flanderischen Leim, der das Schäumen und auch die Absonderung des Kochsalzes, doch nicht ganz ohne Verlust der Salpeter-Säure, befördern soll.
§. 8.
Die Wachsgefäße sind von Holz, und haben einige Hähne. Man zwängt oder span- net einige Stäbe ein, über welchen die Lauge ein Paar Zoll hoch stehen muß. Man bedeckt sie mit Deckeln und Tüchern, und läßt das Salz allmälig anschießen. Nach der Crystal- lisation läßt man die Hecklauge, Mutter- lauge, und den Schlamm, ablaufen, das Salz trocknen, in kaltem Wasser abwaschen, und wiederum abtrocknen. Die Mutterlauge dient zur Befeuchtung neuer Erdhaufen. Sie könte auch, wenn man eine alkalische Lauge zusetzte, Magnesia und noch etwas Salpeter geben, aber selten hält man dieß der Mühe werth.
§. 9.
Dieser rohe Salpeter, oder Salpeter vom ersten Sude, vom ersten Wasser, ist noch mit Kochsalz, mit unnützer Erde, und mit einem fetten schleimichten Wesen vermengt. Um ihn zu läutern, oder zu reinigen, löset man ihn in Wasser, oder klarer Aschenlauge
auf,
Sieben und zwanzigſter Abſchnitt.
flanderiſchen Leim, der das Schaͤumen und auch die Abſonderung des Kochſalzes, doch nicht ganz ohne Verluſt der Salpeter-Saͤure, befoͤrdern ſoll.
§. 8.
Die Wachsgefaͤße ſind von Holz, und haben einige Haͤhne. Man zwaͤngt oder ſpan- net einige Staͤbe ein, uͤber welchen die Lauge ein Paar Zoll hoch ſtehen muß. Man bedeckt ſie mit Deckeln und Tuͤchern, und laͤßt das Salz allmaͤlig anſchießen. Nach der Cryſtal- liſation laͤßt man die Hecklauge, Mutter- lauge, und den Schlamm, ablaufen, das Salz trocknen, in kaltem Waſſer abwaſchen, und wiederum abtrocknen. Die Mutterlauge dient zur Befeuchtung neuer Erdhaufen. Sie koͤnte auch, wenn man eine alkaliſche Lauge zuſetzte, Magneſia und noch etwas Salpeter geben, aber ſelten haͤlt man dieß der Muͤhe werth.
§. 9.
Dieſer rohe Salpeter, oder Salpeter vom erſten Sude, vom erſten Waſſer, iſt noch mit Kochſalz, mit unnuͤtzer Erde, und mit einem fetten ſchleimichten Weſen vermengt. Um ihn zu laͤutern, oder zu reinigen, loͤſet man ihn in Waſſer, oder klarer Aſchenlauge
auf,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="1"><divn="2"><list><item><pbfacs="#f0380"n="320"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Sieben und zwanzigſter Abſchnitt.</hi></fw><lb/>
flanderiſchen Leim, der das Schaͤumen und<lb/>
auch die Abſonderung des Kochſalzes, doch<lb/>
nicht ganz ohne Verluſt der Salpeter-Saͤure,<lb/>
befoͤrdern ſoll.</item></list></div><lb/><divn="2"><head>§. 8.</head><lb/><p>Die Wachsgefaͤße ſind von Holz, und<lb/>
haben einige Haͤhne. Man zwaͤngt oder ſpan-<lb/>
net einige Staͤbe ein, uͤber welchen die Lauge<lb/>
ein Paar Zoll hoch ſtehen muß. Man bedeckt<lb/>ſie mit Deckeln und Tuͤchern, und laͤßt das<lb/>
Salz allmaͤlig anſchießen. Nach der Cryſtal-<lb/>
liſation laͤßt man die <hirendition="#fr">Hecklauge, Mutter-<lb/>
lauge,</hi> und den Schlamm, ablaufen, das<lb/>
Salz trocknen, in kaltem Waſſer abwaſchen,<lb/>
und wiederum abtrocknen. Die Mutterlauge<lb/>
dient zur Befeuchtung neuer Erdhaufen. Sie<lb/>
koͤnte auch, wenn man eine alkaliſche Lauge<lb/>
zuſetzte, <hirendition="#fr">Magneſia</hi> und noch etwas Salpeter<lb/>
geben, aber ſelten haͤlt man dieß der Muͤhe<lb/>
werth.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 9.</head><lb/><p>Dieſer <hirendition="#fr">rohe Salpeter,</hi> oder <hirendition="#fr">Salpeter<lb/>
vom erſten Sude, vom erſten Waſſer,</hi><lb/>
iſt noch mit Kochſalz, mit unnuͤtzer Erde, und<lb/>
mit einem fetten ſchleimichten Weſen vermengt.<lb/>
Um ihn zu <hirendition="#fr">laͤutern,</hi> oder zu reinigen, loͤſet<lb/>
man ihn in Waſſer, oder klarer Aſchenlauge<lb/><fwplace="bottom"type="catch">auf,</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[320/0380]
Sieben und zwanzigſter Abſchnitt.
flanderiſchen Leim, der das Schaͤumen und
auch die Abſonderung des Kochſalzes, doch
nicht ganz ohne Verluſt der Salpeter-Saͤure,
befoͤrdern ſoll.
§. 8.
Die Wachsgefaͤße ſind von Holz, und
haben einige Haͤhne. Man zwaͤngt oder ſpan-
net einige Staͤbe ein, uͤber welchen die Lauge
ein Paar Zoll hoch ſtehen muß. Man bedeckt
ſie mit Deckeln und Tuͤchern, und laͤßt das
Salz allmaͤlig anſchießen. Nach der Cryſtal-
liſation laͤßt man die Hecklauge, Mutter-
lauge, und den Schlamm, ablaufen, das
Salz trocknen, in kaltem Waſſer abwaſchen,
und wiederum abtrocknen. Die Mutterlauge
dient zur Befeuchtung neuer Erdhaufen. Sie
koͤnte auch, wenn man eine alkaliſche Lauge
zuſetzte, Magneſia und noch etwas Salpeter
geben, aber ſelten haͤlt man dieß der Muͤhe
werth.
§. 9.
Dieſer rohe Salpeter, oder Salpeter
vom erſten Sude, vom erſten Waſſer,
iſt noch mit Kochſalz, mit unnuͤtzer Erde, und
mit einem fetten ſchleimichten Weſen vermengt.
Um ihn zu laͤutern, oder zu reinigen, loͤſet
man ihn in Waſſer, oder klarer Aſchenlauge
auf,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/380>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.