Bierbrauen gebraucht werden, sind auch hier nöthig. Das Getreide wird auf gleiche Wei- se gemalzet, geschroten, gemaischt, gekocht, und die durch das Stellfaß abgeklärte unge- hopfte Würze wird zum Abkühlen in Kühlfäs- ser gethan.
1. Braun gedörretes Malz giebt braunen Essig; wenig gedörretes Malz und Luftmalz geben weissen Essig. An manchen Orten hält man es für vortheilhaft, zu jedem Gebraue von jedem gleichviel zu nehmen.
§. 3.
Die abgekühlte Würze wird durch hinrei- chende Häfen zur geistigen Gährung gebracht, worauf die entstehenden Häfen sorgfältig ab- genommen werden.
§. 4.
Nach vollkommener Klärung, füllet man das Gut in Gefäße, welche entweder schon oft Essig enthalten haben, oder die man we- nigstens vorher mit scharfem heissen Essig aus- geschwenket hat. Man stellet sie in ein von der Sonne, oder durch einen Ofen geheiztes Zimmer, und erregt durch ein Essigferment die verlangte neue Gährung.
1. Auf eine alberne Weise glauben einfältige Es- sigbrauer besondere Geheimnisse zu haben, die
sie
G 3
Eſſigbrauerey. §. 2. 3. 4.
Bierbrauen gebraucht werden, ſind auch hier noͤthig. Das Getreide wird auf gleiche Wei- ſe gemalzet, geſchroten, gemaiſcht, gekocht, und die durch das Stellfaß abgeklaͤrte unge- hopfte Wuͤrze wird zum Abkuͤhlen in Kuͤhlfaͤſ- ſer gethan.
1. Braun gedoͤrretes Malz giebt braunen Eſſig; wenig gedoͤrretes Malz und Luftmalz geben weiſſen Eſſig. An manchen Orten haͤlt man es fuͤr vortheilhaft, zu jedem Gebraue von jedem gleichviel zu nehmen.
§. 3.
Die abgekuͤhlte Wuͤrze wird durch hinrei- chende Haͤfen zur geiſtigen Gaͤhrung gebracht, worauf die entſtehenden Haͤfen ſorgfaͤltig ab- genommen werden.
§. 4.
Nach vollkommener Klaͤrung, fuͤllet man das Gut in Gefaͤße, welche entweder ſchon oft Eſſig enthalten haben, oder die man we- nigſtens vorher mit ſcharfem heiſſen Eſſig aus- geſchwenket hat. Man ſtellet ſie in ein von der Sonne, oder durch einen Ofen geheiztes Zimmer, und erregt durch ein Eſſigferment die verlangte neue Gaͤhrung.
1. Auf eine alberne Weiſe glauben einfaͤltige Eſ- ſigbrauer beſondere Geheimniſſe zu haben, die
ſie
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Eſſigbrauerey. §. 2. 3. 4.
Bierbrauen gebraucht werden, ſind auch hier
noͤthig. Das Getreide wird auf gleiche Wei-
ſe gemalzet, geſchroten, gemaiſcht, gekocht,
und die durch das Stellfaß abgeklaͤrte unge-
hopfte Wuͤrze wird zum Abkuͤhlen in Kuͤhlfaͤſ-
ſer gethan.
1. Braun gedoͤrretes Malz giebt braunen Eſſig;
wenig gedoͤrretes Malz und Luftmalz geben
weiſſen Eſſig. An manchen Orten haͤlt man
es fuͤr vortheilhaft, zu jedem Gebraue von
jedem gleichviel zu nehmen.
§. 3.
Die abgekuͤhlte Wuͤrze wird durch hinrei-
chende Haͤfen zur geiſtigen Gaͤhrung gebracht,
worauf die entſtehenden Haͤfen ſorgfaͤltig ab-
genommen werden.
§. 4.
Nach vollkommener Klaͤrung, fuͤllet man
das Gut in Gefaͤße, welche entweder ſchon
oft Eſſig enthalten haben, oder die man we-
nigſtens vorher mit ſcharfem heiſſen Eſſig aus-
geſchwenket hat. Man ſtellet ſie in ein von
der Sonne, oder durch einen Ofen geheiztes
Zimmer, und erregt durch ein Eſſigferment
die verlangte neue Gaͤhrung.
1. Auf eine alberne Weiſe glauben einfaͤltige Eſ-
ſigbrauer beſondere Geheimniſſe zu haben, die
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/161>, abgerufen am 22.11.2024.
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