fahren der Wärmeerzeugung mittels Aluminium von Dr. Hans Gold- schmidt1) (Aluminothermie), das dadurch von praktischer Bedeutung wird, dass es hohe Hitzegrade an Stellen erzeugt, die sonst der Er- wärmung schwer zugänglich sind, wodurch die Möglichkeit gegeben ist, Eisenteile, z. B. Eisenbahnschienen, am Orte ihrer Verwendung zu- sammen zu schweissen.
Hochöfen und Hochofenbetrieb.
Wenden wir uns zu den Fortschritten im Hochofenbetrieb und zwar zunächst zu den Vorarbeiten dafür.
Über die Erze ist im allgemeinen zu bemerken, dass die Fluss- eisenfabrikation eine steigende Verwendung reiner, reichhaltiger, überseeischer Erze zur Folge hatte, die in steigendem Masse von den mächtigen Erzlagerstätten bezogen wurden; besonders ist Spanien ein Erzmarkt für die ganze Welt geworden. Die Erfindung des Thomas- prozesses hat den Wert und die Verwendung der früher gemiedenen phosphorhaltigen Erze ausserordentlich gesteigert. Dadurch sind die ausgedehnten Lager der reichen, phosphorhaltigen Erze Schwedens zu grosser Bedeutung gelangt. Ferner sind durch denselben die phos- phorhaltigen, eisenreichen Schlacken der Schweisseisenfabrikation, besonders die bis dahin fast wertlosen Puddelschlacken gesuchte Eisenerze geworden. Dasselbe gilt von den Kiesabbränden der Schwefelsäurefabrikation aus Schwefelkiesen, dem sogenannten Purpur- erz (purple ore), welches seines hohen Eisengehaltes wegen zur An- reicherung der Beschickung gefragt ist.
Die chemische Analyse der Erze hat seit 1870 Fortschritte gemacht in Bezug auf Sicherheit und Raschheit der Methoden. Einzel- analysen wurden in grosser Zahl veröffentlicht. Zusammenstellungen von Erzanalysen finden sich in den Handbüchern von Wedding2), Dürre und Ledebur, sowie in den Fachzeitschriften, wie z. B. in Iron (1888), Bd. 31, S. 206 und 358.
Lowthian Bell hat zuerst darauf hingewiesen, dass gewisse Eisenerze sich leichter zu metallischem Eisen reduzieren als andere von ähnlicher chemischer Zusammensetzung und dass die leichte Reduzierbarkeit den Wert der Erze beeinflusst. Die schwedischen Metallurgen R. Akerman und D. H. Tholander haben hierfür 1874,
1) Siehe Stahl und Eisen 1898, S. 1010.
2) Siehe besonders H. Weddings Handbuch der Eisenhüttenkunde, 2. Auflage, Bd. II, 1897, S. 56 bis 61, 82 bis 117, 128 bis 144, 152 bis 154, 161 bis 170, 173 174, 178 bis 180, 183, 192 bis 195, 198, 223 bis 225.
Hochöfen und Hochofenbetrieb.
fahren der Wärmeerzeugung mittels Aluminium von Dr. Hans Gold- schmidt1) (Aluminothermie), das dadurch von praktischer Bedeutung wird, daſs es hohe Hitzegrade an Stellen erzeugt, die sonst der Er- wärmung schwer zugänglich sind, wodurch die Möglichkeit gegeben ist, Eisenteile, z. B. Eisenbahnschienen, am Orte ihrer Verwendung zu- sammen zu schweissen.
Hochöfen und Hochofenbetrieb.
Wenden wir uns zu den Fortschritten im Hochofenbetrieb und zwar zunächst zu den Vorarbeiten dafür.
Über die Erze ist im allgemeinen zu bemerken, daſs die Fluſs- eisenfabrikation eine steigende Verwendung reiner, reichhaltiger, überseeischer Erze zur Folge hatte, die in steigendem Maſse von den mächtigen Erzlagerstätten bezogen wurden; besonders ist Spanien ein Erzmarkt für die ganze Welt geworden. Die Erfindung des Thomas- prozesses hat den Wert und die Verwendung der früher gemiedenen phosphorhaltigen Erze auſserordentlich gesteigert. Dadurch sind die ausgedehnten Lager der reichen, phosphorhaltigen Erze Schwedens zu groſser Bedeutung gelangt. Ferner sind durch denselben die phos- phorhaltigen, eisenreichen Schlacken der Schweiſseisenfabrikation, besonders die bis dahin fast wertlosen Puddelschlacken gesuchte Eisenerze geworden. Dasselbe gilt von den Kiesabbränden der Schwefelsäurefabrikation aus Schwefelkiesen, dem sogenannten Purpur- erz (purple ore), welches seines hohen Eisengehaltes wegen zur An- reicherung der Beschickung gefragt ist.
Die chemische Analyse der Erze hat seit 1870 Fortschritte gemacht in Bezug auf Sicherheit und Raschheit der Methoden. Einzel- analysen wurden in groſser Zahl veröffentlicht. Zusammenstellungen von Erzanalysen finden sich in den Handbüchern von Wedding2), Dürre und Ledebur, sowie in den Fachzeitschriften, wie z. B. in Iron (1888), Bd. 31, S. 206 und 358.
Lowthian Bell hat zuerst darauf hingewiesen, daſs gewisse Eisenerze sich leichter zu metallischem Eisen reduzieren als andere von ähnlicher chemischer Zusammensetzung und daſs die leichte Reduzierbarkeit den Wert der Erze beeinfluſst. Die schwedischen Metallurgen R. Åkerman und D. H. Tholander haben hierfür 1874,
1) Siehe Stahl und Eisen 1898, S. 1010.
2) Siehe besonders H. Weddings Handbuch der Eisenhüttenkunde, 2. Auflage, Bd. II, 1897, S. 56 bis 61, 82 bis 117, 128 bis 144, 152 bis 154, 161 bis 170, 173 174, 178 bis 180, 183, 192 bis 195, 198, 223 bis 225.
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Hochöfen und Hochofenbetrieb.
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schmidt 1) (Aluminothermie), das dadurch von praktischer Bedeutung
wird, daſs es hohe Hitzegrade an Stellen erzeugt, die sonst der Er-
wärmung schwer zugänglich sind, wodurch die Möglichkeit gegeben ist,
Eisenteile, z. B. Eisenbahnschienen, am Orte ihrer Verwendung zu-
sammen zu schweissen.
Hochöfen und Hochofenbetrieb.
Wenden wir uns zu den Fortschritten im Hochofenbetrieb
und zwar zunächst zu den Vorarbeiten dafür.
Über die Erze ist im allgemeinen zu bemerken, daſs die Fluſs-
eisenfabrikation eine steigende Verwendung reiner, reichhaltiger,
überseeischer Erze zur Folge hatte, die in steigendem Maſse von den
mächtigen Erzlagerstätten bezogen wurden; besonders ist Spanien ein
Erzmarkt für die ganze Welt geworden. Die Erfindung des Thomas-
prozesses hat den Wert und die Verwendung der früher gemiedenen
phosphorhaltigen Erze auſserordentlich gesteigert. Dadurch sind die
ausgedehnten Lager der reichen, phosphorhaltigen Erze Schwedens zu
groſser Bedeutung gelangt. Ferner sind durch denselben die phos-
phorhaltigen, eisenreichen Schlacken der Schweiſseisenfabrikation,
besonders die bis dahin fast wertlosen Puddelschlacken gesuchte
Eisenerze geworden. Dasselbe gilt von den Kiesabbränden der
Schwefelsäurefabrikation aus Schwefelkiesen, dem sogenannten Purpur-
erz (purple ore), welches seines hohen Eisengehaltes wegen zur An-
reicherung der Beschickung gefragt ist.
Die chemische Analyse der Erze hat seit 1870 Fortschritte
gemacht in Bezug auf Sicherheit und Raschheit der Methoden. Einzel-
analysen wurden in groſser Zahl veröffentlicht. Zusammenstellungen
von Erzanalysen finden sich in den Handbüchern von Wedding 2),
Dürre und Ledebur, sowie in den Fachzeitschriften, wie z. B. in
Iron (1888), Bd. 31, S. 206 und 358.
Lowthian Bell hat zuerst darauf hingewiesen, daſs gewisse
Eisenerze sich leichter zu metallischem Eisen reduzieren als andere
von ähnlicher chemischer Zusammensetzung und daſs die leichte
Reduzierbarkeit den Wert der Erze beeinfluſst. Die schwedischen
Metallurgen R. Åkerman und D. H. Tholander haben hierfür 1874,
1) Siehe Stahl und Eisen 1898, S. 1010.
2) Siehe besonders H. Weddings Handbuch der Eisenhüttenkunde, 2. Auflage,
Bd. II, 1897, S. 56 bis 61, 82 bis 117, 128 bis 144, 152 bis 154, 161 bis 170, 173
174, 178 bis 180, 183, 192 bis 195, 198, 223 bis 225.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/443>, abgerufen am 22.11.2024.
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