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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Dritter Abschnitt.
Dritter Abschnitt.
Hutmacherey.
§. 1.

Die gewöhnlichen Hüte werden aus Wolle
und Haaren einiger anderer Thiere, nicht
gewebt, nicht gestrickt, sondern zusammen
gefilzt. Die vornehmsten Materialien sind:
zweyschürige Sommerwolle, Haare von Ka-
ninchen, Ziegen, Kamelen, Hasen, Vigog-
nes, und vornehmlich von Bibern oder Ka-
storen.

1. Solte ich die Handwerke nach der Zeit ihrer
Erfindung ordnen, so würde ich die Bereitung
der Filze ehr als das Spinnen und Weben
nennen. Die pilemata, Coactilia oder Coacta
scheinen allerdings älter, als alle Arten geweb-
ter Zeuge zu seyn. Auch alle Kleidungsstücke
der Einwohner auf Utahaiti sind Filze, nicht
Gewebe, wie die vielen Proben, welche ich
besitze, beweisen.
2. Zu den Ziegenhaaren gehören vornehmlich die
Kämelhaare aus Kleinasien von der Capra an-
golensis,
imgleichen die Persianische Wolle,
oder die Carmeline oder Carmenie der Franzo-
sen, wahrscheinlich aus der Provinz Kerman.
Die Vigognes-Wolle ist von dem Peruani-
schen Thiere, Camelus pacos Lin. und Büffon
VII, 1 S. 10. Die fetten und magern Biber-
felle
Dritter Abſchnitt.
Dritter Abſchnitt.
Hutmacherey.
§. 1.

Die gewoͤhnlichen Huͤte werden aus Wolle
und Haaren einiger anderer Thiere, nicht
gewebt, nicht geſtrickt, ſondern zuſammen
gefilzt. Die vornehmſten Materialien ſind:
zweyſchuͤrige Sommerwolle, Haare von Ka-
ninchen, Ziegen, Kamelen, Haſen, Vigog-
nes, und vornehmlich von Bibern oder Ka-
ſtoren.

1. Solte ich die Handwerke nach der Zeit ihrer
Erfindung ordnen, ſo wuͤrde ich die Bereitung
der Filze ehr als das Spinnen und Weben
nennen. Die πιληματα, Coactilia oder Coacta
ſcheinen allerdings aͤlter, als alle Arten geweb-
ter Zeuge zu ſeyn. Auch alle Kleidungsſtuͤcke
der Einwohner auf Utahaiti ſind Filze, nicht
Gewebe, wie die vielen Proben, welche ich
beſitze, beweiſen.
2. Zu den Ziegenhaaren gehoͤren vornehmlich die
Kaͤmelhaare aus Kleinaſien von der Capra an-
golenſis,
imgleichen die Perſianiſche Wolle,
oder die Carmeline oder Carmenie der Franzo-
ſen, wahrſcheinlich aus der Provinz Kerman.
Die Vigognes-Wolle iſt von dem Peruani-
ſchen Thiere, Camelus pacos Lin. und Buͤffon
VII, 1 S. 10. Die fetten und magern Biber-
felle
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[46/0106] Dritter Abſchnitt. Dritter Abſchnitt. Hutmacherey. §. 1. Die gewoͤhnlichen Huͤte werden aus Wolle und Haaren einiger anderer Thiere, nicht gewebt, nicht geſtrickt, ſondern zuſammen gefilzt. Die vornehmſten Materialien ſind: zweyſchuͤrige Sommerwolle, Haare von Ka- ninchen, Ziegen, Kamelen, Haſen, Vigog- nes, und vornehmlich von Bibern oder Ka- ſtoren. 1. Solte ich die Handwerke nach der Zeit ihrer Erfindung ordnen, ſo wuͤrde ich die Bereitung der Filze ehr als das Spinnen und Weben nennen. Die πιληματα, Coactilia oder Coacta ſcheinen allerdings aͤlter, als alle Arten geweb- ter Zeuge zu ſeyn. Auch alle Kleidungsſtuͤcke der Einwohner auf Utahaiti ſind Filze, nicht Gewebe, wie die vielen Proben, welche ich beſitze, beweiſen. 2. Zu den Ziegenhaaren gehoͤren vornehmlich die Kaͤmelhaare aus Kleinaſien von der Capra an- golenſis, imgleichen die Perſianiſche Wolle, oder die Carmeline oder Carmenie der Franzo- ſen, wahrſcheinlich aus der Provinz Kerman. Die Vigognes-Wolle iſt von dem Peruani- ſchen Thiere, Camelus pacos Lin. und Buͤffon VII, 1 S. 10. Die fetten und magern Biber- felle

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/106>, abgerufen am 09.11.2024.