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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Blechfabrikation.

Die Beiz- und Reinigungsvorrichtungen 1) wurden ebenfalls in den
Vereinigten Staaten verbessert und dem Grossbetriebe angepasst. In
der grossen Weissblechfabrik zu Demmler bei Pittsburg wurden 1893 2)
in einem Apparat nach dem System "Mesta" in 12 Stunden an
1000 Kisten zu 49 kg gebeizt, wobei nur ein Mann und ein Junge
erforderlich waren.

Sehr vervollkommnet wurden die mechanischen Verzinnungstöpfe,
in denen die Verzinnung durch ein einmaliges maschinelles Durch-
führen durch den Apparat erreicht wurde. Fig. 331 zeigt den von
der St. Louis Stamping Co. verwendeten Verzinnungstopf von Daniel

[Abbildung] Fig. 331.
Edwards, Richard Lewis und Philipp Jones (Engl. Pat. vom
16. Mai 1887, Nr. 7139). Das Gefäss rechts enthält Zinn, das folgende
Fett, das dritte reines Zinn für die Vollenddecke, der vierte Raum
über dem Zinn Fett. Die Töpfe werden durch unterhalb liegende
Feuerungen erwärmt. Die Bleche werden in das erste Walzenpaar
eingeschoben und nehmen dann von selbst den vorgeschriebenen
Weg. In 10 Stunden können in einem Apparat 7200 Bleche, also
etwa 64 Kisten, verzinnt werden. Die Taylor Co. in Philadelphia
bediente sich eines von Taylor und Struve erfundenen Verzinnungs-
topfes 3) (Amer. Pat. Nr. 453304), der als Taylor-Leyshons Ver-
zinnungsmaschine auch in Europa Eingang fand.


1) Aufsatz von W. Strecken in den Verhandl. zur Beförderung des Gewerbe-
fleisses 1887; Stahl und Eisen 1893, S. 978; 1897, S. 799.
2) J. von Ehrenwerth, Das Berg- und Hüttenwesen auf der Weltaus-
stellung zu Chicago, S. 296.
3) Siehe von Ehrenwerth, a. a. O., S. 298.
Blechfabrikation.

Die Beiz- und Reinigungsvorrichtungen 1) wurden ebenfalls in den
Vereinigten Staaten verbessert und dem Groſsbetriebe angepaſst. In
der groſsen Weiſsblechfabrik zu Demmler bei Pittsburg wurden 1893 2)
in einem Apparat nach dem System „Mesta“ in 12 Stunden an
1000 Kisten zu 49 kg gebeizt, wobei nur ein Mann und ein Junge
erforderlich waren.

Sehr vervollkommnet wurden die mechanischen Verzinnungstöpfe,
in denen die Verzinnung durch ein einmaliges maschinelles Durch-
führen durch den Apparat erreicht wurde. Fig. 331 zeigt den von
der St. Louis Stamping Co. verwendeten Verzinnungstopf von Daniel

[Abbildung] Fig. 331.
Edwards, Richard Lewis und Philipp Jones (Engl. Pat. vom
16. Mai 1887, Nr. 7139). Das Gefäſs rechts enthält Zinn, das folgende
Fett, das dritte reines Zinn für die Vollenddecke, der vierte Raum
über dem Zinn Fett. Die Töpfe werden durch unterhalb liegende
Feuerungen erwärmt. Die Bleche werden in das erste Walzenpaar
eingeschoben und nehmen dann von selbst den vorgeschriebenen
Weg. In 10 Stunden können in einem Apparat 7200 Bleche, also
etwa 64 Kisten, verzinnt werden. Die Taylor Co. in Philadelphia
bediente sich eines von Taylor und Struve erfundenen Verzinnungs-
topfes 3) (Amer. Pat. Nr. 453304), der als Taylor-Leyshons Ver-
zinnungsmaschine auch in Europa Eingang fand.


1) Aufsatz von W. Strecken in den Verhandl. zur Beförderung des Gewerbe-
fleiſses 1887; Stahl und Eisen 1893, S. 978; 1897, S. 799.
2) J. von Ehrenwerth, Das Berg- und Hüttenwesen auf der Weltaus-
stellung zu Chicago, S. 296.
3) Siehe von Ehrenwerth, a. a. O., S. 298.
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[843/0859] Blechfabrikation. Die Beiz- und Reinigungsvorrichtungen 1) wurden ebenfalls in den Vereinigten Staaten verbessert und dem Groſsbetriebe angepaſst. In der groſsen Weiſsblechfabrik zu Demmler bei Pittsburg wurden 1893 2) in einem Apparat nach dem System „Mesta“ in 12 Stunden an 1000 Kisten zu 49 kg gebeizt, wobei nur ein Mann und ein Junge erforderlich waren. Sehr vervollkommnet wurden die mechanischen Verzinnungstöpfe, in denen die Verzinnung durch ein einmaliges maschinelles Durch- führen durch den Apparat erreicht wurde. Fig. 331 zeigt den von der St. Louis Stamping Co. verwendeten Verzinnungstopf von Daniel [Abbildung Fig. 331.] Edwards, Richard Lewis und Philipp Jones (Engl. Pat. vom 16. Mai 1887, Nr. 7139). Das Gefäſs rechts enthält Zinn, das folgende Fett, das dritte reines Zinn für die Vollenddecke, der vierte Raum über dem Zinn Fett. Die Töpfe werden durch unterhalb liegende Feuerungen erwärmt. Die Bleche werden in das erste Walzenpaar eingeschoben und nehmen dann von selbst den vorgeschriebenen Weg. In 10 Stunden können in einem Apparat 7200 Bleche, also etwa 64 Kisten, verzinnt werden. Die Taylor Co. in Philadelphia bediente sich eines von Taylor und Struve erfundenen Verzinnungs- topfes 3) (Amer. Pat. Nr. 453304), der als Taylor-Leyshons Ver- zinnungsmaschine auch in Europa Eingang fand. 1) Aufsatz von W. Strecken in den Verhandl. zur Beförderung des Gewerbe- fleiſses 1887; Stahl und Eisen 1893, S. 978; 1897, S. 799. 2) J. von Ehrenwerth, Das Berg- und Hüttenwesen auf der Weltaus- stellung zu Chicago, S. 296. 3) Siehe von Ehrenwerth, a. a. O., S. 298.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 843. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/859>, abgerufen am 23.11.2024.