Becke, Berthold von der: Soldaten-Spiegel. Frankfurt (Main), 1605.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Beschreibung Furstlicher

Daß die Bilder durchsichtig warn/
Da die Racketlein außgefahrn/
Durch die Geyßhörner/ vnd dahindn/
Da sie gemeinlich die Bruck auffbindn.
Dem Narren durch sein Kolben auch/
Das Feur außschlug/ Pulver vnd Rauch/
Darnach zum Maul/ Ohren vnd Handt/
Daß alls lächerlich außgebrandt.
Ein lächerlicher
Anblick.Die Närrin saß gantz Athem loß/
Hinden vnd vornen war sie bloß/
Dann jhr das Feur vnd Hitz vergieng/
Vnd bloß noch auff dem Karren hieng/
Doch war jhr corpus vnver sehrt/
Allein das Feurwerck außgeleert.
Also der Wag and auch der Trach/
Giengn auß dem Thiergartn fein gemach/
Hatten sich sauber gar verblüht/
Vnd von dem Feur vertobt/ verwüht/
Damit sie kämen an jhr Ort/
Hat man sie gführt all gmach so fort/
Daß man sie kündie brauchen widr/
Habn sie behalten gantze Gliedr.
Als nun das Feurwerck so vergieng/
Ein anders fluck man da anfieng/
Dann noch eines stundt da vorhandn/
Das hinder diesem ist gestandn/
Beschreibung
deß Trachen/
darauff die Ba-
bylonisch Huhr
saß.Dasselbig war also gformiert/
Vnd hat siebn Trachenköpff gefuhrt/
Der siebendt gieng hoch vbersich/
Ein jeder Kopff sah Königlich/
Mit einer Cron gar schön geziert/
Dieselbe auff den Häuptern führt/

Doch

Beſchreibung Fůrſtlicher

Daß die Bilder durchſichtig warn/
Da die Racketlein außgefahrn/
Durch die Geyßhoͤrner/ vnd dahindn/
Da ſie gemeinlich die Brůck auffbindn.
Dem Narren durch ſein Kolben auch/
Das Feur außſchlug/ Pulver vnd Rauch/
Darnach zum Maul/ Ohren vnd Handt/
Daß alls laͤcherlich außgebrandt.
Ein laͤcherlicher
Anblick.Die Naͤrꝛin ſaß gantz Athem loß/
Hinden vnd vornen war ſie bloß/
Dann jhr das Feur vnd Hitz vergieng/
Vnd bloß noch auff dem Karren hieng/
Doch war jhr corpus vnver ſehrt/
Allein das Feurwerck außgeleert.
Alſo der Wag and auch der Trach/
Giengn auß dem Thiergartn fein gemach/
Hatten ſich ſauber gar verbluͤht/
Vnd von dem Feur vertobt/ verwuͤht/
Damit ſie kaͤmen an jhr Ort/
Hat man ſie gfuͤhrt all gmach ſo fort/
Daß man ſie kuͤndie brauchen widr/
Habn ſie behalten gantze Gliedr.
Als nun das Feurwerck ſo vergieng/
Ein anders fluck man da anfieng/
Dann noch eines ſtundt da vorhandn/
Das hinder dieſem iſt geſtandn/
Beſchreibung
deß Trachen/
darauff die Ba-
byloniſch Huhr
ſaß.Daſſelbig war alſo gformiert/
Vnd hat ſiebn Trachenkoͤpff gefůhrt/
Der ſiebendt gieng hoch vberſich/
Ein jeder Kopff ſah Koͤniglich/
Mit einer Cron gar ſchoͤn geziert/
Dieſelbe auff den Haͤuptern fuͤhrt/

Doch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0430" n="146"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Be&#x017F;chreibung F&#x016F;r&#x017F;tlicher</hi> </fw><lb/>
              <l>Daß die Bilder durch&#x017F;ichtig warn/</l><lb/>
              <l>Da die Racketlein außgefahrn/</l><lb/>
              <l>Durch die Geyßho&#x0364;rner/ vnd dahindn/</l><lb/>
              <l>Da &#x017F;ie gemeinlich die Br&#x016F;ck auffbindn.</l><lb/>
              <l>Dem Narren durch &#x017F;ein Kolben auch/</l><lb/>
              <l>Das Feur auß&#x017F;chlug/ Pulver vnd Rauch/</l><lb/>
              <l>Darnach zum Maul/ Ohren vnd Handt/</l><lb/>
              <l>Daß alls la&#x0364;cherlich außgebrandt.</l><lb/>
              <l><note place="left">Ein la&#x0364;cherlicher<lb/>
Anblick.</note>Die Na&#x0364;r&#xA75B;in &#x017F;aß gantz Athem loß/</l><lb/>
              <l>Hinden vnd vornen war &#x017F;ie bloß/</l><lb/>
              <l>Dann jhr das Feur vnd Hitz vergieng/</l><lb/>
              <l>Vnd bloß noch auff dem Karren hieng/</l><lb/>
              <l>Doch war jhr <hi rendition="#aq">corpus</hi> vnver &#x017F;ehrt/</l><lb/>
              <l>Allein das Feurwerck außgeleert.</l><lb/>
              <l>Al&#x017F;o der Wag and auch der Trach/</l><lb/>
              <l>Giengn auß dem Thiergartn fein gemach/</l><lb/>
              <l>Hatten &#x017F;ich &#x017F;auber gar verblu&#x0364;ht/</l><lb/>
              <l>Vnd von dem Feur vertobt/ verwu&#x0364;ht/</l><lb/>
              <l>Damit &#x017F;ie ka&#x0364;men an jhr Ort/</l><lb/>
              <l>Hat man &#x017F;ie gfu&#x0364;hrt all gmach &#x017F;o fort/</l><lb/>
              <l>Daß man &#x017F;ie ku&#x0364;ndie brauchen widr/</l><lb/>
              <l>Habn &#x017F;ie behalten gantze Gliedr.</l><lb/>
              <l>Als nun das Feurwerck &#x017F;o vergieng/</l><lb/>
              <l>Ein anders fluck man da anfieng/</l><lb/>
              <l>Dann noch eines &#x017F;tundt da vorhandn/</l><lb/>
              <l>Das hinder die&#x017F;em i&#x017F;t ge&#x017F;tandn/</l><lb/>
              <l><note place="left">Be&#x017F;chreibung<lb/>
deß Trachen/<lb/>
darauff die Ba-<lb/>
byloni&#x017F;ch Huhr<lb/>
&#x017F;aß.</note>Da&#x017F;&#x017F;elbig war al&#x017F;o gformiert/</l><lb/>
              <l>Vnd hat &#x017F;iebn Trachenko&#x0364;pff gef&#x016F;hrt/</l><lb/>
              <l>Der &#x017F;iebendt gieng hoch vber&#x017F;ich/</l><lb/>
              <l>Ein jeder Kopff &#x017F;ah Ko&#x0364;niglich/</l><lb/>
              <l>Mit einer Cron gar &#x017F;cho&#x0364;n geziert/</l><lb/>
              <l>Die&#x017F;elbe auff den Ha&#x0364;uptern fu&#x0364;hrt/</l><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Doch</fw><lb/>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[146/0430] Beſchreibung Fůrſtlicher Daß die Bilder durchſichtig warn/ Da die Racketlein außgefahrn/ Durch die Geyßhoͤrner/ vnd dahindn/ Da ſie gemeinlich die Brůck auffbindn. Dem Narren durch ſein Kolben auch/ Das Feur außſchlug/ Pulver vnd Rauch/ Darnach zum Maul/ Ohren vnd Handt/ Daß alls laͤcherlich außgebrandt. Die Naͤrꝛin ſaß gantz Athem loß/ Hinden vnd vornen war ſie bloß/ Dann jhr das Feur vnd Hitz vergieng/ Vnd bloß noch auff dem Karren hieng/ Doch war jhr corpus vnver ſehrt/ Allein das Feurwerck außgeleert. Alſo der Wag and auch der Trach/ Giengn auß dem Thiergartn fein gemach/ Hatten ſich ſauber gar verbluͤht/ Vnd von dem Feur vertobt/ verwuͤht/ Damit ſie kaͤmen an jhr Ort/ Hat man ſie gfuͤhrt all gmach ſo fort/ Daß man ſie kuͤndie brauchen widr/ Habn ſie behalten gantze Gliedr. Als nun das Feurwerck ſo vergieng/ Ein anders fluck man da anfieng/ Dann noch eines ſtundt da vorhandn/ Das hinder dieſem iſt geſtandn/ Daſſelbig war alſo gformiert/ Vnd hat ſiebn Trachenkoͤpff gefůhrt/ Der ſiebendt gieng hoch vberſich/ Ein jeder Kopff ſah Koͤniglich/ Mit einer Cron gar ſchoͤn geziert/ Dieſelbe auff den Haͤuptern fuͤhrt/ Doch

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/becke_soldaten_1605
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/becke_soldaten_1605/430
Zitationshilfe:	Becke, Berthold von der: Soldaten-Spiegel. Frankfurt (Main), 1605, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becke_soldaten_1605/430>, abgerufen am 23.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.