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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Fünf und zwanzigster Abschnitt.
rern Orten. Von letzt genantem Orte geht
auch etwas über Hamburg nach Holland. Jn
Rußland ist der Handel mit Potasche, seit
Peter I Ukase vom 8 April 1719, ein Regal.
3. Jch übergehe hier die Gewinnung oder Zurich-
tung des mineralischen Alkali aus verschiede-
nen Pflanzen, die am oder im Meere wach-
sen. Die jetzigen Araber und Aegyptier be-
reiten es, wie ihre ältesten Vorfahren, aus
Reaumuria vermiculata und Mesembryanthe-
mum nodiflorum,
die Spanier, Jtaliener und
andere aus Salicornia herbacea, Salicornia
fruticosa,
und erstere auch aus Chenopodium
maritimum?
Die Salicornia wird zu dieser
Absicht, z. B. um Marsala, gebauet. Die
Franzosen und Engläuder erhalten eben dieses
Salz aus Fucus vesiculosus, imgleichen aus
Salsola soda und andern Arten dieses Ge-
schlechts. Die Mauren in Spanien nanten
die Pflanze, die sie dazu nutzten, Kali, wor-
aus, mit dem Arabischen Artikel, der nun
gebräuchliche allgemeine Namen Alkali ent-
standen ist. Kelb der Engländer ist sehr un-
rein; die Bereitung geschieht vornehmlich auf
Scilly, woher im Jahre 1751 für 5000 Gul-
den nach Bristol kamen. Sode, Soude der
Franzosen, Soda oder Saponara der Jtaliener,
ist das ungereinigte Salz, welches, nach der
Reinigung, Sodasalz, oder im Jtalienischen
Rocchetta genant wird. Soude d'Alicant, Sou-
de de Barille, Caillotis
der Franzosen, Sou-
de de Carthagene, Soude de Bourde
oder de
Bourdine,
sind Namen, die eben dieses Salz,
nach dem Orte der Bereitung, nach der Rein-
heit, und nach den verschiedenen Preisen, be-
zeichnen.


Sechs
Fuͤnf und zwanzigſter Abſchnitt.
rern Orten. Von letzt genantem Orte geht
auch etwas uͤber Hamburg nach Holland. Jn
Rußland iſt der Handel mit Potaſche, ſeit
Peter I Ukaſe vom 8 April 1719, ein Regal.
3. Jch uͤbergehe hier die Gewinnung oder Zurich-
tung des mineraliſchen Alkali aus verſchiede-
nen Pflanzen, die am oder im Meere wach-
ſen. Die jetzigen Araber und Aegyptier be-
reiten es, wie ihre aͤlteſten Vorfahren, aus
Reaumuria vermiculata und Meſembryanthe-
mum nodiflorum,
die Spanier, Jtaliener und
andere aus Salicornia herbacea, Salicornia
fruticoſa,
und erſtere auch aus Chenopodium
maritimum?
Die Salicornia wird zu dieſer
Abſicht, z. B. um Marſala, gebauet. Die
Franzoſen und Englaͤuder erhalten eben dieſes
Salz aus Fucus veſiculoſus, imgleichen aus
Salſola ſoda und andern Arten dieſes Ge-
ſchlechts. Die Mauren in Spanien nanten
die Pflanze, die ſie dazu nutzten, Kali, wor-
aus, mit dem Arabiſchen Artikel, der nun
gebraͤuchliche allgemeine Namen Alkali ent-
ſtanden iſt. Kelb der Englaͤnder iſt ſehr un-
rein; die Bereitung geſchieht vornehmlich auf
Scilly, woher im Jahre 1751 fuͤr 5000 Gul-
den nach Briſtol kamen. Sode, Soude der
Franzoſen, Soda oder Saponara der Jtaliener,
iſt das ungereinigte Salz, welches, nach der
Reinigung, Sodaſalz, oder im Jtalieniſchen
Rocchetta genant wird. Soude d’Alicant, Sou-
de de Barille, Caillotis
der Franzoſen, Sou-
de de Carthagene, Soude de Bourde
oder de
Bourdine,
ſind Namen, die eben dieſes Salz,
nach dem Orte der Bereitung, nach der Rein-
heit, und nach den verſchiedenen Preiſen, be-
zeichnen.


Sechs
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[288/0348] Fuͤnf und zwanzigſter Abſchnitt. rern Orten. Von letzt genantem Orte geht auch etwas uͤber Hamburg nach Holland. Jn Rußland iſt der Handel mit Potaſche, ſeit Peter I Ukaſe vom 8 April 1719, ein Regal. 3. Jch uͤbergehe hier die Gewinnung oder Zurich- tung des mineraliſchen Alkali aus verſchiede- nen Pflanzen, die am oder im Meere wach- ſen. Die jetzigen Araber und Aegyptier be- reiten es, wie ihre aͤlteſten Vorfahren, aus Reaumuria vermiculata und Meſembryanthe- mum nodiflorum, die Spanier, Jtaliener und andere aus Salicornia herbacea, Salicornia fruticoſa, und erſtere auch aus Chenopodium maritimum? Die Salicornia wird zu dieſer Abſicht, z. B. um Marſala, gebauet. Die Franzoſen und Englaͤuder erhalten eben dieſes Salz aus Fucus veſiculoſus, imgleichen aus Salſola ſoda und andern Arten dieſes Ge- ſchlechts. Die Mauren in Spanien nanten die Pflanze, die ſie dazu nutzten, Kali, wor- aus, mit dem Arabiſchen Artikel, der nun gebraͤuchliche allgemeine Namen Alkali ent- ſtanden iſt. Kelb der Englaͤnder iſt ſehr un- rein; die Bereitung geſchieht vornehmlich auf Scilly, woher im Jahre 1751 fuͤr 5000 Gul- den nach Briſtol kamen. Sode, Soude der Franzoſen, Soda oder Saponara der Jtaliener, iſt das ungereinigte Salz, welches, nach der Reinigung, Sodaſalz, oder im Jtalieniſchen Rocchetta genant wird. Soude d’Alicant, Sou- de de Barille, Caillotis der Franzoſen, Sou- de de Carthagene, Soude de Bourde oder de Bourdine, ſind Namen, die eben dieſes Salz, nach dem Orte der Bereitung, nach der Rein- heit, und nach den verſchiedenen Preiſen, be- zeichnen. Sechs

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/348>, abgerufen am 22.11.2024.