ge der Tochte, durch eine Stellschraube ent- fernen lassen. Dieß Werkzeug, dessen sich auch die Talglichtzieher bedienen, ist nicht an allen Orten von einerley Einrichtung.
2. Das Austrocknen der Tochte ist nicht allent- halben üblich, aber es giebt auch Lichter ge- nug, welche beym Brennen das Wachs um- her sprützen.
§. 8.
Die Tochte werden an einer aufgehänkten, nach allen Richtungen beweglichen Scheibe oder Reifen, befestigt, und mit dem weissen Wachse, welches in dem darunter stehenden eingemauerten, und mit einem breiten Rande umgebenen verzinten Kessel, durch unterge- setzte Kohlen flüssig erhalten wird, aus dem Gießtiegel, zu wiederholten malen begossen. Um die Lichter oben zu verdicken, werden sie entweder daselbst zu letzt noch mit Wachs be- tröpfelt, getrödelt, oder man kehrt sie um, und begießt sie noch einige mal.
1. Das letzte Verfahren ist vorzüglicher und in England gebräuchlich. Beym Umkehren nimt man das Wachs am untersten Ende weg, und entblösset dadurch das Ende des Tochts, wel- ches zum neuen Henkel oder Oehse dienen muß. Sonst bedeckt man auch wohl das En- de des Tochts, welches dereinst angezündet werden soll, mit einem blechernen Hute, um es nicht mit Wachse zu begiessen.
§. 9.
Zwoͤlfter Abſchnitt.
ge der Tochte, durch eine Stellſchraube ent- fernen laſſen. Dieß Werkzeug, deſſen ſich auch die Talglichtzieher bedienen, iſt nicht an allen Orten von einerley Einrichtung.
2. Das Austrocknen der Tochte iſt nicht allent- halben uͤblich, aber es giebt auch Lichter ge- nug, welche beym Brennen das Wachs um- her ſpruͤtzen.
§. 8.
Die Tochte werden an einer aufgehaͤnkten, nach allen Richtungen beweglichen Scheibe oder Reifen, befeſtigt, und mit dem weiſſen Wachſe, welches in dem darunter ſtehenden eingemauerten, und mit einem breiten Rande umgebenen verzinten Keſſel, durch unterge- ſetzte Kohlen fluͤſſig erhalten wird, aus dem Gießtiegel, zu wiederholten malen begoſſen. Um die Lichter oben zu verdicken, werden ſie entweder daſelbſt zu letzt noch mit Wachs be- troͤpfelt, getroͤdelt, oder man kehrt ſie um, und begießt ſie noch einige mal.
1. Das letzte Verfahren iſt vorzuͤglicher und in England gebraͤuchlich. Beym Umkehren nimt man das Wachs am unterſten Ende weg, und entbloͤſſet dadurch das Ende des Tochts, wel- ches zum neuen Henkel oder Oehſe dienen muß. Sonſt bedeckt man auch wohl das En- de des Tochts, welches dereinſt angezuͤndet werden ſoll, mit einem blechernen Hute, um es nicht mit Wachſe zu begieſſen.
§. 9.
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[142/0202]
Zwoͤlfter Abſchnitt.
ge der Tochte, durch eine Stellſchraube ent-
fernen laſſen. Dieß Werkzeug, deſſen ſich
auch die Talglichtzieher bedienen, iſt nicht an
allen Orten von einerley Einrichtung.
2. Das Austrocknen der Tochte iſt nicht allent-
halben uͤblich, aber es giebt auch Lichter ge-
nug, welche beym Brennen das Wachs um-
her ſpruͤtzen.
§. 8.
Die Tochte werden an einer aufgehaͤnkten,
nach allen Richtungen beweglichen Scheibe
oder Reifen, befeſtigt, und mit dem weiſſen
Wachſe, welches in dem darunter ſtehenden
eingemauerten, und mit einem breiten Rande
umgebenen verzinten Keſſel, durch unterge-
ſetzte Kohlen fluͤſſig erhalten wird, aus dem
Gießtiegel, zu wiederholten malen begoſſen.
Um die Lichter oben zu verdicken, werden ſie
entweder daſelbſt zu letzt noch mit Wachs be-
troͤpfelt, getroͤdelt, oder man kehrt ſie um,
und begießt ſie noch einige mal.
1. Das letzte Verfahren iſt vorzuͤglicher und in
England gebraͤuchlich. Beym Umkehren nimt
man das Wachs am unterſten Ende weg, und
entbloͤſſet dadurch das Ende des Tochts, wel-
ches zum neuen Henkel oder Oehſe dienen
muß. Sonſt bedeckt man auch wohl das En-
de des Tochts, welches dereinſt angezuͤndet
werden ſoll, mit einem blechernen Hute, um
es nicht mit Wachſe zu begieſſen.
§. 9.
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/202>, abgerufen am 16.02.2025.
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