Kräuterbiere heissen solche, denen man auf irgend eine Art das gewürzhaste Wesen einiger Kräuter, Samen, Blumen oder Wur- zeln beygemischt hat, von denen sie Geschmack, Geruch und Kräfte angenommen haben.
1. Diese Bereitung kan auf vielerley Art ge- schehn; das vornehmste aber ist, daß man Pflanzen, deren Theile sehr flüchtig sind, nicht kocht, sondern nur mit gelinde erwärm- ten Wasser übergießt, oder sie in einem lei- nenen Beutel in die Biertonne henkt.
§. 18.
Buttelbier, Bouteillen-Bier, nennet man dasjenige, welches man vor Endigung der Gährung in kleine Gefäße thut, mit ei- nigen Gewürzen, sonderlich Zimt, Nelken und Kardamomen vermischt, und wohl ver- stopft in kühlen Kellern aufhebt. Solches Bier geräth, so bald es an die freye Luft kömt, in heftige Gährung, und wird fast ganz zu Schaum.
§. 19.
Ueber die größtentheils ausgesogenen Trä- bern wird, nachdem die Würze abgefüllet worden (§. 10.), abermals heisses Wasser ge-
gossen,
G
Bierbrauerey. §. 17. 18. 19.
§. 17.
Kraͤuterbiere heiſſen ſolche, denen man auf irgend eine Art das gewuͤrzhaſte Weſen einiger Kraͤuter, Samen, Blumen oder Wur- zeln beygemiſcht hat, von denen ſie Geſchmack, Geruch und Kraͤfte angenommen haben.
1. Dieſe Bereitung kan auf vielerley Art ge- ſchehn; das vornehmſte aber iſt, daß man Pflanzen, deren Theile ſehr fluͤchtig ſind, nicht kocht, ſondern nur mit gelinde erwaͤrm- ten Waſſer uͤbergießt, oder ſie in einem lei- nenen Beutel in die Biertonne henkt.
§. 18.
Buttelbier, Bouteillen-Bier, nennet man dasjenige, welches man vor Endigung der Gaͤhrung in kleine Gefaͤße thut, mit ei- nigen Gewuͤrzen, ſonderlich Zimt, Nelken und Kardamomen vermiſcht, und wohl ver- ſtopft in kuͤhlen Kellern aufhebt. Solches Bier geraͤth, ſo bald es an die freye Luft koͤmt, in heftige Gaͤhrung, und wird faſt ganz zu Schaum.
§. 19.
Ueber die groͤßtentheils ausgeſogenen Traͤ- bern wird, nachdem die Wuͤrze abgefuͤllet worden (§. 10.), abermals heiſſes Waſſer ge-
goſſen,
G
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Bierbrauerey. §. 17. 18. 19.
§. 17.
Kraͤuterbiere heiſſen ſolche, denen man
auf irgend eine Art das gewuͤrzhaſte Weſen
einiger Kraͤuter, Samen, Blumen oder Wur-
zeln beygemiſcht hat, von denen ſie Geſchmack,
Geruch und Kraͤfte angenommen haben.
1. Dieſe Bereitung kan auf vielerley Art ge-
ſchehn; das vornehmſte aber iſt, daß man
Pflanzen, deren Theile ſehr fluͤchtig ſind,
nicht kocht, ſondern nur mit gelinde erwaͤrm-
ten Waſſer uͤbergießt, oder ſie in einem lei-
nenen Beutel in die Biertonne henkt.
§. 18.
Buttelbier, Bouteillen-Bier, nennet
man dasjenige, welches man vor Endigung
der Gaͤhrung in kleine Gefaͤße thut, mit ei-
nigen Gewuͤrzen, ſonderlich Zimt, Nelken
und Kardamomen vermiſcht, und wohl ver-
ſtopft in kuͤhlen Kellern aufhebt. Solches
Bier geraͤth, ſo bald es an die freye Luft
koͤmt, in heftige Gaͤhrung, und wird faſt ganz
zu Schaum.
§. 19.
Ueber die groͤßtentheils ausgeſogenen Traͤ-
bern wird, nachdem die Wuͤrze abgefuͤllet
worden (§. 10.), abermals heiſſes Waſſer ge-
goſſen,
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/157>, abgerufen am 18.12.2024.
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