der natürlichen Geschicklichkeit und Kentnis- sen dessen, der in seiner Kunst groß seyn will, gesehn. Deswegen stehen hier zuweilen die geehrterern Künste vor den weniger geehrten; aber ich bilde mir auch nicht ein, eine Rang- ordnung entworfen zu haben. Eine überflüs- sige Erinnerung für die, welche mich verstehn wollen, aber keine befriedigende für die, wel- che die Künste nicht mit mir von einerley Seite ansehn wollen. Linne sagte: ich thei- le die Thiere nach der Beschaffenheit ihres Körpers ein, und also gebe ich dem Menschen einen Platz unter den Mammalien. Wider- legen ihn nun die, welche ihm spöttisch den Vorzug der menschlichen Seelenkräfte vor dem so genanten Jnstinct der übrigen Thiere vor- rücken, den er besser, als viele seiner Gegner kennet?
§. 14. Natürliche Ordnungen der Handwerke und Künste.
I.
1. Handwerk der Schlächter, Fleischer, Metz- ger, Knochenhauer.
2. Kochkunst.
II.
3. Bereitung der Käse, Butter.
4. Oehlschlägerey. Baumöhl, Rüböhl, u. s. w.
5. Thran-
c 4
Einleitung. §. 13.
der natuͤrlichen Geſchicklichkeit und Kentniſ- ſen deſſen, der in ſeiner Kunſt groß ſeyn will, geſehn. Deswegen ſtehen hier zuweilen die geehrterern Kuͤnſte vor den weniger geehrten; aber ich bilde mir auch nicht ein, eine Rang- ordnung entworfen zu haben. Eine uͤberfluͤſ- ſige Erinnerung fuͤr die, welche mich verſtehn wollen, aber keine befriedigende fuͤr die, wel- che die Kuͤnſte nicht mit mir von einerley Seite anſehn wollen. Linne ſagte: ich thei- le die Thiere nach der Beſchaffenheit ihres Koͤrpers ein, und alſo gebe ich dem Menſchen einen Platz unter den Mammalien. Wider- legen ihn nun die, welche ihm ſpoͤttiſch den Vorzug der menſchlichen Seelenkraͤfte vor dem ſo genanten Jnſtinct der uͤbrigen Thiere vor- ruͤcken, den er beſſer, als viele ſeiner Gegner kennet?
§. 14. Natuͤrliche Ordnungen der Handwerke und Kuͤnſte.
I.
1. Handwerk der Schlaͤchter, Fleiſcher, Metz- ger, Knochenhauer.
2. Kochkunſt.
II.
3. Bereitung der Kaͤſe, Butter.
4. Oehlſchlaͤgerey. Baumoͤhl, Ruͤboͤhl, u. ſ. w.
5. Thran-
c 4
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[XIX/0043]
Einleitung. §. 13.
der natuͤrlichen Geſchicklichkeit und Kentniſ-
ſen deſſen, der in ſeiner Kunſt groß ſeyn will,
geſehn. Deswegen ſtehen hier zuweilen die
geehrterern Kuͤnſte vor den weniger geehrten;
aber ich bilde mir auch nicht ein, eine Rang-
ordnung entworfen zu haben. Eine uͤberfluͤſ-
ſige Erinnerung fuͤr die, welche mich verſtehn
wollen, aber keine befriedigende fuͤr die, wel-
che die Kuͤnſte nicht mit mir von einerley
Seite anſehn wollen. Linne ſagte: ich thei-
le die Thiere nach der Beſchaffenheit ihres
Koͤrpers ein, und alſo gebe ich dem Menſchen
einen Platz unter den Mammalien. Wider-
legen ihn nun die, welche ihm ſpoͤttiſch den
Vorzug der menſchlichen Seelenkraͤfte vor dem
ſo genanten Jnſtinct der uͤbrigen Thiere vor-
ruͤcken, den er beſſer, als viele ſeiner Gegner
kennet?
§. 14.
Natuͤrliche Ordnungen
der
Handwerke und Kuͤnſte.
I.
1. Handwerk der Schlaͤchter, Fleiſcher, Metz-
ger, Knochenhauer.
2. Kochkunſt.
II.
3. Bereitung der Kaͤſe, Butter.
4. Oehlſchlaͤgerey. Baumoͤhl, Ruͤboͤhl, u. ſ. w.
5. Thran-
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. XIX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/43>, abgerufen am 16.07.2024.
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