Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.Die Eisengiesserei seit 1870. oder sie ist drehbar, oder seitlich ausfahrbar. Diese verschiedenenKombinationen ergaben schon eine grosse Mannigfaltigkeit in der Gestaltung der Formmaschinen. Mit den Modellformmaschinen kamen auch Kernformmaschinen [Abbildung]
Fig. 228. Nr. 78773) 1894, eineKernformmaschine für Hohlguss J. Wert- heim 1897 (D. R. P. Nr. 94921) patentiert. Die Zahl der patentier- ten Kernformmaschi- nen ist gross. Ebenso kamen mit den Form- maschinen die Stampf- maschinen in Ge- brauch; beide waren öfter miteinander ver- bunden, wie schon bei der Formmaschine von Eames und Broad- meadow 1874, bei welcher der Sand mechanisch in die Form gepresst wurde. 1880 nahm E. de Simon in Düsseldorf ein Patent auf eine Stampfmaschine (D. R. P. Nr. 10185), deren Antrieb wie bei einem Friktionshammer erfolgte. In demselben Jahr konstruierte R. Döhn in Siegburg seine Stampfmaschine für Sandformen, besonders für Geschosse 1); die in einem Hebelgerüste seitlich bewegten Pressstempel, die aber wie freifallende Stampfer wirkten, wurden durch Maschinenkraft bewegt. 1887 erhielt Math. Rob. Moore zu Indianopolis ein Patent (D. R. P. Nr. 42009) auf eine Maschine mit unabhängig voneinander wirkenden Stampfern 1) Siehe Ledebur, Eisen- und Stahlgiesserei, 2. Aufl., Fig. 126 bis 130.
Die Eisengieſserei seit 1870. oder sie ist drehbar, oder seitlich ausfahrbar. Diese verschiedenenKombinationen ergaben schon eine groſse Mannigfaltigkeit in der Gestaltung der Formmaschinen. Mit den Modellformmaschinen kamen auch Kernformmaschinen [Abbildung]
Fig. 228. Nr. 78773) 1894, eineKernformmaschine für Hohlguſs J. Wert- heim 1897 (D. R. P. Nr. 94921) patentiert. Die Zahl der patentier- ten Kernformmaschi- nen ist groſs. Ebenso kamen mit den Form- maschinen die Stampf- maschinen in Ge- brauch; beide waren öfter miteinander ver- bunden, wie schon bei der Formmaschine von Eames und Broad- meadow 1874, bei welcher der Sand mechanisch in die Form gepreſst wurde. 1880 nahm E. de Simon in Düsseldorf ein Patent auf eine Stampfmaschine (D. R. P. Nr. 10185), deren Antrieb wie bei einem Friktionshammer erfolgte. In demselben Jahr konstruierte R. Döhn in Siegburg seine Stampfmaschine für Sandformen, besonders für Geschosse 1); die in einem Hebelgerüste seitlich bewegten Preſsstempel, die aber wie freifallende Stampfer wirkten, wurden durch Maschinenkraft bewegt. 1887 erhielt Math. Rob. Moore zu Indianopolis ein Patent (D. R. P. Nr. 42009) auf eine Maschine mit unabhängig voneinander wirkenden Stampfern 1) Siehe Ledebur, Eisen- und Stahlgieſserei, 2. Aufl., Fig. 126 bis 130.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0562" n="546"/><fw place="top" type="header">Die Eisengieſserei seit 1870.</fw><lb/> oder sie ist drehbar, oder seitlich ausfahrbar. Diese verschiedenen<lb/> Kombinationen ergaben schon eine groſse Mannigfaltigkeit in der<lb/> Gestaltung der Formmaschinen.</p><lb/> <p>Mit den Modellformmaschinen kamen auch Kernformmaschinen<lb/> in Aufnahme. Für die Herstellung von Sandkernen hat F. <hi rendition="#g">Bollmann</hi><lb/> in Smichow bei Prag 1890 eine Kernformmaschine (D. R. P. Nr. 57699)<lb/> erfunden. Armenkernformmaschinen für Riemenscheiben u. s. w. wurden<lb/><hi rendition="#g">Williams</hi> (D. R. P. Nr. 76138) und <hi rendition="#g">Oskar Müller</hi> (D. R. P.<lb/><figure><head>Fig. 228.</head></figure><lb/> Nr. 78773) 1894, eine<lb/> Kernformmaschine für<lb/> Hohlguſs J. <hi rendition="#g">Wert-<lb/> heim</hi> 1897 (D. R. P.<lb/> Nr. 94921) patentiert.<lb/> Die Zahl der patentier-<lb/> ten Kernformmaschi-<lb/> nen ist groſs. Ebenso<lb/> kamen mit den Form-<lb/> maschinen die Stampf-<lb/> maschinen in Ge-<lb/> brauch; beide waren<lb/> öfter miteinander ver-<lb/> bunden, wie schon bei<lb/> der Formmaschine von<lb/><hi rendition="#g">Eames</hi> und <hi rendition="#g">Broad-<lb/> meadow</hi> 1874, bei<lb/> welcher der Sand<lb/> mechanisch in die<lb/> Form gepreſst wurde.<lb/> 1880 nahm E. <hi rendition="#g">de<lb/> Simon</hi> in Düsseldorf<lb/> ein Patent auf eine Stampfmaschine (D. R. P. Nr. 10185), deren<lb/> Antrieb wie bei einem Friktionshammer erfolgte. In demselben<lb/> Jahr konstruierte R. <hi rendition="#g">Döhn</hi> in Siegburg seine Stampfmaschine für<lb/> Sandformen, besonders für Geschosse <note place="foot" n="1)">Siehe <hi rendition="#g">Ledebur</hi>, Eisen- und Stahlgieſserei, 2. Aufl., Fig. 126 bis 130.</note>; die in einem Hebelgerüste<lb/> seitlich bewegten Preſsstempel, die aber wie freifallende Stampfer<lb/> wirkten, wurden durch Maschinenkraft bewegt. 1887 erhielt <hi rendition="#g">Math.<lb/> Rob. Moore</hi> zu Indianopolis ein Patent (D. R. P. Nr. 42009)<lb/> auf eine Maschine mit unabhängig voneinander wirkenden Stampfern<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [546/0562]
Die Eisengieſserei seit 1870.
oder sie ist drehbar, oder seitlich ausfahrbar. Diese verschiedenen
Kombinationen ergaben schon eine groſse Mannigfaltigkeit in der
Gestaltung der Formmaschinen.
Mit den Modellformmaschinen kamen auch Kernformmaschinen
in Aufnahme. Für die Herstellung von Sandkernen hat F. Bollmann
in Smichow bei Prag 1890 eine Kernformmaschine (D. R. P. Nr. 57699)
erfunden. Armenkernformmaschinen für Riemenscheiben u. s. w. wurden
Williams (D. R. P. Nr. 76138) und Oskar Müller (D. R. P.
[Abbildung Fig. 228.]
Nr. 78773) 1894, eine
Kernformmaschine für
Hohlguſs J. Wert-
heim 1897 (D. R. P.
Nr. 94921) patentiert.
Die Zahl der patentier-
ten Kernformmaschi-
nen ist groſs. Ebenso
kamen mit den Form-
maschinen die Stampf-
maschinen in Ge-
brauch; beide waren
öfter miteinander ver-
bunden, wie schon bei
der Formmaschine von
Eames und Broad-
meadow 1874, bei
welcher der Sand
mechanisch in die
Form gepreſst wurde.
1880 nahm E. de
Simon in Düsseldorf
ein Patent auf eine Stampfmaschine (D. R. P. Nr. 10185), deren
Antrieb wie bei einem Friktionshammer erfolgte. In demselben
Jahr konstruierte R. Döhn in Siegburg seine Stampfmaschine für
Sandformen, besonders für Geschosse 1); die in einem Hebelgerüste
seitlich bewegten Preſsstempel, die aber wie freifallende Stampfer
wirkten, wurden durch Maschinenkraft bewegt. 1887 erhielt Math.
Rob. Moore zu Indianopolis ein Patent (D. R. P. Nr. 42009)
auf eine Maschine mit unabhängig voneinander wirkenden Stampfern
1) Siehe Ledebur, Eisen- und Stahlgieſserei, 2. Aufl., Fig. 126 bis 130.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |