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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Vierzehnter Abschnitt.
eisen, Kneiseeisen, auf dem Schabebaum,
geknäuset, gekneiset; im Brunäscher be-
arbeitet, in Ramen geschnüret, durch Scha-
ben, und durch die auf die Fleischseite getra-
gene Kreite vom Kalkwasser gereinigt, mit
Bimstein klar gerieben, und in der Sonne,
oder allenfals im geheitzten Zimmer, getrock-
net, und noch dünner geschabt.

§. 26.

Einige Arten werden geleimtränkt, ei-
nige gegülbt, das ist, mit einer Saftfarbe
gelblicht gemacht. Was zum Schreiben und
Bemahlen dienen soll, wird vornehmlich auf
der Fleischseite bearbeitet, und etwas rauh ge-
lassen. Das feinste Pergament geben die Fel-
le der ungebohrnen Schaaf- und Ziegenläm-
mer.

§. 27.

Die Oehlhäute, Rechenhäute zu
Schreibtafeln, auf denen man Bleystift mit
Speichel auslöschen kan, und die gemeinig-
lich Eselhäute genant werden, sind Perga-
ment aus Schaaffellen, welches mit Bleyweiß
und Leimwasser, und hernach mit Oehl bestri-
chen ist. Zu denen Schreibtafeln, denen die
Schrift entweder mit Fett, oder Bimstein,
oder besser mit Schmalte abgerieben wird,

dient

Vierzehnter Abſchnitt.
eiſen, Kneiſeeiſen, auf dem Schabebaum,
geknaͤuſet, gekneiſet; im Brunaͤſcher be-
arbeitet, in Ramen geſchnuͤret, durch Scha-
ben, und durch die auf die Fleiſchſeite getra-
gene Kreite vom Kalkwaſſer gereinigt, mit
Bimſtein klar gerieben, und in der Sonne,
oder allenfals im geheitzten Zimmer, getrock-
net, und noch duͤnner geſchabt.

§. 26.

Einige Arten werden geleimtraͤnkt, ei-
nige geguͤlbt, das iſt, mit einer Saftfarbe
gelblicht gemacht. Was zum Schreiben und
Bemahlen dienen ſoll, wird vornehmlich auf
der Fleiſchſeite bearbeitet, und etwas rauh ge-
laſſen. Das feinſte Pergament geben die Fel-
le der ungebohrnen Schaaf- und Ziegenlaͤm-
mer.

§. 27.

Die Oehlhaͤute, Rechenhaͤute zu
Schreibtafeln, auf denen man Bleyſtift mit
Speichel ausloͤſchen kan, und die gemeinig-
lich Eſelhaͤute genant werden, ſind Perga-
ment aus Schaaffellen, welches mit Bleyweiß
und Leimwaſſer, und hernach mit Oehl beſtri-
chen iſt. Zu denen Schreibtafeln, denen die
Schrift entweder mit Fett, oder Bimſtein,
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[182/0242] Vierzehnter Abſchnitt. eiſen, Kneiſeeiſen, auf dem Schabebaum, geknaͤuſet, gekneiſet; im Brunaͤſcher be- arbeitet, in Ramen geſchnuͤret, durch Scha- ben, und durch die auf die Fleiſchſeite getra- gene Kreite vom Kalkwaſſer gereinigt, mit Bimſtein klar gerieben, und in der Sonne, oder allenfals im geheitzten Zimmer, getrock- net, und noch duͤnner geſchabt. §. 26. Einige Arten werden geleimtraͤnkt, ei- nige geguͤlbt, das iſt, mit einer Saftfarbe gelblicht gemacht. Was zum Schreiben und Bemahlen dienen ſoll, wird vornehmlich auf der Fleiſchſeite bearbeitet, und etwas rauh ge- laſſen. Das feinſte Pergament geben die Fel- le der ungebohrnen Schaaf- und Ziegenlaͤm- mer. §. 27. Die Oehlhaͤute, Rechenhaͤute zu Schreibtafeln, auf denen man Bleyſtift mit Speichel ausloͤſchen kan, und die gemeinig- lich Eſelhaͤute genant werden, ſind Perga- ment aus Schaaffellen, welches mit Bleyweiß und Leimwaſſer, und hernach mit Oehl beſtri- chen iſt. Zu denen Schreibtafeln, denen die Schrift entweder mit Fett, oder Bimſtein, oder beſſer mit Schmalte abgerieben wird, dient

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/242>, abgerufen am 03.05.2024.