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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Die Eisengiesserei seit 1870.
erfunden worden. Die früher üblichen durchbrochenen Formplatten
mit eingesetzten Modellstücken sind seit Mitte der achtziger Jahre
allgemein durch die in Amerika gebräuchlichen Modellplatten ver-
drängt worden.

1886 führte die Pneumatic Compagny zu Indianopolis, U. S., die
Pressluft zum Festdrücken des Formsandes mit Hülfe eines elastischen
Gummikissens ein, doch war das Verfahren zu kostspielig.

Gebr. Körting nahmen 1899 ein Patent auf eine Walzenpresse
zur Herstellung von Sandformen [D. R. P. Nr. 106925 1)].

Albert Piat in Paris benutzte in demselben Jahre zuerst die
hydraulische Presse zur Herstellung von Gussformen (D. R. P.
Nr. 34592). Seitdem haben die hydraulisch betriebenen Form-
maschinen eine zunehmende Verbreitung gefunden. Sie sind billig
und leicht zu bedienen und gestatten viel höheren Druck als die mit
Handbetrieb.

Von den zahllosen Specialmaschinen nennen wir die Zahnradform-
maschine von Heintzmann und Dreyer auf der Bochumer Eisen-
hütte 1886 und die von Rob. Schneider in Düsseldorf 1892; eine
Riemenscheiben-Formmaschine von Anton & Söhne in Flensburg
1888; eine ebensolche von A. Wetzig (D. R. P. Nr. 73731) 1893 und
von Petzold & Co. in Inowrazlaw 1897; ferner eine Spiralform-
maschine für Zahnräder, Riemenscheiben u. s. w. der Badischen
Maschinenfabrik 1893 (D. R. P. Nr. 71824).

Hydraulische Formmaschinen wurden konstruiert von Bopp &
Reuther
in Mannheim 1886, bald darauf von Oppenheim in Hain-
holz (D. R. P. Nr. 50223), von F. G. Leeder in England 1889 (D. R. P.
Nr. 50223), mit doppelter Modellplatte 2), von Sebold & Neff in
Durlach und von M. R. Moore in Indianopolis 1890, von M. Dalifol
in Paris 1891 (D. R. P. Nr. 64628).

In den neunziger Jahren haben die hydraulischen Formmaschinen
(Formpressen) immer mehr Anwendung gefunden und sind viele neue und
verbesserte Konstruktionen patentiert worden 3), so z. B. Mac Lellan
und Alby in Palmadic 1890 (Engl. P. Nr. 14885), der Badischen
Maschinenfabrik (Sebold & Neff) in Durlach (D. R. P. Nr. 60204)
und F. Weber in Hannover (D. R. P. Nr. 60769) 1891, Bopp &
Reuther
in Mannheim 1891 (D. R. P. Nr. 59727), 1892 (D. R. P.
Nr. 73514) und 1898 (D. R. P. Nr. 102223), Murray und Fairweather

1) Siehe Stahl und Eisen 1900, S. 280.
2) Siehe Ledebur a. a. O., Fig. 135.
3) Siehe Stahl und Eisen 1895, S. 994; 1898, S. 70, 138.

Die Eisengieſserei seit 1870.
erfunden worden. Die früher üblichen durchbrochenen Formplatten
mit eingesetzten Modellstücken sind seit Mitte der achtziger Jahre
allgemein durch die in Amerika gebräuchlichen Modellplatten ver-
drängt worden.

1886 führte die Pneumatic Compagny zu Indianopolis, U. S., die
Preſsluft zum Festdrücken des Formsandes mit Hülfe eines elastischen
Gummikissens ein, doch war das Verfahren zu kostspielig.

Gebr. Körting nahmen 1899 ein Patent auf eine Walzenpresse
zur Herstellung von Sandformen [D. R. P. Nr. 106925 1)].

Albert Piat in Paris benutzte in demselben Jahre zuerst die
hydraulische Presse zur Herstellung von Guſsformen (D. R. P.
Nr. 34592). Seitdem haben die hydraulisch betriebenen Form-
maschinen eine zunehmende Verbreitung gefunden. Sie sind billig
und leicht zu bedienen und gestatten viel höheren Druck als die mit
Handbetrieb.

Von den zahllosen Specialmaschinen nennen wir die Zahnradform-
maschine von Heintzmann und Dreyer auf der Bochumer Eisen-
hütte 1886 und die von Rob. Schneider in Düsseldorf 1892; eine
Riemenscheiben-Formmaschine von Anton & Söhne in Flensburg
1888; eine ebensolche von A. Wetzig (D. R. P. Nr. 73731) 1893 und
von Petzold & Co. in Inowrazlaw 1897; ferner eine Spiralform-
maschine für Zahnräder, Riemenscheiben u. s. w. der Badischen
Maschinenfabrik 1893 (D. R. P. Nr. 71824).

Hydraulische Formmaschinen wurden konstruiert von Bopp &
Reuther
in Mannheim 1886, bald darauf von Oppenheim in Hain-
holz (D. R. P. Nr. 50223), von F. G. Leeder in England 1889 (D. R. P.
Nr. 50223), mit doppelter Modellplatte 2), von Sebold & Neff in
Durlach und von M. R. Moore in Indianopolis 1890, von M. Dalifol
in Paris 1891 (D. R. P. Nr. 64628).

In den neunziger Jahren haben die hydraulischen Formmaschinen
(Formpressen) immer mehr Anwendung gefunden und sind viele neue und
verbesserte Konstruktionen patentiert worden 3), so z. B. Mac Lellan
und Alby in Palmadic 1890 (Engl. P. Nr. 14885), der Badischen
Maschinenfabrik (Sebold & Neff) in Durlach (D. R. P. Nr. 60204)
und F. Weber in Hannover (D. R. P. Nr. 60769) 1891, Bopp &
Reuther
in Mannheim 1891 (D. R. P. Nr. 59727), 1892 (D. R. P.
Nr. 73514) und 1898 (D. R. P. Nr. 102223), Murray und Fairweather

1) Siehe Stahl und Eisen 1900, S. 280.
2) Siehe Ledebur a. a. O., Fig. 135.
3) Siehe Stahl und Eisen 1895, S. 994; 1898, S. 70, 138.
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[544/0560] Die Eisengieſserei seit 1870. erfunden worden. Die früher üblichen durchbrochenen Formplatten mit eingesetzten Modellstücken sind seit Mitte der achtziger Jahre allgemein durch die in Amerika gebräuchlichen Modellplatten ver- drängt worden. 1886 führte die Pneumatic Compagny zu Indianopolis, U. S., die Preſsluft zum Festdrücken des Formsandes mit Hülfe eines elastischen Gummikissens ein, doch war das Verfahren zu kostspielig. Gebr. Körting nahmen 1899 ein Patent auf eine Walzenpresse zur Herstellung von Sandformen [D. R. P. Nr. 106925 1)]. Albert Piat in Paris benutzte in demselben Jahre zuerst die hydraulische Presse zur Herstellung von Guſsformen (D. R. P. Nr. 34592). Seitdem haben die hydraulisch betriebenen Form- maschinen eine zunehmende Verbreitung gefunden. Sie sind billig und leicht zu bedienen und gestatten viel höheren Druck als die mit Handbetrieb. Von den zahllosen Specialmaschinen nennen wir die Zahnradform- maschine von Heintzmann und Dreyer auf der Bochumer Eisen- hütte 1886 und die von Rob. Schneider in Düsseldorf 1892; eine Riemenscheiben-Formmaschine von Anton & Söhne in Flensburg 1888; eine ebensolche von A. Wetzig (D. R. P. Nr. 73731) 1893 und von Petzold & Co. in Inowrazlaw 1897; ferner eine Spiralform- maschine für Zahnräder, Riemenscheiben u. s. w. der Badischen Maschinenfabrik 1893 (D. R. P. Nr. 71824). Hydraulische Formmaschinen wurden konstruiert von Bopp & Reuther in Mannheim 1886, bald darauf von Oppenheim in Hain- holz (D. R. P. Nr. 50223), von F. G. Leeder in England 1889 (D. R. P. Nr. 50223), mit doppelter Modellplatte 2), von Sebold & Neff in Durlach und von M. R. Moore in Indianopolis 1890, von M. Dalifol in Paris 1891 (D. R. P. Nr. 64628). In den neunziger Jahren haben die hydraulischen Formmaschinen (Formpressen) immer mehr Anwendung gefunden und sind viele neue und verbesserte Konstruktionen patentiert worden 3), so z. B. Mac Lellan und Alby in Palmadic 1890 (Engl. P. Nr. 14885), der Badischen Maschinenfabrik (Sebold & Neff) in Durlach (D. R. P. Nr. 60204) und F. Weber in Hannover (D. R. P. Nr. 60769) 1891, Bopp & Reuther in Mannheim 1891 (D. R. P. Nr. 59727), 1892 (D. R. P. Nr. 73514) und 1898 (D. R. P. Nr. 102223), Murray und Fairweather 1) Siehe Stahl und Eisen 1900, S. 280. 2) Siehe Ledebur a. a. O., Fig. 135. 3) Siehe Stahl und Eisen 1895, S. 994; 1898, S. 70, 138.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 544. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/560>, abgerufen am 22.11.2024.