Das beste Wachs zum Bleichen ist dasje- nige, welches ganz rein, nicht fettig, nicht schmierig, nicht angebrant ist, und eine schöne dottergelbe Farbe hat. Wachs aus Heidegegenden und aus Ländern, wo viel Buchweitzen gebauet wird, bleicht leicht, nicht aber dasjenige, welches in Weinländern gewonnen wird. Jnzwischen kennet man noch nicht die Verschiedenheiten, welche in dieser Absicht von den verschiedenen Pflanzen entstehn.
§. 2.
Damit Luft und Wasser desto mehr auf das Wachs würken, und desto schneller das färbende Wesen ausziehen mögen, muß man seine Oberfläche vermehren, und es zu dün- nen Scheiben machen, welches jetzt durch Hül- fe der Körnmaschine geschieht. Zu dem En- de wird es in einem kupfernen verzinten einge- mauerten Kessel mit Wasser langsam geschmol- zen, aus diesem in eine daneben niedriger ste-
hende
Zwoͤlfter Abſchnitt.
Zwoͤlfter Abſchnitt. Wachsbleicherey.
§. 1.
Das beſte Wachs zum Bleichen iſt dasje- nige, welches ganz rein, nicht fettig, nicht ſchmierig, nicht angebrant iſt, und eine ſchoͤne dottergelbe Farbe hat. Wachs aus Heidegegenden und aus Laͤndern, wo viel Buchweitzen gebauet wird, bleicht leicht, nicht aber dasjenige, welches in Weinlaͤndern gewonnen wird. Jnzwiſchen kennet man noch nicht die Verſchiedenheiten, welche in dieſer Abſicht von den verſchiedenen Pflanzen entſtehn.
§. 2.
Damit Luft und Waſſer deſto mehr auf das Wachs wuͤrken, und deſto ſchneller das faͤrbende Weſen ausziehen moͤgen, muß man ſeine Oberflaͤche vermehren, und es zu duͤn- nen Scheiben machen, welches jetzt durch Huͤl- fe der Koͤrnmaſchine geſchieht. Zu dem En- de wird es in einem kupfernen verzinten einge- mauerten Keſſel mit Waſſer langſam geſchmol- zen, aus dieſem in eine daneben niedriger ſte-
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Zwoͤlfter Abſchnitt.
Zwoͤlfter Abſchnitt.
Wachsbleicherey.
§. 1.
Das beſte Wachs zum Bleichen iſt dasje-
nige, welches ganz rein, nicht fettig,
nicht ſchmierig, nicht angebrant iſt, und eine
ſchoͤne dottergelbe Farbe hat. Wachs aus
Heidegegenden und aus Laͤndern, wo viel
Buchweitzen gebauet wird, bleicht leicht,
nicht aber dasjenige, welches in Weinlaͤndern
gewonnen wird. Jnzwiſchen kennet man
noch nicht die Verſchiedenheiten, welche in
dieſer Abſicht von den verſchiedenen Pflanzen
entſtehn.
§. 2.
Damit Luft und Waſſer deſto mehr auf
das Wachs wuͤrken, und deſto ſchneller das
faͤrbende Weſen ausziehen moͤgen, muß man
ſeine Oberflaͤche vermehren, und es zu duͤn-
nen Scheiben machen, welches jetzt durch Huͤl-
fe der Koͤrnmaſchine geſchieht. Zu dem En-
de wird es in einem kupfernen verzinten einge-
mauerten Keſſel mit Waſſer langſam geſchmol-
zen, aus dieſem in eine daneben niedriger ſte-
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/196>, abgerufen am 22.11.2024.
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