mit ihrem Messer gerissenen Bäumen, gegen den Herbst eingesamlet wird. Auch dient da- zu vorzüglich das Kienholz, oder das Holz derjenigen Bäume, die durch eine Krankheit eine Uebermaaße von Harz an verschiedenen Stellen absetzen; imgleichen die harzreichen Stöcke, Kienstöcke, Kienstuken, Kien- stubben, und die Wurzeln abgehauener Bäume.
§. 3.
Das Harz wird in kupferne Kessel gethan, welche in viereckige Oefen eingesetzt, mit De- ckeln versehn sind, und in ihrem Boden ein Loch haben, unter welchem im Ofen eine Rin- ne angebracht ist, durch die das bey gelindem Feuer auströpfelnde Teer, in vorgesetzte Ge- fäße geleitet, und hernach meistens zu weissem oder röthlichem Pich eingekocht wird.
1. An einigen Orten läßt man das Harz mit et- was Wasser im Kessel zergehn, gießt es in einen Filtrirsack, und presset es aus. Auf solche Weise wird das Burgundische Pich ge- macht.
2. Beym Einkochen gießen einige etwas Essig hinzu, wodurch das Pich härter und trockner wird.
§. 4.
Der Teerofen ist wie ein abgekürzter Ke- gel aus gebranten Steinen aufgeführt, hat
einen
Drey und zwanzigſter Abſchnitt.
mit ihrem Meſſer geriſſenen Baͤumen, gegen den Herbſt eingeſamlet wird. Auch dient da- zu vorzuͤglich das Kienholz, oder das Holz derjenigen Baͤume, die durch eine Krankheit eine Uebermaaße von Harz an verſchiedenen Stellen abſetzen; imgleichen die harzreichen Stoͤcke, Kienſtoͤcke, Kienſtuken, Kien- ſtubben, und die Wurzeln abgehauener Baͤume.
§. 3.
Das Harz wird in kupferne Keſſel gethan, welche in viereckige Oefen eingeſetzt, mit De- ckeln verſehn ſind, und in ihrem Boden ein Loch haben, unter welchem im Ofen eine Rin- ne angebracht iſt, durch die das bey gelindem Feuer austroͤpfelnde Teer, in vorgeſetzte Ge- faͤße geleitet, und hernach meiſtens zu weiſſem oder roͤthlichem Pich eingekocht wird.
1. An einigen Orten laͤßt man das Harz mit et- was Waſſer im Keſſel zergehn, gießt es in einen Filtrirſack, und preſſet es aus. Auf ſolche Weiſe wird das Burgundiſche Pich ge- macht.
2. Beym Einkochen gießen einige etwas Eſſig hinzu, wodurch das Pich haͤrter und trockner wird.
§. 4.
Der Teerofen iſt wie ein abgekuͤrzter Ke- gel aus gebranten Steinen aufgefuͤhrt, hat
einen
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Drey und zwanzigſter Abſchnitt.
mit ihrem Meſſer geriſſenen Baͤumen, gegen
den Herbſt eingeſamlet wird. Auch dient da-
zu vorzuͤglich das Kienholz, oder das Holz
derjenigen Baͤume, die durch eine Krankheit
eine Uebermaaße von Harz an verſchiedenen
Stellen abſetzen; imgleichen die harzreichen
Stoͤcke, Kienſtoͤcke, Kienſtuken, Kien-
ſtubben, und die Wurzeln abgehauener
Baͤume.
§. 3.
Das Harz wird in kupferne Keſſel gethan,
welche in viereckige Oefen eingeſetzt, mit De-
ckeln verſehn ſind, und in ihrem Boden ein
Loch haben, unter welchem im Ofen eine Rin-
ne angebracht iſt, durch die das bey gelindem
Feuer austroͤpfelnde Teer, in vorgeſetzte Ge-
faͤße geleitet, und hernach meiſtens zu weiſſem
oder roͤthlichem Pich eingekocht wird.
1. An einigen Orten laͤßt man das Harz mit et-
was Waſſer im Keſſel zergehn, gießt es in
einen Filtrirſack, und preſſet es aus. Auf
ſolche Weiſe wird das Burgundiſche Pich ge-
macht.
2. Beym Einkochen gießen einige etwas Eſſig
hinzu, wodurch das Pich haͤrter und trockner
wird.
§. 4.
Der Teerofen iſt wie ein abgekuͤrzter Ke-
gel aus gebranten Steinen aufgefuͤhrt, hat
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/326>, abgerufen am 16.02.2025.
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