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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Dreyssigster Abschnitt.


Dreyssigster Abschnitt.
Messingbrennerey
.
§. 1.

Messing ist eine künstliche Vermischung
von Kupfer und Zink, die eine fast
goldgelbe Farbe hat. Es empfiehlt sich durch
seine Farbe, durch seine Dauerhaftigkeit,
durch seine Leichtflüssigkeit, durch die Eigen-
schaft, daß es sich hämmern, schaben, feilen,
drehen und poliren läßt, durch die leichte Ver-
goldung und Versilberung, durch seinen wohl-
feilen Preis, und durch den Vorzug, den es
in Absicht der Gesundheit, vor dem Kupfer
hat.

1. Messing, das ist, eine Vermischung des Kup-
fers von gelber Farbe, ist schon in sehr alten
Zeiten bekant gewesen. Aristoteles erzählt,
daß lange vor seiner Zeit jemand eine Erde
entdeckt habe, die dem Kupfer eine Goldfar-
be gebe. Der gegrabene Galmey ward, wie
mehrere sehr unähnliche Mineralien, Cadmea,
Cadmia,
genant, und zur Bereitung des Mes-
sings angewendet, wovon man sich, bey ei-
niger mineralogischer Kentniß, leicht über-
zeugen wird, wenn man Theophrast, Galen
und Plinius lieset. Hieher gehört wohl un-
streitig das aes corinthiacum, imgleichen das
Auri-
Dreyſſigſter Abſchnitt.


Dreyſſigſter Abſchnitt.
Meſſingbrennerey
.
§. 1.

Meſſing iſt eine kuͤnſtliche Vermiſchung
von Kupfer und Zink, die eine faſt
goldgelbe Farbe hat. Es empfiehlt ſich durch
ſeine Farbe, durch ſeine Dauerhaftigkeit,
durch ſeine Leichtfluͤſſigkeit, durch die Eigen-
ſchaft, daß es ſich haͤmmern, ſchaben, feilen,
drehen und poliren laͤßt, durch die leichte Ver-
goldung und Verſilberung, durch ſeinen wohl-
feilen Preis, und durch den Vorzug, den es
in Abſicht der Geſundheit, vor dem Kupfer
hat.

1. Meſſing, das iſt, eine Vermiſchung des Kup-
fers von gelber Farbe, iſt ſchon in ſehr alten
Zeiten bekant geweſen. Ariſtoteles erzaͤhlt,
daß lange vor ſeiner Zeit jemand eine Erde
entdeckt habe, die dem Kupfer eine Goldfar-
be gebe. Der gegrabene Galmey ward, wie
mehrere ſehr unaͤhnliche Mineralien, Cadmea,
Cadmia,
genant, und zur Bereitung des Meſ-
ſings angewendet, wovon man ſich, bey ei-
niger mineralogiſcher Kentniß, leicht uͤber-
zeugen wird, wenn man Theophraſt, Galen
und Plinius lieſet. Hieher gehoͤrt wohl un-
ſtreitig das aes corinthiacum, imgleichen das
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[354/0414] Dreyſſigſter Abſchnitt. Dreyſſigſter Abſchnitt. Meſſingbrennerey. §. 1. Meſſing iſt eine kuͤnſtliche Vermiſchung von Kupfer und Zink, die eine faſt goldgelbe Farbe hat. Es empfiehlt ſich durch ſeine Farbe, durch ſeine Dauerhaftigkeit, durch ſeine Leichtfluͤſſigkeit, durch die Eigen- ſchaft, daß es ſich haͤmmern, ſchaben, feilen, drehen und poliren laͤßt, durch die leichte Ver- goldung und Verſilberung, durch ſeinen wohl- feilen Preis, und durch den Vorzug, den es in Abſicht der Geſundheit, vor dem Kupfer hat. 1. Meſſing, das iſt, eine Vermiſchung des Kup- fers von gelber Farbe, iſt ſchon in ſehr alten Zeiten bekant geweſen. Ariſtoteles erzaͤhlt, daß lange vor ſeiner Zeit jemand eine Erde entdeckt habe, die dem Kupfer eine Goldfar- be gebe. Der gegrabene Galmey ward, wie mehrere ſehr unaͤhnliche Mineralien, Cadmea, Cadmia, genant, und zur Bereitung des Meſ- ſings angewendet, wovon man ſich, bey ei- niger mineralogiſcher Kentniß, leicht uͤber- zeugen wird, wenn man Theophraſt, Galen und Plinius lieſet. Hieher gehoͤrt wohl un- ſtreitig das aes corinthiacum, imgleichen das Auri-

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/414>, abgerufen am 22.11.2024.