>
Holla&#x0364;ndi&#x017F;cher Banco-Thaler hat 50 Stu&#x0364;ver.<lb/>
Hundert &#x017F;olcher Thaler machen, nach dem<lb/>
Conventionsfuß oder 20 Gu&#x0364;ldenfuß (worin 1<lb/>
Louisd&#x2019;or = 5 Rthl.), 143 Thaler. Nach dem<lb/>
Hanno&#x0364;veri&#x017F;chen Licentgelde i&#x017F;t ein Holla&#x0364;ndi&#x017F;cher<lb/>
Bancothaler ungefa&#x0364;hr 1 Thal. 3 Mgr. 4 Pf.</item>
          </list><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Namen</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[2/0062] Erſter Abſchnitt. gere Seconde, und die noch geringere Tierce genannt. So ſind die Benennungen: Prime Segovie, Prime de l’Escurial, Prime Leoniſſe oder de Leon zu verſtehn. Auf den Ballen werden dieſe drey Arten mit den Buchſtaben: R, F und S bezeichnet. 2. Deutſchland erhaͤlt jetzt alle ſpaniſche und por- tugieſiſche Wolle allein uͤber Amſterdam. Die Laͤmmerwolle wird nach Zentnern, alle uͤbrige aber nach Pfunden verkauft. Ein Zentner iſt in Spanien, ausgenommen zu Sevilla und Cadiz, 100 Pfund. Dieſe ſind in Amſter- dam, Paris und Strasburg 93 Pfund 28 Loth. Siebenzehn Aroben ungewaſchener Wolle ge- ben gemeiniglich acht Aroben gewaſchene, und ſo viel iſt auch meiſtens das Gewicht ei- nes Ballens. Die drey Arten der Wolle ver- kaufen die Spanier nicht einzeln, wie die Fran- zoſen, ſondern bey 15 Ballen ſollen billig 12 Ballen der beſten, 2 Ballen der mittlern, und 1 Ballen der ſchlechteſten ſeyn. Die Thara iſt dabey in Amſterdam verſchieden, und der Kaͤufer muß darauf beſonders handeln, doch kan man ſie zu 14 bis 15 Proc. rechnen. Beym Verkaufe wird 21 Monate Rabat, und der Rabat jaͤhrlich fuͤr 8 Proc. alſo fuͤr 21 Mona- te fuͤr 14 Proc. gerechnet. 3. Preiſe, wofuͤr die Spaniſche Wolle in Am- ſterdam im Jahre 1775 verkauft worden. Ein Hollaͤndiſcher Banco-Thaler hat 50 Stuͤver. Hundert ſolcher Thaler machen, nach dem Conventionsfuß oder 20 Guͤldenfuß (worin 1 Louisd’or = 5 Rthl.), 143 Thaler. Nach dem Hannoͤveriſchen Licentgelde iſt ein Hollaͤndiſcher Bancothaler ungefaͤhr 1 Thal. 3 Mgr. 4 Pf. Namen

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/62
Zitationshilfe:	Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/62>, abgerufen am 02.05.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.