Leere herumgeführt; oder der Thon, woraus das Stück gebildet werden soll, ist unbeweg- lich, dagegen wird die Leere um dasselbe her- umgedrehet.
3. Die Formen der Töpfer sind gemeiniglich von Gyps.
§. 7.
Die gebildete Waare wird erst wasserhart oder windtrocken gemacht. Nachher wird die gemeinere mit einigen Farben überschmiert, und gleich mit Glasur überzogen. Die feine- re aber wird auf der Scheibe noch mehr aus- gebildet und geglättet; alsdann erst gebrant, darauf glasirt, abgetrocknet, bemahlt und abermal gebrant. Jenes heißt die Mahle- rey unter der Glasur; dieses die Mahle- rey auf der Glasur oder auf Schmelze.
§. 8.
Glasur nennet man diejenige leicht flüs- sige mineralische Mischung, womit man Töp- ferwaare überstreicht, um sie auf derselben ver- glasen zu lassen. Man giebt ihr, durch me- tallische Kalke und Gläser, und durch Braun- stein und andere Mineralien, mancherley Farbe.
1. Wird die Glasur vor dem Brennen aufgetra- gen, so pflegt man nur die Seite, welche gla-
sirt
Achtzehnter Abſchnitt.
Leere herumgefuͤhrt; oder der Thon, woraus das Stuͤck gebildet werden ſoll, iſt unbeweg- lich, dagegen wird die Leere um daſſelbe her- umgedrehet.
3. Die Formen der Toͤpfer ſind gemeiniglich von Gyps.
§. 7.
Die gebildete Waare wird erſt waſſerhart oder windtrocken gemacht. Nachher wird die gemeinere mit einigen Farben uͤberſchmiert, und gleich mit Glaſur uͤberzogen. Die feine- re aber wird auf der Scheibe noch mehr aus- gebildet und geglaͤttet; alsdann erſt gebrant, darauf glaſirt, abgetrocknet, bemahlt und abermal gebrant. Jenes heißt die Mahle- rey unter der Glaſur; dieſes die Mahle- rey auf der Glaſur oder auf Schmelze.
§. 8.
Glaſur nennet man diejenige leicht fluͤſ- ſige mineraliſche Miſchung, womit man Toͤp- ferwaare uͤberſtreicht, um ſie auf derſelben ver- glaſen zu laſſen. Man giebt ihr, durch me- talliſche Kalke und Glaͤſer, und durch Braun- ſtein und andere Mineralien, mancherley Farbe.
1. Wird die Glaſur vor dem Brennen aufgetra- gen, ſo pflegt man nur die Seite, welche gla-
ſirt
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Achtzehnter Abſchnitt.
Leere herumgefuͤhrt; oder der Thon, woraus
das Stuͤck gebildet werden ſoll, iſt unbeweg-
lich, dagegen wird die Leere um daſſelbe her-
umgedrehet.
3. Die Formen der Toͤpfer ſind gemeiniglich von
Gyps.
§. 7.
Die gebildete Waare wird erſt waſſerhart
oder windtrocken gemacht. Nachher wird die
gemeinere mit einigen Farben uͤberſchmiert,
und gleich mit Glaſur uͤberzogen. Die feine-
re aber wird auf der Scheibe noch mehr aus-
gebildet und geglaͤttet; alsdann erſt gebrant,
darauf glaſirt, abgetrocknet, bemahlt und
abermal gebrant. Jenes heißt die Mahle-
rey unter der Glaſur; dieſes die Mahle-
rey auf der Glaſur oder auf Schmelze.
§. 8.
Glaſur nennet man diejenige leicht fluͤſ-
ſige mineraliſche Miſchung, womit man Toͤp-
ferwaare uͤberſtreicht, um ſie auf derſelben ver-
glaſen zu laſſen. Man giebt ihr, durch me-
talliſche Kalke und Glaͤſer, und durch Braun-
ſtein und andere Mineralien, mancherley
Farbe.
1. Wird die Glaſur vor dem Brennen aufgetra-
gen, ſo pflegt man nur die Seite, welche gla-
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/266>, abgerufen am 26.11.2024.
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